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== Zeit als Stadtpfarrer == | == Zeit als Stadtpfarrer == | ||
====Daniel Lochners Haltung zu Juden==== | ====Daniel Lochners Haltung zu Juden==== | ||
In seinem ersten Amtsjahr ging er gleich gegen die Fürther Juden vor und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters und Vorgängers [[Carl Friedrich Lochner#Antijüdische Predigt 1688|Carl Friedrich Lochner]]. In einer Predigt wetterte er gegen die Eruv-Schnüre (עירוב). Diese markieren ein Gebiet, innerhalb dessen bestimmte einschränkende Sabbatgebote nicht zur Geltung kommen. Er predigte nicht nur dagegen, sondern entfernte sie auch.<ref name="Ohm">Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 105</ref> Die Juden beschwerten sich beim Nürnberger Rat über Pfarrer Daniel Lochner und brachten ihre Klage auch beim Markgrafen in Ansbach ein. Der Bamberger Dompropst als dritter Akteur in der Dreiherrschaft verlangte gar vom Nürnberger Rat, "''man möchte doch denselben (Pfarrer Lochner) andernorts translociren (=versetzen), damit man Ruhe haben und (…) die Herrschaften nicht gar aneinandergeraten täten''".<ref name="Ohm"/> Der markgräfliche Geleitsmann lud daraufhin den Pfarrer vor das Amt Cadolzburg, dem das Fürther Geleitsamt unterstand. Lochner weigerte sich aber mit dem Hinweis, dass sein Herr in Nürnberg sei.<ref name="Ohm"/> | In seinem ersten Amtsjahr ging er gleich gegen die Fürther Juden vor und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters und Vorgängers [[Carl Friedrich Lochner#Antijüdische Predigt 1688|Carl Friedrich Lochner]]. In einer Predigt wetterte er gegen die [[wikipedia:Eruv|Eruv]]-Schnüre (עירוב). Diese markieren ein Gebiet, innerhalb dessen bestimmte einschränkende Sabbatgebote nicht zur Geltung kommen. Er predigte nicht nur dagegen, sondern entfernte sie auch.<ref name="Ohm">Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 105</ref> Die Juden beschwerten sich beim Nürnberger Rat über Pfarrer Daniel Lochner und brachten ihre Klage auch beim Markgrafen in Ansbach ein. Der Bamberger Dompropst als dritter Akteur in der Dreiherrschaft verlangte gar vom Nürnberger Rat, "''man möchte doch denselben (Pfarrer Lochner) andernorts translociren (=versetzen), damit man Ruhe haben und (…) die Herrschaften nicht gar aneinandergeraten täten''".<ref name="Ohm"/> Der markgräfliche Geleitsmann lud daraufhin den Pfarrer vor das Amt Cadolzburg, dem das Fürther Geleitsamt unterstand. Lochner weigerte sich aber mit dem Hinweis, dass sein Herr in Nürnberg sei.<ref name="Ohm"/> | ||
Daniel Lochner war ein energischer [[Pfarrer]], der seine Gemeinde stets zu belehren versuchte, teils drastisch. So kam es infolge seiner Kritik am "''unsinnige Schwelgen und allzu unsinnige Fressen und Saufen (...)''" in der Neujahrspredigt vom [[1. Januar]] [[1725]] gar zu einem Amtsenthebungsverfahren, nachdem die ''christlichen Haussässigen'' 176 Unterschriften gegen ihn gesammelt hatten.<br /> | Daniel Lochner war ein energischer [[Pfarrer]], der seine Gemeinde stets zu belehren versuchte, teils drastisch. So kam es infolge seiner Kritik am "''unsinnige Schwelgen und allzu unsinnige Fressen und Saufen (...)''" in der Neujahrspredigt vom [[1. Januar]] [[1725]] gar zu einem Amtsenthebungsverfahren, nachdem die ''christlichen Haussässigen'' 176 Unterschriften gegen ihn gesammelt hatten.<br /> | ||
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