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Der Kreis der Kranken beschränkte sich meist auf den männlichen ledigen Teil der Arbeiter und Gehilfen in der Bevölkerung mit vorwiegend inneren Erkrankungen wie Malaria, Lungenkrankheiten (Tuberkulose), Darmstörungen und Ungezieferbefall (z.B. Krätze). Bereits [[1837]] musste die Beschäftigungsanstalt aus Platzgründen geschlossen werden, da die Zahl der behandelnden Patienten stetig stieg (mehr als 500 Patieten im Jahr). Ab [[1848]] bis [[1885]] wurde [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller]] als zweiter Arzt eingestellt. Er setzte sich dafür ein, dass die ersten weltlichen Schwerstern (= nicht konfessionelles Pflegepersonal) tätig werden konnten (ab Nov. 1856) – während die bisherigen Krankenschwestern der Anstalten Neuendettelsau zuletzt nur noch in der hauseigenen Küche tätig waren (ab [[1858]]). Ab [[1864]] wurde eine Oberschwester beschäftigt, die folgendes zu berichten wusste: „''in den siebziger Jahren wurde mit Kerzen und Petroleumlampen die Krankenräume beleuchtet und dabei operiert, dass aus zwei Pumpbrunnen das Wasser für die Küche und den Krankendienst herbeigetragen werden musste''“. Ab [[1848]] übernahm Dr. Fronmüller die Leitung des Krankenhauses bis [[1884]]. [[1889]] wurde ein zweiter Assistenzarzt eingestellt durch den Nachfolger von [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Fronmüller]]. Somit waren neben Dr. Degen ([[1885]] – [[1911]]) inzwischen drei Ärzte am Krankenhaus beschäftigt. | Der Kreis der Kranken beschränkte sich meist auf den männlichen ledigen Teil der Arbeiter und Gehilfen in der Bevölkerung mit vorwiegend inneren Erkrankungen wie Malaria, Lungenkrankheiten (Tuberkulose), Darmstörungen und Ungezieferbefall (z.B. Krätze). Bereits [[1837]] musste die Beschäftigungsanstalt aus Platzgründen geschlossen werden, da die Zahl der behandelnden Patienten stetig stieg (mehr als 500 Patieten im Jahr). Ab [[1848]] bis [[1885]] wurde [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller]] als zweiter Arzt eingestellt. Er setzte sich dafür ein, dass die ersten weltlichen Schwerstern (= nicht konfessionelles Pflegepersonal) tätig werden konnten (ab Nov. 1856) – während die bisherigen Krankenschwestern der Anstalten Neuendettelsau zuletzt nur noch in der hauseigenen Küche tätig waren (ab [[1858]]). Ab [[1864]] wurde eine Oberschwester beschäftigt, die folgendes zu berichten wusste: „''in den siebziger Jahren wurde mit Kerzen und Petroleumlampen die Krankenräume beleuchtet und dabei operiert, dass aus zwei Pumpbrunnen das Wasser für die Küche und den Krankendienst herbeigetragen werden musste''“. Ab [[1848]] übernahm Dr. Fronmüller die Leitung des Krankenhauses bis [[1884]]. [[1889]] wurde ein zweiter Assistenzarzt eingestellt durch den Nachfolger von [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Fronmüller]]. Somit waren neben Dr. Degen ([[1885]] – [[1911]]) inzwischen drei Ärzte am Krankenhaus beschäftigt. | ||
Ab [[1899]] wurde die „''Frage des Neubaues ernstlich bearbeitet, weil durch die unzureichenden Einrichtungen, den Lärm der umgebenden Fabriken, der Eisenbahn und der Straßenbahn die Pflege und Behandlung der Kranken sich immer schwieriger gestaltete''“. Als man [[1830]] das Krankenhaus baute, war die Stadt Fürth noch eine kleine Stadt mit geringer Industriealisierung. Auch die Eisenbahn fuhr zu diesem Zeitpunkt noch nicht von Fürth nach [[Nürnberg]]. Knapp 70 Jahre später hat sich das Stadtbild gänzlich geändert. Die Bevölkerungszahl hat durch die zunehmende Industriealisierung stark zugenommen, und auch der täglich mehrfach abfahrende Zug direkt am Krankenhaus vorbei bereitete zunehmend Probleme. Während andere Gesundheitseinrichtungen in Fürth bereits fließend Wasser hatten, eine stabile Gasversorung und gelegentlich auch schon über elektrischen Strom verfügten, hatte das alte Krankenhaus an der Schwabacherstraße nichts von alledem. Zusätzlich erschwerten die vorbeifahrenden Dampflokomotiven den Tagesbetrieb am Krankenhaus, so dass z.B. während des Vorbeifahrens eines Zuges der Operateur die Operation unterbrechen musste wegen den starken Erschütterungen. Ebenfalls ein Problem durch die Eisenbahn, die Rußentwicklung durch die Dampflokomotiven. | [[Datei:Altes Krankenhaus 1904.jpg|thumb|left|Der zunehmende Zugverkehr schafft neue Probleme]]Ab [[1899]] wurde die „''Frage des Neubaues ernstlich bearbeitet, weil durch die unzureichenden Einrichtungen, den Lärm der umgebenden Fabriken, der Eisenbahn und der Straßenbahn die Pflege und Behandlung der Kranken sich immer schwieriger gestaltete''“. Als man [[1830]] das Krankenhaus baute, war die Stadt Fürth noch eine kleine Stadt mit geringer Industriealisierung. Auch die Eisenbahn fuhr zu diesem Zeitpunkt noch nicht von Fürth nach [[Nürnberg]]. Knapp 70 Jahre später hat sich das Stadtbild gänzlich geändert. Die Bevölkerungszahl hat durch die zunehmende Industriealisierung stark zugenommen, und auch der täglich mehrfach abfahrende Zug direkt am Krankenhaus vorbei bereitete zunehmend Probleme. Während andere Gesundheitseinrichtungen in Fürth bereits fließend Wasser hatten, eine stabile Gasversorung und gelegentlich auch schon über elektrischen Strom verfügten, hatte das alte Krankenhaus an der Schwabacherstraße nichts von alledem. Zusätzlich erschwerten die vorbeifahrenden Dampflokomotiven den Tagesbetrieb am Krankenhaus, so dass z.B. während des Vorbeifahrens eines Zuges der Operateur die Operation unterbrechen musste wegen den starken Erschütterungen. Ebenfalls ein Problem durch die Eisenbahn, die Rußentwicklung durch die Dampflokomotiven. | ||
Somit beschäftigte sich der [[Stadtrat]] damit ebenfalls ernsthaft im Jahr [[1899]], der die Dringlichkeit eines Neubaus des Krankenhauses in einer eigens dazu berufenen Untersuchungskommission feststellte. | Somit beschäftigte sich der [[Stadtrat]] damit ebenfalls ernsthaft im Jahr [[1899]], der die Dringlichkeit eines Neubaus des Krankenhauses in einer eigens dazu berufenen Untersuchungskommission feststellte. | ||