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Nach nur 2 Monaten am 12. Januar 1919 fand die Bayerische Landtagswahl eine Woche später am 19.Januar 1919 die Wahl zur deutschen Nationalversammlung und am 15.Juni 1919 die Kreis-Gemeindewahlen statt.
'''Die Zahl der Wahlberechtigten hat sich durch die neue Gesetzesregelung vom 12. November 1918 verdreifacht.'''
Mitarbeiter des Magistrats gehen von Haus zu Haus um die Namen und Adressen der neuen Wahlberechtigten zu ermitteln.
Es werden 63 Wahllokale eingerichtet. Das Bauamt wird mit der Bereitstellung der Wahlurnen in genügender Anzahl beauftragt.
Ohne Erfahrung über das Wahlverhalten der weiblichen und und neuen männlichen Wählerschaft ist es schwierig die Menge der benötigten Wahlzettel und Kuverts einzuschätzen. Für die Kreis- Gemeindewahl im Juni entscheidet man sich für 2 verschiedenfarbige Kuverts um zwischen Gemeinde und Kreiswahl zu unterscheiden.
Jedes der 63 Wahllokale benötigt einen Wahlvorsteher mit drei Stellvertretern. Für das zeitnahe Auszählen der Wahlzettel
müssen Tag und Nacht enorme Überstunden  geleistet werden.
Für die Übermittlung der Wahlergebnisse nach Ansbach stehen Reiterboten zur Verfügung.
Das Telegraphenamt wird um Freihaltung für Übermittlungskapazitäten gebeten.
Es ergibt sich eine enorme Kostensteigerung  für die der Magistrat alleine aufzukommen hat.


Nach nur 2 Monaten am 12. Januar 1919 findet die Bayerische Landtagswahl eine Woche später am 19.Januar.1919 die Wahl zur deutschen Nationalversammlung und am 15.Juni 1919 die Kreis-Gemeindewahlen statt.
Die Wahlberechtigten erhöhen sich durch die neue Gesetzesregelung vom 12. November 1918 enorm.
Um deren Anzahl zu ermitteln gehen Mitarbeiter des Stadtmagistrats von Haus zu Haus um Wahllisten zu erstellen.
Diese entscheiden über die neue Anzahl der Wahllokale, das Bauamt wird beauftragt für die Bereitstellung der Wahlurnen in genügender Anzahl zu sorgen. Die Wahlberechtigungen werden verschickt?
Ohne Erfahrung über das Wahlverhalten der weiblichen Wähler ist es schwierig die Menge der benötigten Wahlzettel mit Kuvert einzuschätzen. Für die Kreis- Gemeindewahl im Juni entscheidet man sich für die Unterscheidung der Wahlvorgänge zu zwei verschiedenen Farben der Kuverts in die die Wahlzettel eingelegt werden.
Jedes Wahllokal benötigt einen Wahlvorsteher und entsprechende Stellvertreter.
Für das Auszählen der Wahlzettel müssen enorme Überstunden geleistet werden. Es ergibt sich eine enorme Kostensteigerung  für die der Magistrat alleine aufzukommen hat.
Für die Soldaten im Krieg gelten eigene Wahlregeln.


== Landtagswahl am 12. Januar 1919 ==
== Landtagswahl am 12. Januar 1919 ==
Der Provisorische Nationalrat des Freien Volksstaats Bayern tagte vom 8. November 1918 bis 4. Januar 1919. Es waren dort zwei weibliche Abgeordnete aus Bayern Maurer Emilie SPD und Kempf Rosa DDP mit vertreten. Er war Vorläufer der bayerischen Landtage nach Absetzung der Wittelsbacher Monarchie im Zuge der Novemberrevolution 1918.<ref>Profisorischer Nationalrat Bayern</ref>  
Der Provisorische Nationalrat des Freien Volksstaats Bayern tagte vom 8. November 1918 bis 4. Januar 1919. Er war Vorläufer der bayerischen Landtage nach Absetzung der Wittelsbacher Monarchie im Zuge der Novemberrevolution 1918.<ref>Profisorischer Nationalrat Bayern</ref> Es waren dort auch zwei weibliche Abgeordnete aus Bayern Maurer Emilie SPD und Kempf Rosa DDP vertreten.
Bei den Wahlen zum ersten Landtag des demokratischen Staates am 12. Januar (in der Pfalz am 2. Februar) 1919 waren nach der "Wahlordnung für den neuen bayerischen Landtag" vom 7. Dezember 1918 (Gesetz- und Verordnungsblatt für den Volksstaat Bayern 1918, 1257-1270) erstmals alle bayerischen Staatsangehörigen – also auch die Frauen - wahlberechtigt, die mindestens 20 Jahre alt waren. Dieses provisorische Wahlrecht erklärte ganz Bayern zu einem Wahlkreis, in dem erstmals nach den Grundsätzen des Verhältniswahlrechts gewählt wurde. Um die 180 Abgeordnetenmandate konnte sich bewerben, wer mittels eines Wahlvorschlages nominiert wurde, der von mindestens 50 Wahlberechtigten eines Stimmkreises (Bayern war in 133 Stimmkreise eingeteilt) unterzeichnet sein musste; diese Wahlvorschläge konnten miteinander verbunden werden.
Bei den Wahlen zum ersten Landtag des demokratischen Staates am 12. Januar (in der Pfalz am 2. Februar) 1919 waren nach der "Wahlordnung für den neuen bayerischen Landtag" vom 7. Dezember 1918 (Gesetz- und Verordnungsblatt für den Volksstaat Bayern 1918, 1257-1270) erstmals alle bayerischen Staatsangehörigen wahlberechtigt, die mindestens 20 Jahre alt waren. Dieses provisorische Wahlrecht erklärte ganz Bayern zu einem Wahlkreis, in dem erstmals nach den Grundsätzen des Verhältniswahlrechts gewählt wurde.
 
Wer sich um eines der 180 Abgeordnetenmandate bewerben wollte, musste einen mindestens einjährigen Aufenthalt in Bayern vorweisen können und das 25. Lebensjahr vollendet haben. Die Person musste mittels eines Wahlvorschlages nominiert werden, der von mindestens 50 Wahlberechtigten eines Stimmkreises (Bayern war in 133 Stimmkreise eingeteilt) unterzeichnet sein musste; diese Wahlvorschläge konnten miteinander verbunden werden.<ref>https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Wahlrecht_(Weimarer_Republik)#Das_Wahlrecht_von_1918/19</ref>
Die Bayerische Verfassung vom 14. August 1919 bestätigte die Grundsätze dieses Wahlrechts. Sie schrieb vor, dass der Landtag durch allgemeine, gleiche, geheime und unmittelbare Wahl nach dem Verhältniswahlrecht zu bilden war. Aktiv wahlberechtigt waren alle Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die älter als 20 Jahre waren; die passive Wahlberechtigung setzte aber nun ein Mindestalter von 25 Jahren und einen mindestens einjährigen Aufenthalt in Bayern voraus.<ref>https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Wahlrecht_(Weimarer_Republik)#Das_Wahlrecht_von_1918/19</ref>
Die Regierungsbezirke Ober- Mittel- und Unterfranken bilden den Stimmkreis 26
 
Die Regierungsbezirke Ober- Mittel- und Unterfranken bilden den  
Stimmkreis 26


=== Wahlergebnisse ===
=== Wahlergebnisse ===
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=== Wahlergebnisse ===
=== Wahlergebnisse ===
Wahlbeteiligung  
Wahlbeteiligung  
Wahlkreis '''Mittelfranken'''  
'''Stimmkreis 26'''  
*Wahlberechtigte Personen 572640
*Wahlberechtigte Personen   738.628 Frauen      628.837 Männer
*Personen die gewählt haben 486771
*Personen die gewählt haben 613.374 Frauen 83%  464.115 Männer 84%
*Gesamtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen 485228
*Gesamtzahl der abgegebenen (gültigen) Stimmen 1.143.866
*Wahlbeteiligung 85 %
 
{|
'''A. Wahlvorschlag "Dr. Braun" Sozialdemokratische Partei'''<br>
|USPD      || 18.454  || Stimmen  ||    3,8 %  ||  0 Sitze
15 Männer 1 Frau
|-
* Platz 6 Grünberg Helene, Arbeitersekretärin in Nürnberg
| SPD      || 209.189 || Stimmen  ||  43,1 %  ||  3 Sitze
Gewählte Abgeordnete, 5 Männer 0 Frauen
|-
* Aus Fürth Vogel Johann Parteisekretär
| DDP/DStP || 125.505 || Stimmen  ||  25,9 %  ||  1 Sitz
 
|-
'''B. Wahlvorschlag "Simon" Unabhängige Sozialdemokratische Partei'''<br>
| BVB      || 60.273  || Stimmen  ||  12,4 % ||  1 Sitz
15 Männer 1 Frau, gewählte Abgeordnete 1 Mann 0 Frauen
|-
 
| DNVP    || 71.807  || Stimmen  ||  14,8 % ||  1 Sitz
'''C. Wahlvorschlag "Weiß" Deutsche Volkspartei'''<br>
|}
15 Männer 1 Frau, gewählte Abgeordnete 3 Männer 0 Frauen
 
'''D. Wahlvorschlag "Tremmel"'''<br>
14 Männer 3 Frauen, gewählte Abgeordnete 5 Männer 0 Frauen
 
'''E. Wahlvorschlag "Weilnböck"'''<br>
14 Männer 1 Frau, gewählte Abgeordnete 1 Mann 0 Frauen
 
'''Gesamtergebnis der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung     
'''<br>
Gewählte Abgeordnete '''423 Männer  37 Frauen'''
===Die erste Abgeordnete aus Franken ===
===Die erste Abgeordnete aus Franken ===
Im November 1919 wurde '''Helene Grünberg''' als eine der ersten weiblichen Abgeordneten im Nachrückverfahren Mitglied der Weimarer Nationalversammlung aus dem Wahlkreis Franken.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Mitglieder_der_Nationalversammlung_von_1919</ref>
Im November 1919 wurde '''Helene Grünberg''' als eine der ersten weiblichen Abgeordneten im Nachrückverfahren Mitglied der Weimarer Nationalversammlung aus dem Wahlkreis Franken.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Mitglieder_der_Nationalversammlung_von_1919</ref>
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