Lungenheilstätte: Unterschied zwischen den Versionen
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Bild:Stadtwald III.jpg|Ein Gebäude der ehemaligen Lungenheilstätte | Bild:Stadtwald III.jpg|Ein Gebäude der ehemaligen Lungenheilstätte | ||
Bild:Waldkrankenhaus1.JPG|Gebäude am Eingang links | |||
Bild:Waldkrankenhaus2.JPG|Gebäude am Eingang rechts | |||
Bild:Waldkrankenhaus3.JPG|Frauenfigur am rechten Eingangsgebäude | |||
Bild:Waldkrankenhaus7.JPG|Sanatorium mit den ehemaligen Liegehallen | |||
Bild:Waldkrankenhaus8.JPG|ehemaliges Ärtzehaus | |||
Bild:Waldkrankenhaus10.JPG|Rückseite, Nordseite des Sanatoriums | |||
Bild:Liegehalle_1.JPG| Liegehalle von Süden, der Weg zum Sanatorium geht vorne vorbei | Bild:Liegehalle_1.JPG| Liegehalle von Süden, der Weg zum Sanatorium geht vorne vorbei | ||
Bild:Liegehalle_2.JPG|Innen ist noch der hölzerne Fußboden zu sehen | Bild:Liegehalle_2.JPG|Innen ist noch der hölzerne Fußboden zu sehen |
Version vom 15. Juni 2012, 12:47 Uhr
Die Lungenheilstätte im Fürther Stadtwald war ein Sanatorium zur Behandlung von Lungentuberkulose bei Frauen, für die Fürther Männer wurde die in Engelthal genutzt. Sie entstand durch eine 1896 gegründete Stiftung der Fürther Fabrikantenfamilie Neumann. Zwei Jahre später gab die Aussteueranstalt ebenfalls Geld dazu, denn Tuberkulose war in Fürth im 19. Jahrhundert weit verbreitet, vor allem bei den Blattmetallschlägern.
Die Fürther Lungenheilstätte liegt 382,5 Meter über dem Meeresspiegel. Ursprünglich nur für Männer gedacht, aber 1902 gab es ein günstiges Darlehen, wenn sie nur für Frauen ist. Es war damals die zweie Lungenheilstätte in Deutschland für Frauen und die este in Bayern. Am 7. Dezember 1903 zog die erste Kranke ein. 55 Frauen konnten aufgenommen werden. Innerhalb der ersten 25 Jahre wurden 8400 Kranke behandelt, nur vier starben. Es wurden nur Kranke im Anfangsstadium aufgenommen, sie blieben bis zu 80 Tage hier.
Am 01. Juli 1933 wurde der Betrieb wegen der abnehmenden Patientenzahl eingestellt und ein Schulungslager der SA ("Sturmabteilung") eingerichtet. Im April 1945 zogen wieder Tuberkulosekranke ein: ein ganzer Lazarettzug aus Schlesien wurde hier untergebracht. Das Waldkrankenhaus war die Tuberkulosestation mit 95 Bettern des städtischen Klinikums. Die Pflege übernahmen die Diakonissen aus Neuendettelsau. Nach der Währungsreform wurde die Heilstätte auf 104 Betten erweitert. Wie ursprünglich wurden auch nur Kranke über 16 Jahre aufgenommen.
Danach war es ein Reha-Krankenhaus und der Betrieb wurde ab 1980 langsam eingestellt. Im September 1994 gab die Stadt eine Verkaufsanzeige für das Sanatorium, das Ärtzehaus, den Wasserturm, das Pförtner- und Verwalterwohnhaus auf. Um 2001 begann unter dem Namen Ludwigspark der Umbau zur Luxuswohnanlage. Der Umbau war 2003 abgeschlossen.
Das Sanatorium hatte Liegehallen direkt am Haus, dazu noch zwei hölzerne östlich und westlich des Haupthauses im Wald. Die westlich steht heute (2012) noch, überraschend gut erhalten und dicht ist das Dach und die Seitenwände. Rund 3/4 der vorderen Brüstung fehlt. Dem Gestänge nach zu schließen gab es einen Sonnenschutz.
Siehe auch
Literatur
- Lungenheilstätte. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 254
- Jahres-Bericht der Heilstätte der Stadt Fürth. - Erschienen: 1.1903/04 - 2.1905[?]. - Nebent.: Die Lungenheilstätte der Stadt Fürth (Bestand in der UB Erlangen)
- Heilstätte Oberfürberg über Fürth i/Bayern, Waldsanatorium : 1903 - 1953 ; Festschrift zum 50-jährigen Bestehen am 25. November 1953. - Fürth, 1953. - 33 Bl. : Ill.
- Renate Trautwein: 1000 Fürther FrauenLeben, Nürnberg 2007, Seite 100 - 104