Adam Egerer: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. Januar 2024, 00:31 Uhr

Person
Adam Egerer
Vorname
Georg Adam
Nachname
Egerer
Geschlecht
männlich
Geburtsdatum
11. August 1859
Geburtsort
Schönbrunn/Wunsiedel
Todesdatum
21. Juni 1936
Todesort
Fürth
Beruf
Architekt, Magistratsrat
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Georg Adam Egerer (geb. 11. August 1859 in Schönbrunn bei Wunsiedel[1], gest. 21. Juni 1936 in Fürth) war ein bedeutender Fürther Architekt, Magistratsrat (1913 bis 1919), Land- bzw. Kreisrat (1913 bis 1928) und 1917 ehrenamtlich kommissarischer Stadtbaurat.[2]

Leben

Er kam als Sohn von Johann Egerer und Anna Margareta, geb. Schmidt im Haus Nr. 18 in Furthammer, das zur Gemeinde Schönbrunn gehörte, zur Welt.[1] Der Vater war Steinhauer und später Steinbruchbesitzer (Steinbruch Fuchsbau am Fuße des Schneebergs, ca. 5 km von Schönbrunn entfernt). Egerer besuchte in Wunsiedel die 1. (1870/71) und 2. (1871/72) Klasse der königlichen lateinischen Schule.

Egerer kam am 1. Mai 1881 nach Fürth, also im Alter von 21 Jahren. Es kann daher vermutet werden, dass er zusammen mit seinem Vater beim Bau der Rosenschule tätig wurde. Er blieb – mit Ausnahme von zwei längeren militärischen Übungen – in Fürth, etablierte sich schnell und beantragte schließlich beim Stadtmagistrat am 28. Dezember 1887 die Verleihung des Bürgerrechts und eine Verehelichungserlaubnis. Bereits am 5. Januar 1888 wurde vom Magistrat die Bürgerrechtsverleihung bei Zahlung einer Gebühr von 82 Mark 29 Pf. beschlossen und die Bekanntmachung über die beabsichtigte Eheschließung veröffentlicht. Einsprüche geben die Verehelichung gab es nicht, Einträge im Strafregister des k. Amtsgerichts Wunsiedel lagen nicht vor. So fertigte der Stadtmagistrat am 19. Januar die Bürgerurkunde und zugleich das Verehelichungszeugnis.[3]

Er heiratete am 25. Januar 1888 in Fürth die Kaufmannstochter Maria Charlotte Meyner (geb. 18. Januar 1869 in Buenos Aires). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:

  • Luise Helene Elsa Egerer, geb. 12. März 1889 in Fürth.[4] Sie verheiratete sich am 16. April 1910 in Fürth mit Dr.-Ing. Willy Kohlhaus (1882– ) und ging nach Aschaffenburg[5], wo ihr Ehemann die noch heute existierende Aschaffenburger Lack- und Farbenfabrik (ALFA) Dr. W. Kohlhaus GmbH führte.

Erfolg als Architekt

Klassizistische Leichenhalle am Hauptfriedhof

Neben Fritz Walter gehört Georg Adam Egerer zu den künstlerisch qualifiziertesten und zugleich meistbeschäftigten Fürther Architekten der vorigen Jahrhundertwende.[7] Gemeinsam zeichnen sie fast lückenlos für das heutige Bild der Hornschuchpromenade und Königswarterstraße verantwortlich.

Im Fürther Adressbuch von 1889 findet sich eine Geschäftsanzeige von Adam Egerer, der für sein Bautechnisches Bureau wirbt. Als Zivil-Architekt in der Ottostraße 6 a (ab 1890 Ottostraße 3) umfasste sein Portfolio das Anfertigen von Skizzen, Plänen, Detail- und Kostenvoranschläge für Um- und Neubauten, Ladeneinrichtungen, Innendekoration etc. Zusätzlich bot Egerer weitere Dienstleistungen an, wie z. B. die Übernahme von Bauleitungen, Fertigen von Gutachten, Rechnungsrevisionen, Abrechnungen etc. Die Anzeige schließt mit dem Hinweis: Billigste Berechnung.

Ende 1910 verkaufte er sein Architektur- und Baubüro an den 20 Jahre bei ihm mitarbeitenden Nürnberger Bauführer und Architekten Melchior Kürzdörfer, der das Zivilbaubüro in der Friedrichstraße 20 unter seinem Namen mit dem Zusatz „A. Egerers Nachfolger“ weiterführte.[8][9]

Politisches Engagement

Georg Adam Egerer war vom 4. Dezember 1902 bis 1913 Gemeindebevollmächtigter in Fürth, anschließend war er bis 1919 Mitglied des Magistrats. Am 12. August 1911 rückte er für den verstorbenen Philipp Deinlein in den mittelfränkischen Landtag nach.[10]

Als Stadtbaurat Josef Zizler die Stadt Fürth 1917 Richtung (Berlin-)Neukölln verließ, sprang Egerer ein und führte die Geschäfte des Stadtbauamts ein Dreivierteljahr ehrenamtlich.[11]

Adressen[12]

Werke

Vorlage:Werke Architekt

Der Bismarckturm im Jahr 1908

Auswahl

ferner:

Das Büro Egerer und Richter entwarf auch die Villa Christian Heinrich Hornschuchs in Forchheim, Bayreuther Str. 4.[13] Egerer war auch der Architekt des Verwaltungsgebäudes (Verwaltungsvilla) und des neuen Spinnerei-Hauptgebäudes von 1904 für die Spinnerei in Kulmbach, die von Fritz Hornschuch in Auftrag gegeben wurden.[14]

Literatur

  • Hans Wolfram Lübbeke: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. Luftaufnahmen von Otto Braasch. Michael Petzet (Hrsg.): Denkmäler in Bayern, Band 5. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1986, XIII, 588 S., ISBN 3-486-52396-1
  • Barbara Ohm : „Dieser Mauern hochgewölbtes Dach ...“. Zum 100jährigen Jubiläum des Fürther Stadttheaters 1902 – 2002. In: Fürther Heimatblätter, Heft 3/2002, S. 53 ff.; hier S. 57

Siehe auch

Weblinks

  • Georg Adam Egerer, Fürth, 1929. In: Ulrich Bücholdt: Historisches Architektenverzeichnis. Deutschland, ca. 1890-1950 - online
  • Die Chronik von Georg Paul Rieß 1911 – 1914. [Vorbemerkung 1998 von Alexander Mayer] - PDF-Datei
  • Lofts am Stadtpark - Otto-Seeling-Promenade und Nürnberger Straße /Geschichte - online
  • Bismarckturm Fürth - online

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Bestätigung des Taufeintrags durch Pfr. Browa, Pfarramt Schönbrunn vom 10. September 2021
  2. Stadtarchiv Fürth: "Egerer, Adam, Architekt." Dem FürthWiki zur Verfügung gestellt am 10. August 2009
  3. "Acten des Stadtmagistrats Fürth, Betreff: Egerer Georg Adam, Architekt von Schönbrunn. Gesuch um Verleihung des Bürgerrechts dahier, und Ausfertigung des Verehelichungszeugnisses."; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18a/E 327
  4. Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1889–1892, S. 28
  5. Kirchenbücher St. Paul, Trauungen 1905–1919, S. 119
  6. Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1889–1892, S. 139
  7. Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth - Stadt Fürth, S. XXXI
  8. nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 186
  9. Adressbücher von 1911 und 1913
  10. Die Chronik von Paul Rieß 1911 - 1914
  11. Sitzung des Stadtrats vom 1. Dezember 1927, Fürther Anzeiger vom 2. Dezember 1927
  12. Jahresangaben: Erstnachweis im Adressbuch
  13. Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Anmerkung
  14. „Von der Kulmbacher Spinnerei zum Universitätsstandort – ein Stadtviertel im Wandel der Zeit”. Begleitheft zur Ausstellung der Universität Bayreuth „Innovationen – gestern und heute”, November 2019, S. 25 und 32 - online

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