Waagplatz 2: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude '''Waagplatz 2''' entstand vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts als Roßwirtsstadel für die ehemalige Gaststätte [[Zum roten Roß]] ([[Waagstraße 1]]). Nach einer Notiz im Kressischen Salbuch von [[1640]] wird der sogenannte Rosswirtshof „als heimgefallenes Prauneckisch Lehen« ([[wikipedia:Burg Brauneck|Hohenlohe-Brauneck]]) bezeichnet. Das Lehen wurde wahrscheinlich in Form des „dominium directum« (Erbpacht) weitergegeben, da [[1408]] bis [[1506]] die Familie Höfler als Pächter („Erbleute«) nachgewiesen ist. Als 1448 der letzte Hohenlohische Nachkomme Michael von Hardegg [Hardeck] das gesamte „Brauneck’sche Erbe« an den [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafen von Brandenburg-Ansbach]] ([[wikipedia:Albrecht Achilles|Albrecht Achilles]]) verkaufte.<ref>, Gerhard Köbler: ''Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart'', Verlag C. H. Beck, München, 2007, S. 289, [https://books.google.de/books?id=Fc9r8BbvIsUC&pg=PA87&dq=michael+von+hardeck+1448&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&source=gb_mobile_search&sa=X&ved=2ahUKEwiRi8Pbt4KNAxVKnf0HHcryLQ4Q6AF6BAgHEAM#v=onepage&q=Brauneck&f=false Hohenlohe-Brauneck]</ref> muss dieser es an die Familie seines Hofbeamten „derer von Eyb« weitergegeben haben, denn 1559 kaufte Endres Heinickel das „Eyb’sche Mannlehen« mit „25 morgen Velt, 6 tagwerck Wiesen und ein dazugehörig Weinberg«.
Das Gebäude '''Waagplatz 2''' entstand vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts als Roßwirtsstadel für die ehemalige Gaststätte [[Zum roten Roß]] ([[Waagstraße 1]]). Nach einer Notiz im Kressischen Salbuch von [[1640]] wird der sogenannte Rosswirtshof „als heimgefallenes Prauneckisch Lehen« ([[wikipedia:Burg Brauneck|Hohenlohe-Brauneck]]) bezeichnet. Das Lehen wurde wahrscheinlich in Form des „dominium directum« (Erbpacht) weitergegeben, da [[1408]] bis [[1506]] die Familie Höfler als Pächter („Erbleute«) nachgewiesen ist. Als 1448 der letzte Hohenlohische Nachkomme Michael von Hardegg [Hardeck] das gesamte „Brauneck’sche Erbe« an den [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafen von Brandenburg-Ansbach]] ([[wikipedia:Albrecht Achilles|Albrecht Achilles]]) verkaufte.<ref>Gerhard Köbler: ''Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart'', Verlag C. H. Beck, München, 2007, S. 289, [https://books.google.de/books?id=Fc9r8BbvIsUC&pg=PA87&dq=michael+von+hardeck+1448&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&source=gb_mobile_search&sa=X&ved=2ahUKEwiRi8Pbt4KNAxVKnf0HHcryLQ4Q6AF6BAgHEAM#v=onepage&q=Brauneck&f=false Hohenlohe-Brauneck]</ref> muss dieser es an die Familie seines Hofbeamten „derer von Eyb« weitergegeben haben, denn 1559 kaufte Endres Heinickel das „Eyb’sche Mannlehen« mit „25 morgen Velt, 6 tagwerck Wiesen und ein dazugehörig Weinberg«.


Während der Feuersbrunst im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] brannte das Anwesen [[1634]] ab, wurde völlig zerstört und [[1637]] von dem Wirt [[Georg Stöll]] erworben. Zur „Hofraith« gehörte auch ein Stadel, der [[1907]] zur Städtischen [[Freibank]] ausgebaut wurde. Zwischen [[1833]] und [[1940]] war das gesamte Anwesen städtisch, die Wirtschaft ([[Zum roten Roß]]) verpachtet und an der Seitenfront im Erdgeschoss die städtische Waage untergebracht – daher der Name des ganzen Platzes. Vor allem nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] 1945 stand bereits nachts eine Schlange von Menschen vor der Tür der [[Freibank]], um ein Stück Fleisch preisgünstig zu ergattern.
Während der Feuersbrunst im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] brannte das Anwesen [[1634]] ab, wurde völlig zerstört und [[1637]] von dem Wirt [[Georg Stöll]] erworben. Zur „Hofraith« gehörte auch ein Stadel, der [[1907]] zur Städtischen [[Freibank]] ausgebaut wurde. Zwischen [[1833]] und [[1940]] war das gesamte Anwesen städtisch, die Wirtschaft ([[Zum roten Roß]]) verpachtet und an der Seitenfront im Erdgeschoss die städtische Waage untergebracht – daher der Name des ganzen Platzes. Vor allem nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] 1945 stand bereits nachts eine Schlange von Menschen vor der Tür der [[Freibank]], um ein Stück Fleisch preisgünstig zu ergattern.

Version vom 18. Juli 2025, 21:30 Uhr

Freibank Gebäude am Waagplatz.jpg
das ehemalige Freibank Gebäude am Waagplatz im Dez. 2019
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Die folgende Koordinate wurde nicht erkannt: Geocoding failed.
Gebäude
Waagplatz 2
Straße / Hausnummer
Waagplatz 2
2. Straße
Waagstraße
Postleitzahl
90762
Objekte
Freibank, Roßwirtsstadel
Denkmalstatus besteht
Nein
Geo-Daten
49° 28' 42.66" N
10° 59' 17.49" E
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Das Gebäude Waagplatz 2 entstand vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts als Roßwirtsstadel für die ehemalige Gaststätte Zum roten Roß (Waagstraße 1). Nach einer Notiz im Kressischen Salbuch von 1640 wird der sogenannte Rosswirtshof „als heimgefallenes Prauneckisch Lehen« (Hohenlohe-Brauneck) bezeichnet. Das Lehen wurde wahrscheinlich in Form des „dominium directum« (Erbpacht) weitergegeben, da 1408 bis 1506 die Familie Höfler als Pächter („Erbleute«) nachgewiesen ist. Als 1448 der letzte Hohenlohische Nachkomme Michael von Hardegg [Hardeck] das gesamte „Brauneck’sche Erbe« an den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (Albrecht Achilles) verkaufte.[1] muss dieser es an die Familie seines Hofbeamten „derer von Eyb« weitergegeben haben, denn 1559 kaufte Endres Heinickel das „Eyb’sche Mannlehen« mit „25 morgen Velt, 6 tagwerck Wiesen und ein dazugehörig Weinberg«.

Während der Feuersbrunst im Dreißigjährigen Krieg brannte das Anwesen 1634 ab, wurde völlig zerstört und 1637 von dem Wirt Georg Stöll erworben. Zur „Hofraith« gehörte auch ein Stadel, der 1907 zur Städtischen Freibank ausgebaut wurde. Zwischen 1833 und 1940 war das gesamte Anwesen städtisch, die Wirtschaft (Zum roten Roß) verpachtet und an der Seitenfront im Erdgeschoss die städtische Waage untergebracht – daher der Name des ganzen Platzes. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 stand bereits nachts eine Schlange von Menschen vor der Tür der Freibank, um ein Stück Fleisch preisgünstig zu ergattern.

1979 wurde das Gebäude angemietet, um die Geschäftsstelle des Altstadtvereins St. Michael zu eröffnen. Im Jahr 1981 fand der erste Umbau statt, im Jahr darauf wurde der angegliederte Schuppen gekauft und renoviert und am 4. Februar 1988 folgte dann der Kauf der Freibank durch den Altstadtverein.

Siehe auch

Bilder

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  1. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Verlag C. H. Beck, München, 2007, S. 289, Hohenlohe-Brauneck