3.836
Bearbeitungen
LadyJ (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
| Zeile 43: | Zeile 43: | ||
Luise Lotter wurde geboren als Tochter des Lebküchners [[Johann Daniel Lotter]] und seiner Frau Regina Eleonore, geb. Stiegler<ref>Foyerausstellung Luise Erhard „Kindheit und Herkunft“- [https://www.ludwig-erhard-zentrum.de/ausstellung/foyerausstellung-luise-erhard online]</ref> aus der [[Sternstraße]], der heutigen [[Ludwig-Erhard-Straße]].<ref>Alexander Jungkunz: Sie war die erste First Lady. In: Fürther Nachrichten vom 5. Juli 2025, S. 11 (Druckausgabe)</ref> | Luise Lotter wurde geboren als Tochter des Lebküchners [[Johann Daniel Lotter]] und seiner Frau Regina Eleonore, geb. Stiegler<ref>Foyerausstellung Luise Erhard „Kindheit und Herkunft“- [https://www.ludwig-erhard-zentrum.de/ausstellung/foyerausstellung-luise-erhard online]</ref> aus der [[Sternstraße]], der heutigen [[Ludwig-Erhard-Straße]].<ref>Alexander Jungkunz: Sie war die erste First Lady. In: Fürther Nachrichten vom 5. Juli 2025, S. 11 (Druckausgabe)</ref> | ||
Sie besuchte zunächst die Volksschule, wechselte dann ab 1907 an die städtische [[Höhere Mädchenschule]]. | Sie besuchte zunächst die Volksschule, wechselte dann ab 1907 an die städtische [[Höhere Mädchenschule]]. Später schloss sie ein | ||
Wirtschaftsstudium an der Handelshochschule in Nürnberg mit kaufmännischem Diplom und besten Noten ab.<ref>''Kanzlergattin | |||
im Blick''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Juli 2025, Seite 25 (Druckausgabe)</ref> | |||
Nach dem | Nach dem Schulabschluss lernte sie den Juristen Dr. Friedrich Schuster kennen, den sie 1914 in erster Ehe heiratete. Aus dieser Ehe stammte die Tochter Eleonore (geb. [[1915]]). Der Vater fiel im Oktober 1914 - vor der Geburt der Tochter - im Ersten Weltkrieg an der Westfront. | ||
Nach dem Tod ihres ersten Mannes kehrte sie als Witwe zunächst zurück zu den Eltern, die inzwischen in Langenzenn wohnten. Dort betrieb der Vater seit 1900 die Ziegelei „Lotter & Stiegler“, da sich die Branche der Lebküchnerei durch die Industrialisierung zunehmend verändert hatte und so die Familie zu einem Berufswechsel zwang. Allerdings starb der Vater früh, im Alter von 42 Jahren (1908), womit die Familie zusätzlich in Schwierigkeiten kam. | |||
Das Lebensende verbrachte | Ab 1919 studierte Luise an der Handelshochschule in Nürnberg und war dabei nur eine von sechs Frauen bei über hundert Männern im Studiengang. In ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit der Ziegelindustrie. Während des Studiums lernte sie ihren zukünftigen zweiten Ehemann kennen, den ehemaligen, vier Jahre jüngeren, Nachbarsjungen aus der Sternstraße in Fürth: Ludwig Erhard. Die ältere Schwester von Luise war mit der älteren Schwester Erhards - Rose - in der selben Klasse. Angeblich sollen Luise und Ludwig gut befreundet gewesen sein. | ||
Im Jahr 1923 heiratete das Paar, das sich selbst „Lu“ (Luise) und „Lulu“ (Ludwig) nannte. Obwohl sie einen Studienabschluss hatte, blieb sie zu Hause und kümmerte sich um die Tochter, während ihr Ehemann promovierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen sie zunächst nach München, Erhard wurde erster bayrischer Wirtschaftsminister. Sie blieb in München, während ihr Mann nach Frankfurt in die Bizonenverwaltung wechselte. Erst nach einem erneuten Umzug Erhards nach Bonn, 1949, zog das Paar wieder zusammen. Als Erhard 1963 zum Bundeskanzler gewählt wurde, war sie die erste „First Lady“ in der Nachkriegsgeschichte, da Adenauer bereits Witwer war, als er nach dem Krieg zum Kanzler gewählt worden war. | |||
Ihrer Rolle als First Lady wurde sie nach eigenen Angaben dahingehend gerecht, dass sie in Bonn häufig die Frauen der Botschafter zu sich nach Hause einlud - zu selbst gekochtem Essen. Dies ließ sie sich, trotz Hauspersonals, nicht nehmen, da sie nach wohl eine leidenschaftliche Köchin war. | |||
Das Lebensende verbrachte die Eheleute am Tegernsee. Luise Erhard starb am [[9. Juli]] [[1975]] nach einer schweren Grippe. | |||
== Auszeichnung == | == Auszeichnung == | ||
| Zeile 57: | Zeile 65: | ||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
Über den gemeinsamen Tagesablauf der Eheleute Erhard berichtete sie 1963 in einem Interview: | Über den gemeinsamen Tagesablauf der Eheleute Erhard berichtete sie 1963 in einem Interview: „''Morgengespräche mit meinem Mann gibt es seit Jahren nicht mehr, außer im Urlaub. Denn morgens beim Frühstück ... liest er seine Zeitungen und konzentriert sich auf den Tag ... Kurz vor dem Mittagessen (meist Punkt halb zwei) ruft er an, und wenn er kommt, muss das Essen schon auf dem Tisch stehen. Es muß alles blitzschnell gehen, damit ihm noch eine halbe Stunde für den Mittagsschlaf bleibt. Ehrlich gestanden, ich habe mich an diese Zeiteinteilung nach vielen Jahren immer noch nicht gewöhnt.''“ | ||
== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == | ||
Bearbeitungen