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Der '''Geschichtsverein Fürth''' wurde am [[20. Februar]] [[1933]] im Gasthof „[[Grüner Baum]]“ unter dem Namen '''„Alt-Fürth“ - Verein für Heimatforschung''' von [[Adolf Schwammberger|Dr. Adolf Schwammberger]] gegründet. [[1996]] bekam der Verein „Alt-Fürth“ mit '''„Geschichtsverein Fürth e. V.“''' seinen heutigen Namen. [[1973]] war Alt-Fürth bei seinem 40-jährigen Bestehen nach der Mitgliederzahl der größte örtliche Geschichtsverein der gesamten Bundesrepublik.
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Der '''Geschichtsverein Fürth''' wurde am [[20. Februar]] [[1933]] im Gasthof „[[Grüner Baum]]“ unter dem Namen '''„Alt-Fürth“ - Verein für Heimatforschung''' von [[Adolf Schwammberger|Dr. Adolf Schwammberger]] gegründet. [[1996]] bekam der Verein „Alt-Fürth“ mit '''„Geschichtsverein Fürth e. V.“''' seinen heutigen Namen. [[1973]] war Alt-Fürth bei seinem 40-jährigen Bestehen nach der Mitgliederzahl der größte örtliche Geschichtsverein der alten Bonner Bundesrepublik.
 
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== Alt Fürth im Nationalsozialismus ==
 
== Alt Fürth im Nationalsozialismus ==
 
[[Datei:Fränkische Heimat Juni 1933.jpg|mini|right|Fränkische Heimat - Sonderheft zur Tagung der Gesellschaft für fränkische Geschichte am 17. /18. Juni 1933 in Fürth, Schriftleitung: Alt-Fürth]]
 
[[Datei:Fränkische Heimat Juni 1933.jpg|mini|right|Fränkische Heimat - Sonderheft zur Tagung der Gesellschaft für fränkische Geschichte am 17. /18. Juni 1933 in Fürth, Schriftleitung: Alt-Fürth]]
Bereits kurz nach der Gründung kam es zu massiven Veränderungen im Verein. Der erst einige Tage vorher zum Beirat gewählte [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] wurde von seinem Amt im Verein enthoben, nachdem er zuvor von der [[NSDAP]] als [[Oberbürgermeister]] am [[16. März]] [[1933]] zum Rückzug gezwungen wurde. Im Rahmen der reichsweiten Gleichschaltung aller Vereine und Institutionen wurden im Vorstand des Vereins Alt-Fürth am 16. September 1933 alle Vorstände oder Beiräte entfernt, die der [[NSDAP]] nicht genehm waren. Für die Abwicklung der Gleichschaltung war NSDAP-Stadtrat [[Hans Sandreuter]] zuständig, der von der Gauleitung auch für die Arisierungen in Fürth beauftragt war. Dr. [[Adolf Schwammberger|Schwammberger]] blieb allerdings im Amt des 1. Vorstands, da eine Affinität zu den neuen Machthabern nicht zu übersehen war. Er profitierte von der Gleichschaltung am 1. April [[1936]], als er durch die NS-Führung in Fürth die Stelle des [[Stadtarchiv|Archivars]] bekam, die auf seine Initiative erst entstanden war. Auch das [[1938]] neu geschaffene Stadtmuseum wurde unter seine Leitung gestellt.  
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Bereits kurz nach der Gründung kam es zu massiven Veränderungen im Verein. Der erst einige Tage vorher zum Beirat gewählte [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] wurde von seinem Amt im Verein enthoben, nachdem er zuvor von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] als [[Oberbürgermeister]] am [[16. März]] [[1933]] zum Rückzug gezwungen wurde. Im Rahmen der reichsweiten Gleichschaltung aller Vereine und Institutionen wurden im Vorstand des Vereins Alt-Fürth am 16. September 1933 alle Vorstände oder Beiräte entfernt, die der NSDAP nicht genehm waren. Für die Abwicklung der Gleichschaltung war NSDAP-Stadtrat [[Hans Sandreuter]] zuständig, der von der Gauleitung auch für die Arisierungen in Fürth beauftragt war. Dr. [[Adolf Schwammberger|Schwammberger]] blieb allerdings im Amt des 1. Vorstands, da eine Affinität zu den neuen Machthabern nicht zu übersehen war. Er profitierte von der Gleichschaltung am [[1. April]] [[1936]], als er durch die NS-Führung in Fürth die Stelle des [[Stadtarchiv|Archivars]] bekam, die auf seine Initiative erst entstanden war. Auch das [[1938]] neu geschaffene Stadtmuseum wurde unter seine Leitung gestellt.  
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[[1940]] verlässt [[Adolf Schwammberger|Schwammberger]] Fürth endgültig, um mit [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob]] nach [[Thorn]] zu gehen. Die Zeitung berichtet, dass es nicht die Untreue zu Fürth ist, die ihn weggehen lasse, sondern vielmehr der Ruf zu einer größeren Aufgabe. Den Vorsitz übernimmt Dr. [[August Häußler]], die letzte Veranstaltung in den Kriegsjahren findet noch im Oktober [[1941]] statt. Anschließend wird auch das Erscheinen der "Heimatblätter" im Jahr [[1941]] eingestellt, bis [[1951]]. Die bis 1941 erschienen Artikel waren meist frei von ideologischen Prägungen des Nationalsozialismus - mit zwei Ausnahmen. [[1938]] erschien in den Heimatblättern ein Artikel von Robert Staudenraus mit dem bezeichnenden Titel "Der Judenapotheker von Fürth". Ein zweiter nationalsozialistisch geprägter Artikel erschien [[1939]] in den Fürther Heimatblättern unter dem Titel "Böhmen und Mähren im deutschen Raum". Autor dieses Artikels war kein Geringerer als Dr. [[Adolf Schwammberger]]. Schwammberger sprach den Tschechen jede Fähigkeit zur Staatsbildung ab und begrüßte "''die Rückgliederung des böhmisch-mährischen Raumes in das Großdeutsche Reich''" als "''die Erfüllung einer tausendjährigen, geschichtlich notwendigen Entwicklung''".<ref>Heimatblätter 1939, S. 10 f.</ref>  
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[[1940]] verlässt [[Adolf Schwammberger|Schwammberger]] Fürth endgültig, um mit [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob]] nach [[Toruń]] zu gehen. Die Zeitung berichtet, dass es nicht die Untreue zu Fürth ist, die ihn weggehen lasse, sondern vielmehr der Ruf zu einer größeren Aufgabe. Den Vorsitz übernimmt Dr. [[August Häußler]], die letzte Veranstaltung in den Kriegsjahren findet noch im Oktober [[1941]] statt. Anschließend wird auch das Erscheinen der "Heimatblätter" im Jahr [[1941]] eingestellt, bis [[1951]]. Die bis 1941 erschienen Artikel waren meist frei von ideologischen Prägungen des Nationalsozialismus - mit zwei Ausnahmen. [[1938]] erschien in den Heimatblättern ein Artikel von Robert Staudenraus mit dem bezeichnenden Titel "Der Judenapotheker von Fürth". Ein zweiter nationalsozialistisch geprägter Artikel erschien [[1939]] in den Fürther Heimatblättern unter dem Titel "Böhmen und Mähren im deutschen Raum". Autor dieses Artikels war kein Geringerer als Dr. [[Adolf Schwammberger]]. Schwammberger sprach den Tschechen jede Fähigkeit zur Staatsbildung ab und begrüßte "''die Rückgliederung des böhmisch-mährischen Raumes in das Großdeutsche Reich''" als "''die Erfüllung einer tausendjährigen, geschichtlich notwendigen Entwicklung''".<ref>Heimatblätter 1939, S. 10 f.</ref>  
    
Durch die Kriegswirren, aber auch durch die Auflösung von Vereinen, ruhten die Vereinsaktivitäten von Ende [[1941]] bis Ende [[1949]].
 
Durch die Kriegswirren, aber auch durch die Auflösung von Vereinen, ruhten die Vereinsaktivitäten von Ende [[1941]] bis Ende [[1949]].
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