Erich Herrmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Herrmann kam in Oberschlesien auf die Welt, das bis 1945 zum Deutschen Reich gehörte. Seine Eltern waren der in Oberschlesien geborene Emil Herrmann, der als Gerichtskanzleiangestellter seit 1884 in Breslau arbeitete. Seine Mutter war Luise Herrmann, geborene Ebbrecht aus Höxter in Westfalen. Herrmann verbrachte seine Jugend in Breslau und ging an die evangelische Volksschule und Ludwigsche Präparandenanstalt. Ab Ostern 1899 absolvierte bis 1902 ein Lehrerseminar in Münsterberg (seit 1945: [[wikipedia:Ziębice|Ziębice]]) - gefolgt von einem Einsatz als alleiniger Lehrer an der Schule Nechlau ([[wikipedia:Gmina Niechlów|Gmina Niechlów]]) im Kreis Guhrau in der seit 1945 polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Es folgte im Oktober 1904 sein Wehrdienst beim preußischen Heer als [[wikipedia:Einjährig-Freiwilliger|Einjährig-Freiwilliger]] mit Dienstgrad Unteroffizier bzw. Reserveoffizieraspirant.
Herrmann kam in Oberschlesien auf die Welt, das bis 1945 zum Deutschen Reich gehörte. Seine Eltern waren der in Oberschlesien geborene Emil Herrmann, der als Gerichtskanzleiangestellter seit 1884 in Breslau arbeitete. Seine Mutter war Luise Herrmann, geborene Ebbrecht aus Höxter in Westfalen. Herrmann verbrachte seine Jugend in Breslau und ging an die evangelische Volksschule und Ludwigsche Präparandenanstalt. Ab Ostern 1899 absolvierte bis 1902 ein Lehrerseminar in Münsterberg (seit 1945: [[wikipedia:Ziębice|Ziębice]]) - gefolgt von einem Einsatz als alleiniger Lehrer an der Schule Nechlau ([[wikipedia:Gmina Niechlów|Gmina Niechlów]]) im Kreis Guhrau in der seit 1945 polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Es folgte im Oktober 1904 sein Wehrdienst beim preußischen Heer als [[wikipedia:Einjährig-Freiwilliger|Einjährig-Freiwilliger]] mit Dienstgrad Unteroffizier bzw. Reserveoffizieraspirant.


Im Anschluss an seinen Dienst in der Armee bekam er eine Lehrerstelle in Surmin, Kreis Groß-Wartenberg und legte während dieser Zeit in Münsterberg die zweite Lehrprüfung ab. Mit Abschluss der Ausbildung trat er schließlich eine Stelle als Volksschullehrer in [[wikipedia:Chorzów|Königshütte]] an, die er nicht allzu lange inne hielt, da er wieder näher zur Familie in Breslau sein wollte. Am 1. April 1908 trat er nach entsprechender Bewerbung seine neue Stelle als Volksschullehrer an der evangelischen Volksschule Nr. 32 in der ehemaligen Anderssenstraße in Breslau an. Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] zog man zunächst Herrmann in den Kriegsdienst ein, allerdings wurde er im September 1915 erneut aus gesundheitlichen Gründen bzw. als nicht kriegsverwendungsfähig als Vizefeldwebel aus dem Militärdienst entlassen. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges wurde Herrmann allerdings wieder am 1. März 1917 zum Dienst eingezogen - bis zur Demobilisierung am 2. Dezember 1918. Für seinen Dienst im Ersten Weltkrieg als Feldwebelleutnant bekam er das Eiserne Kreuz II. Klasse.
Im Anschluss an seinen Dienst in der Armee bekam er eine Lehrerstelle in Surmin, Kreis Groß-Wartenberg und legte während dieser Zeit in Münsterberg die zweite Lehrprüfung ab. Mit Abschluss der Ausbildung trat er schließlich eine Stelle als Volksschullehrer in [[wikipedia:Chorzów|Königshütte]] an, die er nicht allzu lange innehielt, da er wieder näher zur Familie in Breslau sein wollte. Am 1. April 1908 trat er nach entsprechender Bewerbung seine neue Stelle als Volksschullehrer an der evangelischen Volksschule Nr. 32 in der ehemaligen Anderssenstraße in Breslau an. Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] zog man zunächst Herrmann in den Kriegsdienst ein, allerdings wurde er im September 1915 erneut aus gesundheitlichen Gründen bzw. als nicht kriegsverwendungsfähig als Vizefeldwebel aus dem Militärdienst entlassen. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges wurde Herrmann allerdings wieder am 1. März 1917 zum Dienst eingezogen - bis zur Demobilisierung am 2. Dezember 1918. Für seinen Dienst im Ersten Weltkrieg als Feldwebelleutnant bekam er das Eiserne Kreuz II. Klasse.


Nach Ende des Ersten Weltkrieges ging Herrmann wieder an seinen alten Arbeitsplatz in Breslau als Lehrer, ehe er am 1. April 1925 Anfang 40 zum Rektor der 77. evangelischen Knaben-Volksschule ernannt wurde. Im selben Jahr wurde er auch zum Vorsitzenden des Schlesischen Lehrerverbandes gewählt. Ab 1921 vertrat er die DDP für den Wahlkreis Breslau im Preußischen Landtag, 1924 wurde er wiedergewählt. Als Landtagsabgeordneter vertrat er nach eigenen Angaben die schlesischen Belange - insbesondere die der Oberschlesier - sowie die Fragen der Schul- und Erziehungsfragen. Im Mai 1928 erhielt er nicht mehr die erforderlichen Stimmen, sodass er aus dem Landtag ausschied. Bedingt durch interne Streitigkeiten über die politische Ausrichtung der DDP verließen Ende der 1920er Jahre viele Mitglieder die Partei, so auch Herrmann im Jahr 1929. So trat er über seine Mitgliedschaft im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 1929 der SPD bei, in der er aber zunächst nicht führend tätig war. Bis zum 18. März 1933 hatte er den Gau- und Ortsvorsitz des Reichsbanners in Breslau inne.  
Nach Ende des Ersten Weltkrieges ging Herrmann wieder an seinen alten Arbeitsplatz in Breslau als Lehrer. Beginnend mit seiner Rückkehr in den Schuldienst, engagierte sich Herrmann zunehmend im Breslauer Ortsverein der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Nach der Niederschlagung des Kapp-Putsches wurde er am 24. März 1920 in den eigens dafür geschaffenen Vollzugsrat gewählt und dafür befristet von der Arbeit als Lehrer freigestellt. Dem schloss sich eine ebenfalls befristete Tätigkeit im Untersuchungsausschuss des Oberpräsidiums und danach als 1. Schriftführer im Wahlausschuss an. Bei der Wahl zum Preußischen Landtag für den Wahlkreis Breslau am 20. Februar 1921 errang er ein Mandat für die DDP, das er bei der nächsten Wahl am 7. Dezember 1924 verteidigen konnte. Als Landtagsabgeordneter vertrat er nach eigenen Angaben die schlesischen Belange - insbesondere die der Oberschlesier - sowie die Fragen der Schul- und Erziehungsfragen. Nach dem Ausscheiden aus dem Landtag ging er erneut in seinen erlernten Beruf und wurde schließlich am [[1. April]] [[1925]] mit Anfang 40 zum Rektor der 77. evangelischen Knaben-Volksschule ernannt. Im selben Jahr wurde er auch zum Vorsitzenden des Schlesischen Lehrerverbandes gewählt.  
 
Neben seinem beruflichen Engagement bzw. politischem Engagement in der DDP, engagierte sich Herrmann auch zunehmend im Mai 1924 neu gegründeten Ortsverein und Gauverband des Reichsbanners "Schwarz-Rot-Gold", zu deren ersten Funktionären Herrmann als DDP-Abgeordneter zählte. Am 14. Dezember 1924 wurde er schließlich auf der ersten Gau-Vollversammlung zu einem der beiden Vorsitzenden gewählt und blieb dies auch in Folge, bis zu seiner letzten Wiederwahl am 16. Juni 1928.  
 
Im Mai 1928 erhielt er nicht mehr die erforderlichen Stimmen für einen erneuten Einzug in den Landtag für die DDP. Bedingt durch interne Streitigkeiten über die politische Ausrichtung der DDP im Zusammenhang mit dem Besuch des Reichspräsidenten Hindenburg in Breslau verließen Ende der 1920er Jahre viele Mitglieder die Partei, so auch Herrmann im Jahr 1929. Herrmann legte in Folge dieser Streitigkeiten gemeinsam mit seinem Co-Vorsitzenden alle seine Ämter in der DDP nieder und trat schließlich am 7. Mai 1929 aus der DDP aus. Nur kurze Zeit später, am 14. Mai 1929 trat er stattdessen in die SPD in Breslau ein, ohne jedoch weitere führende Ämter für sich in Anspruch zu nehmen. Sein Engagement für den Reichsbanner blieb davon unberührt. Bis zum 18. März 1933 hatte er den Gau- und Ortsvorsitz des Reichsbanners in Breslau inne, es folgte das Verbot und die Auflösung des Reichsbanners durch die Nationalsozialisten.


== Politisches Engagement in Breslau ==
== Politisches Engagement in Breslau ==
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