Bäckerei Göllner: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Bäckerei Göllner''' befindet sich in der [[Ottostraße 19]] und ist eine der letzten traditionellen Bäckereien Fürths. Sie befindet sich seit [[1936]] im Besitz der Familie Göllner. Davor gehörte die Bäckerei [[Konrad Helmreich]].  
Die '''Bäckerei Göllner''' befAnders sich in der [[Ottostraße 19]] und war eine der letzten traditionellen Bäckereien Fürths. Sie befand sich seit [[1936]] im Besitz der Familie Göllner. Davor gehörte die Bäckerei [[Konrad Helmreich]]. Im November 2022 schloß die Bäckerei.


== Geschichte ==
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[[1954]] übernahm schließlich der Sohn [[Helmut Göllner]] den elterlichen Betrieb. Er betreibt seit dieser Zeit bis heute (Stand Juni 2019) das Geschäft alleine, lediglich am Wochenende wird er durch eine Verkaufskraft im Ladengeschäft unterstützt. Das Ladengeschäft besteht aus einem knapp 15 m<sup>2</sup> großen Verkaufsraum, mit zwei Glasvitrinen und allerlei kleinen Gefäßen, in den Göllner seine Artikel, aber auch Süßigkeiten einzeln verkauft. Man gewinnt den Eindruck, dass in dem Laden die Zeit stehen geblieben ist.  
[[1954]] übernahm schließlich der Sohn [[Helmut Göllner]] den elterlichen Betrieb. Er betreibt seit dieser Zeit bis heute (Stand Juni 2019) das Geschäft alleine, lediglich am Wochenende wird er durch eine Verkaufskraft im Ladengeschäft unterstützt. Das Ladengeschäft besteht aus einem knapp 15 m<sup>2</sup> großen Verkaufsraum, mit zwei Glasvitrinen und allerlei kleinen Gefäßen, in den Göllner seine Artikel, aber auch Süßigkeiten einzeln verkauft. Man gewinnt den Eindruck, dass in dem Laden die Zeit stehen geblieben ist.  


Seit jeher wird der alte Backofen in der an das Ladengeschäft direkt angrenzenden Backstube mit einem Kohleofen betrieben. Jeden Morgen früh um halb drei fängt Helmut Göllner an, zunächst den Backofen vorzuheizen, bis er im oberen Fach bei ca. 220 Grad die beliebten Semmeln backen kann. Um der Nachfrage am Samstag gerecht zu werden, fängt Göllner bereits ab Mitternacht an, um genügend Semmeln anbieten zu können. An kalten Wintertagen kann es vorkommen, dass die Semmeln zum Verkauf nicht reichen, da es länger dauert bis der Backofen die entsprechende Temperatur erreicht. Im unteren Fach werden in der Regel die Kuchen und Plätzchen gebacken, da diese nicht ganz so hohe Temperaturen benötigen. Alle sechs Wochen bekommt Göllner ca. 70 Zentner Kohle geliefert, inzwischen aus Osteuropa. Die Qualität der Kohle hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, so Göllner. Früher kam die Kohle aus dem Ruhrgebiet und war in der Qualität deutlich besser als die heutige Kohle.
Seit jeher wurde der alte Backofen in der an das Ladengeschäft direkt angrenzenden Backstube mit einem Kohleofen betrieben. Jeden Morgen früh um halb drei fing Helmut Göllner an, zunächst den Backofen vorzuheizen, bis er im oberen Fach bei ca. 220 Grad die beliebten Semmeln backen konnte. Um der Nachfrage am Samstag gerecht zu werden, fing Göllner bereits ab Mitternacht an, um genügend Semmeln anbieten zu können. An kalten Wintertagen konnte es vorkommen, dass die Semmeln zum Verkauf nicht reichten, da es länger dauert bis der Backofen die entsprechende Temperatur erreichte. Im unteren Fach wurden in der Regel die Kuchen und Plätzchen gebacken, da diese nicht ganz so hohe Temperaturen benötigen. Alle sechs Wochen bekam Göllner ca. 70 Zentner Kohle geliefert, inzwischen aus Osteuropa. Die Qualität der Kohle hatte sich in den letzten Jahrzehnten verändert, so Göllner. Früher kam die Kohle aus dem Ruhrgebiet und war in der Qualität deutlich besser als die heutige Kohle.


== Angebot ==
== Angebot ==
Im Angebot hat die Bäckerei insbesondere neben den beliebten Brötchen auch drei verschiedene Schwarz- und vier verschiedene Körnerbrote, sowie Hörnchen, Kuchen und Plätzchen. Unter dem Jahr gibt es stets eine Auswahl von vier Plätzchen, zu Weihnachten wird das Sortiment deutlich erweitert.  
Im Angebot hatte die Bäckerei insbesondere neben den beliebten Brötchen auch drei verschiedene Schwarz- und vier verschiedene Körnerbrote, sowie Hörnchen, Kuchen und Plätzchen. Unter dem Jahr gab es stets eine Auswahl von vier Plätzchen, zu Weihnachten wurde das Sortiment deutlich erweitert. Allerdings konnte in den letzten Jahren Göllner kein Brot mehr backen, da der Backofen gerissen war. Eine Erneuerung des Ofens hätte nach eigenen Angaben einen mittleren fünfstelligen Betrag gekostet - der finanziell nicht mehr leistbar gewesen war. Im November 2022 gab Göllner bekannt, dass er seinen Ladenbetrieb aus Altersgründen aufgeben musste.  


== Kontakt ==
== Kontakt ==
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== Öffnungszeiten ==
== Öffnungszeiten ==
: Seit Jan. 2019:
: Jan. 2019 bis Okt. 2022:
: Mo 7:30 bis 13:00 Uhr
: Mo 7:30 bis 13:00 Uhr
: Di bis Fr 7:30 bis 13:00 Uhr und von 16:00 bis 18:00 Uhr
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{{Bilder dieses Unternehmens}}
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[[Kategorie:Unternehmen]]
[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]

Version vom 3. Dezember 2022, 19:01 Uhr

Branche
Lebensmittel
Telefon
+49 911 775449
Ehemals
Nein

Die Bäckerei Göllner befAnders sich in der Ottostraße 19 und war eine der letzten traditionellen Bäckereien Fürths. Sie befand sich seit 1936 im Besitz der Familie Göllner. Davor gehörte die Bäckerei Konrad Helmreich. Im November 2022 schloß die Bäckerei.

Geschichte

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Lediglich in der Zeit während des 2. Weltkrieges hatte die Bäckerei geschlossen, da der Bäcker Leonhard Göllner seit 1944 im Krieg als verschollen galt. 1946 übernahm die Ehefrau Eva Göllner die Geschäfte und führte dieses noch bis 1954 weiter, gebacken wurde mit Angestellten. Darunter befand sich auch ein Kriegsversehrter mit einem Holzbein, der zuvor bei den amerikanischen Besatzern beschäftigt war. Da dieser scheinbar aus seiner Zeit bei der Army andere Mengen gewohnt war, verbackte der Angestellte erstmals eine ganze Monatsration Mehl. Eva Göllner schlug die Hände über den Kopf, als sie dies bemerkte, zumal alles voller Brotkörbe war, der Hausgang, die Treppen etc. Letztendlich haben sie das Brot unter die Menschen bringen können, ..."die Leut´ warn ja hungrig".

1954 übernahm schließlich der Sohn Helmut Göllner den elterlichen Betrieb. Er betreibt seit dieser Zeit bis heute (Stand Juni 2019) das Geschäft alleine, lediglich am Wochenende wird er durch eine Verkaufskraft im Ladengeschäft unterstützt. Das Ladengeschäft besteht aus einem knapp 15 m2 großen Verkaufsraum, mit zwei Glasvitrinen und allerlei kleinen Gefäßen, in den Göllner seine Artikel, aber auch Süßigkeiten einzeln verkauft. Man gewinnt den Eindruck, dass in dem Laden die Zeit stehen geblieben ist.

Seit jeher wurde der alte Backofen in der an das Ladengeschäft direkt angrenzenden Backstube mit einem Kohleofen betrieben. Jeden Morgen früh um halb drei fing Helmut Göllner an, zunächst den Backofen vorzuheizen, bis er im oberen Fach bei ca. 220 Grad die beliebten Semmeln backen konnte. Um der Nachfrage am Samstag gerecht zu werden, fing Göllner bereits ab Mitternacht an, um genügend Semmeln anbieten zu können. An kalten Wintertagen konnte es vorkommen, dass die Semmeln zum Verkauf nicht reichten, da es länger dauert bis der Backofen die entsprechende Temperatur erreichte. Im unteren Fach wurden in der Regel die Kuchen und Plätzchen gebacken, da diese nicht ganz so hohe Temperaturen benötigen. Alle sechs Wochen bekam Göllner ca. 70 Zentner Kohle geliefert, inzwischen aus Osteuropa. Die Qualität der Kohle hatte sich in den letzten Jahrzehnten verändert, so Göllner. Früher kam die Kohle aus dem Ruhrgebiet und war in der Qualität deutlich besser als die heutige Kohle.

Angebot

Im Angebot hatte die Bäckerei insbesondere neben den beliebten Brötchen auch drei verschiedene Schwarz- und vier verschiedene Körnerbrote, sowie Hörnchen, Kuchen und Plätzchen. Unter dem Jahr gab es stets eine Auswahl von vier Plätzchen, zu Weihnachten wurde das Sortiment deutlich erweitert. Allerdings konnte in den letzten Jahren Göllner kein Brot mehr backen, da der Backofen gerissen war. Eine Erneuerung des Ofens hätte nach eigenen Angaben einen mittleren fünfstelligen Betrag gekostet - der finanziell nicht mehr leistbar gewesen war. Im November 2022 gab Göllner bekannt, dass er seinen Ladenbetrieb aus Altersgründen aufgeben musste.

Kontakt

Bäckerei Göllner
Ottostraße 19
90762 Fürth
Tel. 77 54 49

Öffnungszeiten

Jan. 2019 bis Okt. 2022:
Mo 7:30 bis 13:00 Uhr
Di bis Fr 7:30 bis 13:00 Uhr und von 16:00 bis 18:00 Uhr
Sa 8:00 bis 12:00 Uhr
Sonn- und Feiertags geschlossen

Sonstiges

Helmut Göllner ist leidenschaftlicher Postkartensammler. Dabei soll er nach eigenen Aussagen eine der größten Postkartensammlungen mit Fürth-Motiven haben, die sich in einem mittleren vierstelligen Bereich befinden soll.

Lokalberichterstattung

  • Gwendolyn Kuhn: Von Sofarettern und Nadelzauberinnen - Viel Arbeit, keine Nachfolger und harte Konkurrenz - Kleine Handwerkbetriebe habe es schwer, dafür aber zufriedene Kunden. In: Fürther Nachrichten vom 14./15. Februar 2004 (Druckausgabe)
  • fn: Bäckerei Göllner. In: Fürther Nachrichten vom Februar 2016 - online abrufbar
  • Birgit Heidingsfelder: „Ich bin kein Süßer”. In: Fürther Nachrichten vom 4. Juli 2020 (Druckausgabe) bzw. Fast 80: Fürths ältester Bäcker ist nicht zu stoppen. In: nordbayern.de vom 6. Juli 2020 - online abrufbar
  • Birgit Heidingsfelder: Mit 82: Herr Göllner backt nicht mehr. In: Fürther Nachrichten vom 12. November 2022 (Druckausgabe)

Siehe auch

Bilder