Wolfgang Steidel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wilhelm Karl Wolfgang Steidel''' (geb. [[17. Juli]] [[1875]] in Erlangen<ref>Kirchenbücher Erlangen-Neustadt, Taufen 1869–1885, S. 175</ref>, gest. ) war ein etwa ein Jahrzehnt in Fürth lebender Bauführer und Architekt.  
'''Wilhelm Karl Wolfgang Steidel''' (geb. [[17. Juli]] [[1875]] in Erlangen<ref>Kirchenbücher Erlangen-Neustadt, Taufen 1869–1885, S. 175</ref>, gest. [[11. Januar]] [[1946]] ebenda<ref name="StadtAER-2024">lt. Mitteilung Stadtarchiv Erlangen, Fr. Rettig vom 05.11.2024</ref>) war ein etwa ein Jahrzehnt in Fürth lebender Bauführer und Architekt.  


== Leben ==
== Leben ==
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Steidel absolvierte seinen Militärdienst vom 14. Oktober 1897 bis 18. September 1899 beim in Erlangen stationierten k. b. [[wikipedia:Königlich Bayerisches 19. Infanterie-Regiment „König Viktor Emanuel III. von Italien“|19. Infanterie-Regiment]], 1. Kompanie.<ref name="Stammrollen">Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 10272, 2; 10276, 1; 10455, 5; 10538, 4</ref>
Steidel absolvierte seinen Militärdienst vom 14. Oktober 1897 bis 18. September 1899 beim in Erlangen stationierten k. b. [[wikipedia:Königlich Bayerisches 19. Infanterie-Regiment „König Viktor Emanuel III. von Italien“|19. Infanterie-Regiment]], 1. Kompanie.<ref name="Stammrollen">Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 10272, 2; 10276, 1; 10455, 5; 10538, 4</ref>


Der Bauführer Wolfgang Steidel verheiratete sich am 22. September 1903 in Nürnberg mit Johanna Margareta Neussert (geb. 30. August 1881 in Nürnberg). Das Paar hatte wohl nur ein Kind, Tochter Wilhelmina Karolina (geb. 20. März 1905).  
Der Bauführer Wolfgang Steidel verheiratete sich am 22. September 1903 in Nürnberg mit Johanna Margareta Neussert (geb. 30. August 1881 in Nürnberg). Bald nach der Heirat, im Juli 1904, zog das Ehepaar nach Fürth. Es bekam wohl nur ein Kind, Tochter Wilhelmina Karolina (geb. 20. März 1905 in Fürth).  


Bald nach der Heirat, im Juli 1904, zog das Ehepaar nach Fürth. Am 3. April 1911 gründete Steidel zusammen mit [[Heinrich Gehring]] ein Architektur- und Baubüro<ref name="FB">Familienbogen Steidel, Wolfgang; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>, das schon zu Anfang einen wesentlichen Anteil seiner Aufträge in Erlangen ausführte.<ref>siehe Erlangen: Henkestraße 8 (1911, Baudenkmal D-5-62-000-322), Henkestraße 12 (1912, Baudenkmal D-5-62-000-325), Martinsbühler Straße 5 b (1911, Baudenkmal D-5-62-000-452), Rathsberger Straße 8 b (1911, Baudenkmal D-5-62-000-1033), Thalermühle 1 (Umbau 1914, Baudenkmal D-5-62-000-1088)</ref> Als Sitz des Büros wählten die beiden Teilhaber aber die Fürther Hornschuchpromenade 49. Sie beteiligten sich auch an Architektenwettbewerben, so  1912 am Preisausschreiben für die Anlage einer gartenstädtischen Siedlung in [[wikipedia:Mainleus|Mainleus]] bei Kulmbach, aus der das sogenannte Hornschuchshausen (benannt nach [[Fritz Hornschuch]]) entstand. Das Fürther Büro Steidel & Gehring errang mit seinem Entwurf „Heimatglück“ den III. Preis von 400 Mark, den ersten Preis gewann aber das Büro [[Ebert und Groß]].<ref>Deutsche Bauzeitung, 46. Jg., 1912, Heft 10, S. 732</ref>
Am 3. April 1911 gründete Steidel zusammen mit [[Heinrich Gehring]] in Fürth ein Architektur- und Baubüro<ref name="FB">Familienbogen Steidel, Wolfgang; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>, das schon zu Anfang einen wesentlichen Anteil seiner Aufträge in Erlangen ausführte.<ref>siehe Erlangen: Henkestraße 8 (1911, Baudenkmal D-5-62-000-322), Henkestraße 12 (1912, Baudenkmal D-5-62-000-325), Martinsbühler Straße 5 b (1911, Baudenkmal D-5-62-000-452), Rathsberger Straße 8 b (1911, Baudenkmal D-5-62-000-1033), Thalermühle 1 (Umbau 1914, Baudenkmal D-5-62-000-1088)</ref> Als Sitz des Büros wählten die beiden Teilhaber aber die Fürther Hornschuchpromenade 49. Sie beteiligten sich auch an Architektenwettbewerben, so  1912 am Preisausschreiben für die Anlage einer gartenstädtischen Siedlung in [[wikipedia:Mainleus|Mainleus]] bei Kulmbach, aus der das sogenannte Hornschuchshausen (benannt nach [[Fritz Hornschuch]]) entstand. Das Fürther Büro Steidel & Gehring errang mit seinem Entwurf „Heimatglück“ den III. Preis von 400 Mark, den ersten Preis gewann aber das Büro [[Ebert und Groß]].<ref>Deutsche Bauzeitung, 46. Jg., 1912, Heft 10, S. 732</ref>


Bei der Mobilmachung zu Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s rückte Steidel am 21. August 1914 zum kgl. bayerischen Landsturm-Bataillon Erlangen (III B.3), 3. Kompanie ein und wurde ab Mitte September 1914 im Kriegsgebiet Belgien eingesetzt. Bald darauf, am 21. Oktober 1914, wurde er zum überzähligen Gefreiten befördert und nach kurzer Zeit, am 4. Dezember 1914, zum überzähligen Unteroffizier ernannt. Als etatmäßigen Gefreiten reihte man ihn am 20. April 1916 ein. In den Stand eines etatmäßigen Unteroffiziers gelangte er am 15. Mai 1916, zusammen mit seiner Versetzung zur 1. Kompanie dieses Landsturm-Infanterie-Bataillons.
Bei der Mobilmachung zu Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s rückte Steidel am 21. August 1914 zum kgl. bayerischen Landsturm-Bataillon Erlangen (III B.3), 3. Kompanie ein und wurde ab Mitte September 1914 im Kriegsgebiet Belgien eingesetzt. Bald darauf, am 21. Oktober 1914, wurde er zum überzähligen Gefreiten befördert und nach kurzer Zeit, am 4. Dezember 1914, zum überzähligen Unteroffizier ernannt. Als etatmäßigen Gefreiten reihte man ihn am 20. April 1916 ein. In den Stand eines etatmäßigen Unteroffiziers gelangte er am 15. Mai 1916, zusammen mit seiner Versetzung zur 1. Kompanie dieses Landsturm-Infanterie-Bataillons.
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Noch vor Ausbruch des I. Weltkriegs, am 30. Juni 1913, verlegte Steidel seinen Wohnsitz nach Erlangen. Die Zusammenarbeit mit Gehring setzte er weiter fort; das Tätigkeitsfeld war dann hauptsächlich Erlangen. Die beiden Architekten erbauten für sich selbst am Fuße der Burgbergs ein Doppelhaus, Steidel lebte mit seiner Familie in der nördlichen Hälfte. In den 1920er Jahren war Steidel Mitglied im Bund deutscher Architekten (BDA), nach der NS-Gleichschaltung in der [[wikipedia:Reichskammer der bildenden Künste|Reichskammer der bildenden Künste]].
Noch vor Ausbruch des I. Weltkriegs, am 30. Juni 1913, verlegte Steidel seinen Wohnsitz nach Erlangen. Die Zusammenarbeit mit Gehring setzte er weiter fort; das Tätigkeitsfeld war dann hauptsächlich Erlangen. Die beiden Architekten erbauten für sich selbst am Fuße der Burgbergs ein Doppelhaus, Steidel lebte mit seiner Familie in der nördlichen Hälfte. In den 1920er Jahren war Steidel Mitglied im Bund deutscher Architekten (BDA), nach der NS-Gleichschaltung in der [[wikipedia:Reichskammer der bildenden Künste|Reichskammer der bildenden Künste]].
Seine Ehefrau starb am 1. Februar 1927 in Erlangen. In zweiter Ehe war Wolfgang Steidel mit Johanna Margarete, geborene Mallet verheiratet. Die Ehe schlossen sie am 27. August 1928 in Erlangen, sie blieb ohne Kinder.
Steidel war Mitglied des Kunstvereins Erlangen. Er verstarb im Alter von 70 Jahren. Das gemeinschaftlich betriebene Architektenbüro mit Sitz in der Pfarrstraße 14/1 führte der langjährige Geschäftspartner Heinrich Gehring bis seinem Tod allein weiter.<ref name="StadtAER-2024"/>


== Werke ==
== Werke ==
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==== Erlangen ====
==== Erlangen ====
* 1913: Luitpoldstraße 30<ref name="FB"/>
* 1913: Luitpoldstraße 30<ref name="FB"/>
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* 1914: Bergstraße 2<ref name="StadtAER-2024"/><ref name="Stammrollen"/>
* 1929: Palmstraße 8<ref>Adressbücher Erlangen von 1929, 1936, 1938</ref>
* 1921: Palmstraße 8<ref name="StadtAER-2024"/><ref>Adressbücher Erlangen von 1929, 1936, 1938</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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