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'''Johann Konrad Jäger''' (geb. [[14. Oktober]] [[1809]] in [[wikipedia:Bürglein|Bürglein]]<ref>Kirchenbücher St. Johannes Bürglein, Taufen 1801–1834, S. 86</ref>; gest. [[31. Juli]] [[1888]] in Fürth<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1883–1889, S. 394</ref>) war ein Gärtner und Landwirt, der sich in Fürth etablierte und 1858 das Anwesen [[Batzenhäusla|Batzenhaus]] erwarb. | '''Johann Konrad Jäger''' (geb. [[14. Oktober]] [[1809]] in [[wikipedia:Bürglein|Bürglein]]<ref>Kirchenbücher St. Johannes Bürglein, Taufen 1801–1834, S. 86</ref>; gest. [[31. Juli]] [[1888]] in Fürth<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1883–1889, S. 394</ref>) war ein Gärtner und Landwirt, der sich in Fürth etablierte und 1858 das Anwesen [[Batzenhäusla|Batzenhaus]] erwarb. | ||
== Leben == | |||
Er kam als neuntes Kind des Hirten Johann Thomas Jäger (1767–1841) und dessen Ehefrau Anna Apollonia, geborene Besendörfer (1763–1824) im Bürgleiner Haus Nr. 18 (Gemeindehirtenhaus) zur Welt. Taufpate war der Tagelöhner Conrad Spanner aus Bürglein. Er hatte einen jüngeren Bruder: Johann Jäger, der bereits 1836 nach Fürth kam, hier beim Meister Friedrich Hofmann das Metzgerhandwerk erlernte, viele Jahre bei diesem arbeitete und schließlich 1852 Fürther Metzgermeister wurde.<ref>„Acten des Magistrats der königl. bayer. Stadt Fürth betreffend das MeisteraufnahmsGesuch des Mezgergesellen Johann Jaeger von Bürglein, Ldg. Kl. Heilsbronn. 1845/52.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/I/J 12</ref> | Er kam als neuntes Kind des Hirten Johann Thomas Jäger (1767–1841) und dessen Ehefrau Anna Apollonia, geborene Besendörfer (1763–1824) im Bürgleiner Haus Nr. 18 (Gemeindehirtenhaus) zur Welt. Taufpate war der Tagelöhner Conrad Spanner aus Bürglein. Er hatte einen jüngeren Bruder: Johann Jäger, der bereits 1836 nach Fürth kam, hier beim Meister Friedrich Hofmann das Metzgerhandwerk erlernte, viele Jahre bei diesem arbeitete und schließlich 1852 Fürther Metzgermeister wurde.<ref>„Acten des Magistrats der königl. bayer. Stadt Fürth betreffend das MeisteraufnahmsGesuch des Mezgergesellen Johann Jaeger von Bürglein, Ldg. Kl. Heilsbronn. 1845/52.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/I/J 12</ref> | ||
Aktuelle Version vom 21. Dezember 2025, 19:25 Uhr
- Person
- Johann Konrad Jäger
- Vorname
- Johann Konrad
- Nachname
- Jäger
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 14. Oktober 1809
- Geburtsort
- Bürglein
- Todesdatum
- 31. Juli 1888
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Landwirt
- Religion
- evangelisch-lutherisch
- Ulmenstraße 4 (Letzter Wohnort in Fürth)
| Person | Verwandtschaftsgrad |
|---|---|
| Anna Apollonia Besendörfer | Mutter |
| Anna Maria Jäger | Tochter |
| Elisabeth Marie Jäger | Tochter |
| Elisabetha Barbara Jäger | Tochter |
| Johann Friedrich Jäger | Sohn |
| Johann Jäger | Sohn |
| Johann Jäger (geb. 1811) | Bruder |
| Johann Thomas Jäger | Vater |
| Katharina Jäger | Tochter |
Johann Konrad Jäger (geb. 14. Oktober 1809 in Bürglein[1]; gest. 31. Juli 1888 in Fürth[2]) war ein Gärtner und Landwirt, der sich in Fürth etablierte und 1858 das Anwesen Batzenhaus erwarb.
Leben
Er kam als neuntes Kind des Hirten Johann Thomas Jäger (1767–1841) und dessen Ehefrau Anna Apollonia, geborene Besendörfer (1763–1824) im Bürgleiner Haus Nr. 18 (Gemeindehirtenhaus) zur Welt. Taufpate war der Tagelöhner Conrad Spanner aus Bürglein. Er hatte einen jüngeren Bruder: Johann Jäger, der bereits 1836 nach Fürth kam, hier beim Meister Friedrich Hofmann das Metzgerhandwerk erlernte, viele Jahre bei diesem arbeitete und schließlich 1852 Fürther Metzgermeister wurde.[3]
Konrad Jäger wurde Gemeindehirt von Bürglein. Offenbar zog man ihn nicht zum Militärdienst heran; am 15. Juni 1832 wurde ihm ein einfacher Entlassungsschein[4] ausgestellt und wegen nachgewiesener Vermögenslosigkeit unentgeltlich ausgefertigt. Im Jahr 1844, im Alter von 35 Jahren, verheiratete er sich.
Am 12. Februar 1853 erschien Konrad Jäger in Begleitung des Fürther Wirts, Haus- und Gartenbesitzers Friedrich Breitenbach bei der Stadtverwaltung und suchte um Erlaubnis zum temporären Aufenthalt für sich und seine Familie mit vier Kindern nach. Er hatte von Breitenbach dessen bei der Theaterstraße gelegenen Garten mit Gartenhaus und Scheune, den sogenannten Bausengarten, für eine jährliche Summe von 175 Gulden (fl.) gepachtet, um dort die „Ökonomie“ (hier Gartenbau) zu betreiben und von den Erträgnissen zu leben. Dazu legte er eine Reihe von Zeugnissen vor, auch ein Vermögenszeugnis der Gemeindeverwaltung Bürglein vom Vortag über seinen Besitz von 1100 fl. Breitenbach bestätigte die Angaben und wies darauf hin, dass Jäger vom Gartenbauertrag sein Auskommen haben werde. Noch am gleichen Tag erteilte Bürgermeister Bäumen unter Hinweis auf Wohlverhalten die nachgesuchte Erlaubnis und legte die „Prästationen“ (Gemeindeabgaben) fest. Danach hatte Jäger zu zahlen: 2 Kreuzer (x.) Armenbeitrag wöchentlich sowie jährlich 20 x. Laternengeld, 15 x. Frongeld und 54 x. Wachtgeld.[5]
Von 1853 bis 1858 bewirtschaftete Jäger den Bausengarten mit gutem Erfolg. Am 17. Oktober 1858 erwarb er vom Privatier Johann Rudolf Gröber das Anwesen Batzenhäuschen „von 0 Tag 0,5 Dez. Wohnhaus mit Schupfe, HsNr. 114 II PlNr. 897, 1 Tagwerk 83 Dezimalen Würzgarten PlNr. 896, dann 0 Tagw. 0,7 Dez. Nebengebäude u. Hofraum PlNr. 897 ½, 0 Tagw. 72 Dez. Wurzgarten PlNr. 896 ½, dann 0 Tagwerk 30 Dez. Wiesflur am Stadtlinger Steg PlNr. 89, 0 Tagw. 07 Dezimalen desgl. PlNr. 902 ½ für 3700 f Kaufschilling u. 300 Leihkauf[6]“. Außerdem hatte er schon im April 1857 einen Acker in der Flößau im Wert von 618 fl. erworben.[5]
Unter Vorlage der Kaufverträge stellte Jäger am 3. Februar 1859 ein Gesuch um Ansässigmachung als Ökonom und Gärtner in Fürth. Beide gemeindliche Kollegien, der Armenpflegschaftsrat und die Gemeindebevollmächtigten, hatten nichts gegen die Aufnahme einzuwenden, sodass der Stadtmagistrat am 17. des Monats wegen des gesicherten „Nahrungsstands“ die Erlaubnis zur Übersiedlung mit seiner Familie bzw. die Ansässigmachung als Bürger der Stadt Fürth erteilte. Als Auswärtiger musste Jäger 30 fl. Aufnahmegebühr entrichten; bei den Gemeindeabgaben gab er Geschenke an das Hospital von 1 fl. und für die Straßenbeleuchtung von 48 x. Weiter verpflichtete er sich, als wöchentlichen Almosen 4 x. und als jährlichen Beitrag zur Straßenbeleuchtung 1 fl. 30 x. sowie monatlich 4 x. zum Wanderunterstützungsverein zu leisten. Am 30. Mai 1859 stellte sich der 5 Fuß, 3 Zoll und 9 Linien (1,55 m) große Konrad Jäger in vollständiger Uniform mit eigener Armatur L. Z. 421 dem Kommando des Landwehr-Regiments Fürth vor, wo er für mustermäßig befunden und in die 3. Füsilier-Compagnie des 2. Bataillons eingereiht wurde.[5]
Johann Konrad Jäger starb im Alter von 78 Jahren und wurde an 3. August 1888 in Fürth beerdigt.
Familie
Johann Konrad Jäger heiratete am 21. Oktober 1844 in Bürglein Anna ‚Maria‘ Schroll (geb. 10. Dezember 1816 in Bürglein), Tochter des dortigen Gütlers und Schneidermeisters Johann Leonhard Schroll und dessen Ehefrau Anna Elisabetha, geborene Falkner.[7] Das Ehepaar hatte sechs Kinder:[8]
- Katharina Jäger (geb. 10. September 1845 in Bürglein), sie heiratete 1870 den aus Ronhof stammenden Maurer Johann Melchior Voit
- Elisabetha Barbara Jäger (geb. 14. Dezember 1847 in Bürglein), sie verheiratete sich 1869 mit dem Dambacher Gütler Johann Simon Büchel von Stadeln
- Johann Friedrich Jäger (geb. 4. Dezember 1849 in Bürglein; gest. 21. Februar 1853 ebenda)
- Anna Maria Jäger (geb. 13. März 1852 in Bürglein), sie ehelichte 1878 den Dienstknecht Johann Michael Nürminger aus Igelsbach
- Johann Jäger
- Elisabeth Marie Jäger (geb. 20. Oktober 1859 in Fürth), sie heiratete 1884 den Gastwirt Johann Konrad Ramsteck, das Ehepaar übernahm in Stadeln die Wirtschaft Zum Wilden Mann, als Witwe verheiratete sie sich 1899 mit dem Gastwirt Johann Michael Ulrich
Die Witwe Maria Jäger starb am 11. April 1899 im Haus Ulmenstraße 4.
Einzelnachweise
- ↑ Kirchenbücher St. Johannes Bürglein, Taufen 1801–1834, S. 86
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1883–1889, S. 394
- ↑ „Acten des Magistrats der königl. bayer. Stadt Fürth betreffend das MeisteraufnahmsGesuch des Mezgergesellen Johann Jaeger von Bürglein, Ldg. Kl. Heilsbronn. 1845/52.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/I/J 12
- ↑ nach § 64 des Gesetzes über die Ergänzung des stehenden Heeres vom 15. August 1828 - online
- ↑ 5,0 5,1 5,2 „Acten des Magistrats der Kgl. Bayr. Stadt Fürth betreffend 1, den temporaeren Aufenthalt des Gemeindehirten Konrad Jaeger aus Bürglein. 1853. 2, dessen Bürgeraufnahms-Gesuch 1859.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/I/J 23
- ↑ gemeint ist Leikauf, der Umtrunk bei Kaufabschluss; siehe: Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute - online
- ↑ Kirchenbücher St. Johannes Bürglein, Trauungen 1801–1871, S. 103
- ↑ Familienbogen Jäger, Johann Konrad; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5