Anna Steuerwald-Landmann
- Person
- Anna Steuerwald-Landmann
- Vorname
- Anna
- Nachname
- Landmann Steuerwald
- Geschlecht
- weiblich
- Geburtsdatum
- 13. Februar 1892
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 1980
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Wissenschaftliche Assistentin, Wissenschaftler
- Religion
- jüdisch
| Person | Verwandtschaftsgrad |
|---|---|
| Ernst Landmann | Vater |
| Martha Krautheimer | Schwester |
| Nathan Krautheimer | Schwager |
| Pauline Landmann, geb. Hellmuth | Mutter |
| Richard Steuerwald | Ehemann |
Anna Landmann Steuerwald (geb. 13. Februar 1892 in Fürth; gest. 1980 ebenda) stammte aus einer Hopfenhändlerfamilie und war die Schwester von Martha Krautheimer.
Leben und Wirken
Anna Landmann Steuerwald wuchs in einer gut situierten Hopfenhändlerfamilie auf. Nach Schule und Aupairzeit in Moskau studierte Anna zunächst Philosophie in Erlangen.[1] Dieses Studium musste sie aufgrund des Ersten Weltkrieges abbrechen.[2] Sie arbeitete dann beim Wohlfahrtsamt der Stadt Nürnberg als wissenschaftliche Assistentin und während des Krieges beim Roten Kreuz. 1920 übernahm sie die Leitung der Jugendgerichtshilfe in Nürnberg. Dabei war Anna Landmann Steuerwald die erste Frau, die an einem deutschen Gericht zugelassen wurde. Mit dem Tod ihres Bruders Alex Lazarus wurde sie aktive Kriegsgegnerin und trat der SPD bei.[3]
1923 heiratete sie Richard Steuerwald und übernahm mit ihm die Leitung eines Knabenheims[4] und war als Dozentin für Jugendprobleme und Frauenfragen in der Volkshochschule aktiv. Wegen ihrer gewaltfreien Erziehungsmethoden und ihrer jüdischen Wurzeln – sie war seit 1921 konfessionslos – war sie ein häufiges Ziel völkischer Hetze.
1933 wurde ihr Mann Richard zwangspensioniert. 1938 floh das Paar vor den Nationalsozialisten nach Chile und wurde Teil der antifaschistischen Exilantenszene. Dort organisierte sie Demonstrationen gegen das NS-Regime, arbeitete bei der politisch-literatischen Exilzeitschrift „Deutsche Blätter“ und in der Bewegung „Freies Deutschland“. Außerdem entwickelte sie Ideen einer Erziehung zur Gewaltlosigkeit für Kinder in Deutschland und Europa.
Nach Kriegsende kehrten sie nach Nürnberg zurück, wo Anna eine jahrzehntelange Vortragstätigkeit zu Pazifismus und Atheismus entfaltete. Sie setzte sie sich für die Demokratie in Deutschland ein, ermutigte junge Frauen Familie und Beruf zu verbinden und warb für alternative Familienmodelle.[5] Die dreifache Mutter verstarb 1980.
Siehe auch
- Landmann (Namensklärung)
- Martha Krautheimer
Einzelnachweise
- ↑ siehe online-Ausstellung JMF
- ↑ Gaby Franger: Anna Landmann-Steuerwald, in: Bedeutende Fürther Frauen - Fürth, 2009 - S. 15
- ↑ siehe online-Ausstellung JMF
- ↑ ebenda
- ↑ Gaby Franger: Anna Landmann-Steuerwald, in: Bedeutende Fürther Frauen - Fürth, 2009 - S. 15