Johann Paul Lotter: Unterschied zwischen den Versionen

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(Glockengießerfamilie ergänzt nach Angaben Sitzmann 1957)
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== Leben und Wirken ==
 
== Leben und Wirken ==
Er war Sohn des Lebküchners [[Johann Georg Lotter]] und wurde im Elternhaus - damals Nr. 452<ref>Eger, Johann Gottfried: Taschen- und Adreßhandbuch von Fürth im Königreich Bayern, 1819, S. 26, 62</ref>, später Wasserstraße 23 - geboren. Er war Gründer einer bedeutenden Glockengießerei in Bamberg. Die ursprünglichen Glocken des [[Rathaus|Rathauses]] von 1850 wurden von ihm gegossen. 1879 hatte er als 500. Werk die große Glocke für Gößweinstein hergestellt.
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Er war Sohn des Lebküchners [[Johann Georg Lotter]] und wurde im Elternhaus - damals Nr. 452<ref>Eger, Johann Gottfried: Taschen- und Adreßhandbuch von Fürth im Königreich Bayern, 1819, S. 26, 62</ref>, später Wasserstraße 23 - geboren. Er war Gründer einer bedeutenden Glockengießerei bzw. Glockengießerfamilie in Bamberg. Die ursprünglichen Glocken des [[Rathaus|Rathauses]] von 1850 wurden von ihm gegossen. 1879 hatte er als 500. Werk die große Glocke für Gößweinstein hergestellt.
  
Im Jahresbericht über die technischen Lehranstalten in Bamberg 1856/57, erschienen 1857 sind folgende Schüler - vermutliche Söhne von Johann Paul Lotter - aufgeführt:<ref>Jahresbericht über die technischen Lehranstalten in Bamberg: 1856/57 (1857) - [https://books.google.de/books?id=oNlTAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false  im Internet]</ref>
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Er hatte zwei Söhne und Nachfolger: David (I.) (geb. 1840, gest. 1915) und Leonhard<ref>Vornamenunstimmigkeit der Angabe Sitzmann 1957 zum Schülerverzeichnis 1857</ref> (geb. 1844, gest. 1908). Sie führten die Gießerbezeichnung ihres Vaters I. P. L. fort.<ref>Karl Sitzmann: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken, Schriftenreihe Die Plassenburg, Band 12 (1957), S. 352</ref> Im Jahresbericht über die technischen Lehranstalten in Bamberg 1856/57, erschienen 1857, sind die Söhne von Johann Paul Lotter als Schüler aufgeführt:<ref>Jahresbericht über die technischen Lehranstalten in Bamberg: 1856/57 (1857) - [https://books.google.de/books?id=oNlTAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false  im Internet]</ref>
 
* Bernhard Lotter, Alter 13 Jahre, Stand der Eltern: Glockengießer (S. 32, 40)
 
* Bernhard Lotter, Alter 13 Jahre, Stand der Eltern: Glockengießer (S. 32, 40)
 
* David Lotter, Gewerbe: Glockengießerl. (S. 42)
 
* David Lotter, Gewerbe: Glockengießerl. (S. 42)
  
In einer Zusammenstellung über im Eichstätter Diözesangebiet tätige Glockengießer ist David Lotter (II), geb. am 14. Oktober 1897 in Stuttgart als Sohn des Glockengießers Christian Lotter (1867 - ?), gest. 26. September 1977 in Bamberg,  aufgeführt. Danach wurde um 1960 die Gießerei geschlossen und das Grundstück in Bamberg, Vorderer Graben 1 verkauft, da sich kein Nachfolger fand.<ref>Diözesanbauamt Eichstätt, Rubrik Glocken, Teil Glockenlandschaft, Abschnitt Glockengießer, abgerufen 31.03.2018 - [https://dioezesanbauamt.bistum-eichstaett.de Homepage]
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Der Sohn von David (I) hieß Christian Lotter (geb. 1867, gest. ?). Er war ausgebildeter Ingenieur und bezeichnete seit 1920 die Glocken nach seinem Namen. Christian goß die 1000. Glocke der Bamberger Glockengießerei Lotter, welche für St. Willibald in Nürnberg bestimmt war.
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David Lotter (II) (geb. 14. Oktober 1897 in Stuttgart; gest. 26. September 1977 in Bamberg) war als Sohn des Glockengießers Christian Lotter (1867 - ?) der Urenkel von Johann Paul Lotter. David (II) war Dipl.-Ing.; unter seiner Leitung ging 1929 schon die 1335. Glocke der Glockengießerfamilie Lotter hervor. In einer Zusammenstellung über im Eichstätter Diözesangebiet tätige Glockengießer ist David Lotter (II) aufgeführt. Danach wurde um 1960 die Gießerei geschlossen und das Grundstück in Bamberg, Vorderer Graben 1 verkauft, da sich kein Nachfolger fand.<ref>Diözesanbauamt Eichstätt, Rubrik Glocken, Teil Glockenlandschaft, Abschnitt Glockengießer, abgerufen 31.03.2018 - [https://dioezesanbauamt.bistum-eichstaett.de Homepage]</ref>
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 10. April 2018, 14:43 Uhr

Johann Paul Lotter (geb. 4. Oktober 1816 in Fürth, gest. 4. Juni 1894 in Bamberg) war ein bedeutender Glockengießer im 19. Jahrhundert.

Leben und Wirken

Er war Sohn des Lebküchners Johann Georg Lotter und wurde im Elternhaus - damals Nr. 452[1], später Wasserstraße 23 - geboren. Er war Gründer einer bedeutenden Glockengießerei bzw. Glockengießerfamilie in Bamberg. Die ursprünglichen Glocken des Rathauses von 1850 wurden von ihm gegossen. 1879 hatte er als 500. Werk die große Glocke für Gößweinstein hergestellt.

Er hatte zwei Söhne und Nachfolger: David (I.) (geb. 1840, gest. 1915) und Leonhard[2] (geb. 1844, gest. 1908). Sie führten die Gießerbezeichnung ihres Vaters I. P. L. fort.[3] Im Jahresbericht über die technischen Lehranstalten in Bamberg 1856/57, erschienen 1857, sind die Söhne von Johann Paul Lotter als Schüler aufgeführt:[4]

  • Bernhard Lotter, Alter 13 Jahre, Stand der Eltern: Glockengießer (S. 32, 40)
  • David Lotter, Gewerbe: Glockengießerl. (S. 42)

Der Sohn von David (I) hieß Christian Lotter (geb. 1867, gest. ?). Er war ausgebildeter Ingenieur und bezeichnete seit 1920 die Glocken nach seinem Namen. Christian goß die 1000. Glocke der Bamberger Glockengießerei Lotter, welche für St. Willibald in Nürnberg bestimmt war.

David Lotter (II) (geb. 14. Oktober 1897 in Stuttgart; gest. 26. September 1977 in Bamberg) war als Sohn des Glockengießers Christian Lotter (1867 - ?) der Urenkel von Johann Paul Lotter. David (II) war Dipl.-Ing.; unter seiner Leitung ging 1929 schon die 1335. Glocke der Glockengießerfamilie Lotter hervor. In einer Zusammenstellung über im Eichstätter Diözesangebiet tätige Glockengießer ist David Lotter (II) aufgeführt. Danach wurde um 1960 die Gießerei geschlossen und das Grundstück in Bamberg, Vorderer Graben 1 verkauft, da sich kein Nachfolger fand.[5]

Literatur

  • Lotter, Johann Paul. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 250
  • Karl Sitzmann: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken, Schriftenreihe "Die Plassenburg, Schriften für Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken", Band 12 (1957)[6]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eger, Johann Gottfried: Taschen- und Adreßhandbuch von Fürth im Königreich Bayern, 1819, S. 26, 62
  2. Vornamenunstimmigkeit der Angabe Sitzmann 1957 zum Schülerverzeichnis 1857
  3. Karl Sitzmann: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken, Schriftenreihe Die Plassenburg, Band 12 (1957), S. 352
  4. Jahresbericht über die technischen Lehranstalten in Bamberg: 1856/57 (1857) - im Internet
  5. Diözesanbauamt Eichstätt, Rubrik Glocken, Teil Glockenlandschaft, Abschnitt Glockengießer, abgerufen 31.03.2018 - Homepage
  6. nach Schwammberger dort versehentlich mit Johann "Peter" Lotter bezeichnet

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