Kirche St. Michael: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 116: Zeile 116:
Die Gedenktafel für Gustav Adolph wurde am [[13. Juli]] [[1942]] abgenommen<ref>Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 31</ref>, im städt. Bauhof eingelagert, von dort am 4. März 1944 von der Firma Hetzel und Co. Nürnberg, Metallgroßhandel, Nürnberg zum Einschmelzen abgeholt und anschließend der Stadt die Übernahme bestätigt: ''Betr.: Ablieferung von Denkmälern: Wir bestätigen hiermit von Ihnen anläßlich der obigen Aktion erhalten zu haben: ... 10. Gedenktafel an König Gustav Adolf von Schweden an der Michaelskirche.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Schreiben vom 13. März 1944</ref> Die Wegnahme belegt auch ein Foto von Ferdinand Vitzethum aus dem Jahr 1946: Es zeigt im Sandstein der Wand des äußeren Emporenaufgangs die leere Vertiefung ohne die Gedenktafel.<ref>Stadtarchiv Fürth, A 8797</ref>
Die Gedenktafel für Gustav Adolph wurde am [[13. Juli]] [[1942]] abgenommen<ref>Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 31</ref>, im städt. Bauhof eingelagert, von dort am 4. März 1944 von der Firma Hetzel und Co. Nürnberg, Metallgroßhandel, Nürnberg zum Einschmelzen abgeholt und anschließend der Stadt die Übernahme bestätigt: ''Betr.: Ablieferung von Denkmälern: Wir bestätigen hiermit von Ihnen anläßlich der obigen Aktion erhalten zu haben: ... 10. Gedenktafel an König Gustav Adolf von Schweden an der Michaelskirche.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Schreiben vom 13. März 1944</ref> Die Wegnahme belegt auch ein Foto von Ferdinand Vitzethum aus dem Jahr 1946: Es zeigt im Sandstein der Wand des äußeren Emporenaufgangs die leere Vertiefung ohne die Gedenktafel.<ref>Stadtarchiv Fürth, A 8797</ref>


Doch wurde die Gedenktafel im Jahr 1949 in einem Depot wiedergefunden, an alter Stelle wieder angebracht<ref>ebenda</ref>, was auch weitere Fotos dokumentieren. War sie ein Neuguss? Denn schon in der 1. Stellungnahme des Oberbürgermeisters vom [[31. Mai]] [[1940]] über Erhaltung oder Ablieferung war bei der Gedenktafel als einzigem der erfassten Denkmäler die Möglichkeit eines Neugusses ins Auge gefasst worden: ''Da die Platte nach dem Kriege eventuell neu gegossen werden könnte, ist die Entscheidung zweifelhaft.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37</ref> Des Rätsels Lösung brachte die bereits zitierte handschriftliche "Kriegschronik des Evang. Luth. Pfarramts St. Michael Fuerth - Vom Weltkrieg 1. Sept. 1939 bis 1947" Kirchenrat Gustav Schmetzers. Am Ende des Kapitels „Die kirchlichen Denkmäler“ ist dem Satz ''"Das Gustav Adolf Relief an der Freitreppe war am 13.7.1942 entfernt worden"'' nachträglich die knappe Anmerkung beigefügt: ''Im Jahre 1949 in einem Depot aufgefunden und an alter Stelle wieder angebracht.''<ref>Landeskirchliches Archiv Nürnberg (LAELKB), Pfarrarchiv Fürth-St. Michael 445, Kriegschronik 1939-1947, S. 62</ref> Im Zuge der Umbaumaßnahmen 1977/78 - ''… die falsch verstandene Monumental-Architektur der äußeren Treppenaufgänge wurde ohne schmerzhafte Empfindungen beseitigt''<ref>Hans Ehrhardt, Die Geschichte baut mit – Leitgedanken zur Kirchenrenovierung in Sankt Michael zu Fürth – Aus dem Leben einer evangelischen Gemeinde, Festschrift zum Abschluss der Renovierung am 1. Oktober 1978, S. 47</ref> - kam die Gedenktafel an ihren heutigen Platz an der Außenwand des Kirchenschiffs nahe dem Südportal.
Doch wurde die Gedenktafel im Jahr 1949 in einem Depot wiedergefunden, an alter Stelle wieder angebracht<ref>Gustav Schmetzer: „Kriegschronik des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts Fürth St. Michael vom Weltkrieg 1. September 1939 bis 1945 und der Nachkriegszeit bis 1950“, S. 31</ref>, was auch weitere Fotos dokumentieren. War sie ein Neuguss? Denn schon in der 1. Stellungnahme des Oberbürgermeisters vom [[31. Mai]] [[1940]] über Erhaltung oder Ablieferung war bei der Gedenktafel als einzigem der erfassten Denkmäler die Möglichkeit eines Neugusses ins Auge gefasst worden: ''Da die Platte nach dem Kriege eventuell neu gegossen werden könnte, ist die Entscheidung zweifelhaft.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37</ref> Des Rätsels Lösung brachte die bereits zitierte handschriftliche "Kriegschronik des Evang. Luth. Pfarramts St. Michael Fuerth - Vom Weltkrieg 1. Sept. 1939 bis 1947" Kirchenrat Gustav Schmetzers. Am Ende des Kapitels „Die kirchlichen Denkmäler“<ref>Kriegschronik S. 31</ref> ist die Auffindung vermerkt: ''Im Jahre 1949 in einem Depot aufgefunden und an alter Stelle wieder angebracht.''<ref>Landeskirchliches Archiv Nürnberg (LAELKB), Pfarrarchiv Fürth-St. Michael 445, Kriegschronik 1939-1947, S. 31</ref> Im Zuge der Umbaumaßnahmen 1977/78 - ''… die falsch verstandene Monumental-Architektur der äußeren Treppenaufgänge wurde ohne schmerzhafte Empfindungen beseitigt''<ref>Hans Ehrhardt, Die Geschichte baut mit – Leitgedanken zur Kirchenrenovierung in Sankt Michael zu Fürth – Aus dem Leben einer evangelischen Gemeinde, Festschrift zum Abschluss der Renovierung am 1. Oktober 1978, S. 47</ref> - kam die Gedenktafel an ihren heutigen Platz an der Außenwand des Kirchenschiffs nahe dem Südportal.


Anders als fast alle Denkmäler aus dem Eigentum der Stadt entgingen somit alle Bronzedenkmäler von St. Michael im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] der Einschmelzung.
Anders als fast alle Denkmäler aus dem Eigentum der Stadt entgingen somit alle Bronzedenkmäler von St. Michael im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] der Einschmelzung.
3.289

Bearbeitungen