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Nach der Geburt eines Kindes nahm Biebl-Bollmann 1940 erneut ein Engagement am Staatstheater am Gärtnerplatz in München auf. Gemeinsam mit dem während der NS-Zeit umstrittenen Schauspieler und Intendanten [[wikipedia:Fritz Fischer|Fritz Fischer]] feierte sie in dem Sing-/Lustspiel Gitta große Erfolge. | Nach der Geburt eines Kindes nahm Biebl-Bollmann 1940 erneut ein Engagement am Staatstheater am Gärtnerplatz in München auf. Gemeinsam mit dem während der NS-Zeit umstrittenen Schauspieler und Intendanten [[wikipedia:Fritz Fischer|Fritz Fischer]] feierte sie in dem Sing-/Lustspiel Gitta große Erfolge. | ||
Nach dem | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war sie am Staatstheater am Gärtnerplatz bis 1978 Teil des festen Ensembles und ein gefeierter Star. Sie spielte u. a. an der Seite von Harry Friedauer, Rosl Schwaiger, Dorothea Chryst, Ferry Gruber, Martha Kunigunde-Rinach und vielen anderen national bekannten Schauspielern und Sängern. | ||
Neben den Bühnenauftritten am Theater wirkte Biebl auch an verschiedenen Filmen mit. So spielte sie u. a. das Annamirl in der Verfilmung „Die drei Dorfheiligen“ (1949) sowie die Wirtin Neudecker in „Der Hochzeitsadler“ in der bekannten Fernsehserie das „Königlich Bayerische Amtsgericht“. | Neben den Bühnenauftritten am Theater wirkte Biebl auch an verschiedenen Filmen mit. So spielte sie u. a. das Annamirl in der Verfilmung „Die drei Dorfheiligen“ (1949) sowie die Wirtin Neudecker in „Der Hochzeitsadler“ in der bekannten Fernsehserie das „Königlich Bayerische Amtsgericht“. | ||
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Im Dezember 1989 verstarb Elisabeth Biebl in München. Ihre letzte Ruhestätte ist der Münchener Waldfriedhof, gemeinsam mit ihrem dritten Ehemann.<ref>The Androom Archives, online abgerufen am 3. Juli 2021, 23:54 Uhr - [https://androom.home.xs4all.nl/biography/p017508.htm online]</ref> | Im Dezember 1989 verstarb Elisabeth Biebl in München. Ihre letzte Ruhestätte ist der Münchener Waldfriedhof, gemeinsam mit ihrem dritten Ehemann.<ref>The Androom Archives, online abgerufen am 3. Juli 2021, 23:54 Uhr - [https://androom.home.xs4all.nl/biography/p017508.htm online]</ref> | ||
== Sexuelle Affäre mit OB Jakob == | == Sexuelle Affäre mit NS-OB Franz Jakob == | ||
Während des Engagements am Fürther Stadttheater von 1934 bis 1938 hatte Else Biebl offensichtlich ein sexuelles Verhältnis mit dem damaligen NS-Oberbürgermeister Jakob. Aus den Spruchkammerakten der Entnazifizierung geht hervor, dass dem Oberbürgermeister nachgesagt wurde, dass „Jakob fromm geworden sei, da er Abends mit der Biebl ins Bett gehen würde“.<ref name="Sprk-Grau">StAN, Spruchkammerakten Jakob, Franz; Sprk Fü 2 J, Auszüge aus einem Brief Hr. Grau, Caffeehausbesitzer an General v. Epp, August 1934</ref> Gemeint waren die in der Bevölkerung allesamt bekannten Feierlichkeiten und sexuellen Orgien am Stadttheater, bei denen der damalige Oberbürgermeister Jakob stets eine sehr aktive Rolle spielte.<ref>StAN, Spruchkammerakten Jakob, Franz; Sprk Fü 2 J, Ermittlungsbericht über den Kreisleiter Jakob, 17.3.47</ref> Die Affäre Biebl, einige andere sexuelle Vorfälle sowie persönliche Bereicherungen an jüdischem Eigentum, führten schließlich zur Versetzung Jakobs in das besetzte Polen.<ref name="Sprk-Grau"/><ref>Ulrich Schuh: Die Entnazifizierung in Mittelfranken - Vorhaben, Umsetzung und Bilanz des Spruchkammerverfahrens in einer vielfältigen Region. Nürnberg, 2013. S. 74 f.</ref> | Während des Engagements am Fürther Stadttheater von 1934 bis 1938 hatte Else Biebl offensichtlich ein sexuelles Verhältnis mit dem damaligen NS-Oberbürgermeister Franz Jakob. Aus den Spruchkammerakten der [[Entnazifizierung in Fürth|Entnazifizierung]] geht hervor, dass dem Oberbürgermeister nachgesagt wurde, dass „Jakob fromm geworden sei, da er Abends mit der Biebl ins Bett gehen würde“.<ref name="Sprk-Grau">StAN, Spruchkammerakten Jakob, Franz; Sprk Fü 2 J, Auszüge aus einem Brief Hr. Grau, Caffeehausbesitzer an General v. Epp, August 1934</ref> Gemeint waren die in der Bevölkerung allesamt bekannten Feierlichkeiten und sexuellen Orgien am Stadttheater, bei denen der damalige Oberbürgermeister Jakob stets eine sehr aktive Rolle spielte.<ref>StAN, Spruchkammerakten Jakob, Franz; Sprk Fü 2 J, Ermittlungsbericht über den Kreisleiter Jakob, 17.3.47</ref> Die Affäre Biebl, einige andere sexuelle Vorfälle sowie persönliche Bereicherungen an jüdischem Eigentum, führten schließlich zur Versetzung Jakobs in das [[wikipedia:Deutsche Besetzung Polens 1939–1945|besetzte Polen]] nach [[Toruń]].<ref name="Sprk-Grau"/><ref>Ulrich Schuh: Die Entnazifizierung in Mittelfranken - Vorhaben, Umsetzung und Bilanz des Spruchkammerverfahrens in einer vielfältigen Region. Nürnberg, 2013. S. 74 f.</ref> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
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