Weihnachtsschmuck in Fürth
Die Themen Weihnachtsschmuck, Christbaumschmuck und winterliche Rituale sind und bieten ein riesengroßes Spektrum. Fürth hat sowohl eine lange Geschichte der Produktion, der Vermarktung und des Einsatzes von Weihnachtsschmuck als auch interessante neue Entwicklungen zu bieten.
Hintergrund
Die Tradition, Innen- wie Außenräume in sonnen- bzw. lichtarmen Monaten, wenn die Natur sich zurückzieht und abzusterben scheint, mit Symbolen des Lebens, der Erneuerung, Fruchtbarkeit, Gesundheit, Hoffnung und Liebe zu schmücken, existiert seit Jahrtausenden. Verwendet wurden und werden dafür Symbole der Natur wie Apfelfrüchte, Bäume, immergrüne Pflanzen, Nüsse und Samen ebenso wie Symbole der Sonne wie Feuer, Kerzen, Lampen und Lichter. Entsprechend ist die farbliche Symbolik vor allem grün, rot, weiß, golden und silbern. Der Schmuck enthält Hinweise auf das, was Menschen der jeweiligen Zeit, Kultur und Religion bewegt und beschäftigt sowie auf das, was sie sich wünschen.
Geschichte
In der christlichen Tradition spielen seit dem 18. Jahrhundert geschmückte Nadelbäume, meist Tannen, eine große Rolle. Diese sogenannten Weihnachts- oder Christbäume werden im Zuge der Industrialisierung weniger mit Äpfeln, Nüssen und Zuckergebäck ausgestattet, sondern mit Kugeln aus Glas, silbernen oder goldenen Metallstreifen (Lametta), Sternen, Engelsfiguren und Kerzen. Weihnachtskugeln sind traditionell rot, was darauf hindeutet, dass sie symbolisch für Äpfel stehen. Die ersten Glaskugeln wurden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts hergestellt. Sie waren mit einer – vor allem bei der Rohstoffgewinnung und Herstellung – sehr gesundheitsschädlichen Legierung aus Zinn und Blei verspiegelt.[1]
Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden vor allem die Kugeln, aber auch sehr viel anderer Weihnachtsschmuck zunehmend aus Plastik hergestellt, da das Material leicht ist und als unzerbrechlich und witterungsbeständig gilt, was vor allem für öffentliche, aber auch für private Außenräume relevant ist. Seit einigen Jahren (Stand 2025) ist die amerikanische Tradition des Weihnachtsschmucks vor allem in Ladenketten mit billigen Preisen und großen Auflagen sehr präsent. Aufgrund der Feuergefahr werden statt der Kerzen auch in Innenräumen inzwischen meist elektrische Lichterketten verwendet. Der Lichterschmuck hat in den letzten Jahren (Stand: 2025) an Bedeutung gewonnen. Balkone, Gärten, Firmen, Fußgängerzonen, Hotels, Straßenzüge werden mit Lichterketten und 3-D-Installationen illuminiert. Seit etlichen Jahren (Stand 2025) ist rund um den Weihnachtsschmuck eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Themen sowie auf den Energieverbrauch und die Nachhaltigkeit in den Fokus gerückt.
Weihnachtskugeln des Fürther Geschichtsvereins e.V.
Von 2006 bis 2012 bot der Geschichtsverein Fürth e. V. jährlich eine Weihnachtskugel mit dem Motiv eines historischen Fürther Gebäudes an seinem Stand auf der Altstadtweihnacht rund um den Waagplatz zum Kauf an. Die gläsernen matt bordeauxroten Sammlerkugeln mit einem Durchmesser von 8 Zentimetern wurden von der Manufaktur Krebs in der Glasstadt Lauscha (Thüringen) hergestellt. Die Zeichnungen der Gebäude fertigte die Fürther Grafik- und Kommunikationsdesignerin Elke Schillai[2] nach Fotovorlagen. (Infoquelle) Die insgesamt sieben Kugeln wurden jeweils in einem kleinen Geschenkkarton angeboten, der außerdem ein kleines Informationsblatt über das jeweilige Gebäude enthielt. Die Verfasserin dieser Informationstexte war Barbara Ohm. Auf den Infoblättern selbst ist kein Autor oder keine Autorin genannt. (Infoquelle) Der Verein machte damit nicht nur auf die historischen Gebäude Fürths aufmerksam, sondern auch „auf das alte Fürther Gewerbe der Weihnachtsschmuckproduktion“.1 Von allen Kugeln gibt es ein Belegexemplar im Besitz des Vereins. Die Serie hatte zu Beginn im Jahr 2006 eine Auflage von 162 Stück zum Verkaufspreis von 5 Euro und zum Ende im Jahr 2012 eine Auflage von 300 Stück zum Preis von 7 Euro. Die Motive während der 7 Jahre waren:
- 2006: Fischhäusla
- 2007: Zum Tannenbaum
- 2008: Goldener Schwan
- 2009: kleinstes Haus
- 2010: Gasthof Rotes Roß
- 2011: Stadlershof
- 2012: St. Michael und Pfarrhaus
__________________________________ Seiten mit Quellen und für Links: https://www.krebslauscha.de/ https://www.lauscha.de/startseite.html https://www.lauscha.de/immaterielles-kulturerbe.html Hans Otto Schmitz (noch kein FüWi -Artikel vorhanden, würde ich gerne anlegen und mit diesem Artikel verlinken, evtl. anhand seiner Fotos der Infoblätter?
Fotos von Zeitungsartikeln (von Herrn Schmitz) dürfen aus rechtlichen Gründen nicht verwendet werden, ich muss im Archiv recherchieren, um die Quellen genau angeben zu können: 1FN Printausgabe vom 6.12.2006 Autor: mahi, Titel: Rotes Schmuckstück zum Sammeln HFN 5.12.2008 Weihnachtsmarkt verzaubert die Altstadt HFN 08.12.2011 Der Stadlershof am Christbaum HFN 14.12.2012 Christbaumkugeln: Siebenjährige Serie endet S.30 Monatsgruß Dezember 2012, Autor/in ?
Weihnachtskugeln des Fürther Lions Club
Seit dem Jahr 2019 bietet die Sektion Fürth des Lions Club jährlich eine Weihnachtskugel mit dem Motiv eines historischen Fürther Gebäudes an. Verkaufsstellen sind die Tourist-Information, der Ticket-Shop der Comödie, die Froschapotheke und die VR-Bank am Kohlenmarkt. Außerdem bieten ehrenamtliche Mitarbeitende des Clubs die Kugeln während der Adventszeit im Einkaufszentrum Flair an. Die gläsernen dunkelroten, hellroten, goldenen, weißen, in Vorjahren auch himmelblauen Sammlerkugeln mit einem Durchmesser von 8 Zentimetern wurden von der Manufaktur Krebs in der Glasstadt Lauscha (Thüringen) hergestellt. Die Aquarell- Zeichnungen der Gebäude fertigt der Fürther Künstler Kilian Angermeier.[3] Der Verkaufspreis liegt bei 8 Euro. Die Motive der vergangenen Jahre waren:[4]
- 2019: Kirche St. Michael
- 2020: Rathaus
- 2021: Stadttheater
- 2022: Altes Rentamt
- 2023: Auferstehungskirche
- 2024: Kirche St. Heinrich und Kunigunde
- 2025: Rathaus
Der Erlös des Kugelverkaufs wird für gemeinnützige Zwecke eingesetzt, z.B. für die Fürther Tafel e.V.
Neue Entwicklungen
Das Fürther Unternehmen „reThing“ von Hendrik Dietrich, Matthias Drechsler und Nicolas Rauch stellt seit 2022 „Zweihnachtskugeln“ her.[5] Diese werden aus Holzabfällen und Milchsäure im 3D-Drucker produziert und mit Kräutersamen in Bioqualität befüllt.[6] Die Kugeln können nach individuellen Bedürfnissen gestaltet oder mit Firmenlogo versehen werden. Das Unternehmen möchte mit seinen Produkten einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit leisten.[7]
https://www.heimat-landkreis-fuerth.de/blog/regionaler-weihnachtsschmuck
https://www.nn.de/fuerth/diese-nurnbergerin-hat-20-jahre-furth-verschonert-nun-hort-die-frau-im-hubsteiger-auf-1.14548796 von Birgit Heidingsfelder 21.01.2025, 19:00 Uhr
https://www.nordbayern.de/franken/fuerth/weihnachtsdeko-in-der-stadt-furth-sucht-lichtkonzept-1.5621491 von Claudia Ziob 17.11.2016, 06:00 Uhr : FÜRTH - Wie soll die Innenstadt in Zukunft zur Weihnachtszeit dekoriert werden? Auch heuer tastet sich die Stadt Fürth weiter an eine Antwort heran. Der Baumschmuck, der vor einem Jahr getestet wurde und wenig Euphorie weckte, bleibt erst mal im Schrank. Das Ergebnis hat die Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann überrascht: Drei unterschiedlich geschmückte Muster-Bäume konnten die Fürther im vergangenen Winter in der Fußgängerzone begutachten. Die Kugeln schillerten um die Wette, rote, goldene, grüne, kupferfarbene – doch viele Fürther zeigten sich unbeeindruckt. Bei einer Online-Umfrage der Fürther Nachrichten riet damals sogar ein Drittel der 1498 Teilnehmer der Stadt, ganz auf eine Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten und Energie zu sparen. Weitere 26 Prozent fanden, den Kugel-Schnickschnack brauche es nicht, die Bäume zwischen Rathaus und Freiheit sollten wie bisher im Advent mit schlichten Lichterketten behängt werden. Der Favorit unter den drei Bäumen – die Variante am Dreiherrenbrunnen mit Kugeln in vier Farben – kam wenigstens noch auf ähnlich viele Befürworter (25 Prozent). Auch bei einer Befragung der Stadt schnitt er am besten ab. Insgesamt aber war das zu schwach, um heuer alle elf Bäume entsprechend auszustatten, sagt Karin Hackbarth-Herrmann. Schließlich sei das mit Kosten verbunden. Dabei ist die Kommune ausdrücklich bereit, Geld für eine neue Weihnachtsdeko auszugeben. So etwas brauche eine Innenstadt, die attraktiv sein will, nimmt der Stadtrat an. 325.000 Euro sind reserviert. Nur sollten die, sagt Hackbarth-Herrmann, auch in Ideen fließen, die wirklich überzeugen. Ursprünglich wollte sie bis 2018 Verschiedenes ausprobieren, dann sollte der Stadtrat entscheiden. Wenn das passende Konzept bis dahin nicht gefunden ist, sagt sie jetzt, "warten wir lieber noch ein, zwei Jahre länger". Der Fürther Deko-Spezialist Barthelmess, der die drei Muster-Bäume kreierte, ist weiter damit beauftragt, Vorschläge zu machen. Unter anderem schwebt dem Wirtschaftsreferat vor, die Eingänge der Fußgängerzone – am Kohlenmarkt, an der Neuen Mitte und beim Woolworth – festlich zu gestalten. Auch die Leucht-Stelen in der Breitscheidstraße bieten sich für Schmuck an, findet Hackbarth-Herrmann. Und dann wünscht man sich noch ein Fotomotiv: irgendeinen weihnachtlichen Hingucker, tags wie nachts, der Leute anzieht und zu Erinnerungsfotos animiert. Mit ins Boot geholt hat Hackbarth-Herrmann inzwischen die Hochschule Coburg mit ihrer Fakultät für Design. Eine Studentengruppe hatte mit Licht-Installationen jüngst Langenzenn in Szene gesetzt. In diesem Winter sollen sich die Studenten die Fürther City ansehen und anschließend ein Lichtkonzept entwickeln. Gerne hätte die Innenstadtbeauftragte eine Lösung, die man ohne die weihnachtlichen Elemente auch als "Festbeleuchtung" zur Kirchweih nutzen kann oder "überhaupt in den dunklen Monaten". "Das kam ja gut an" Heuer halten sich die Experimente allerdings in Grenzen. Neu ist lediglich der Schmuck für die Auslegerleuchten an den Fassaden der Fußgängerzone: grüne Girlanden mit Kugeln in den Tönen, die 2015 am besten gefielen: bordeaux- und kupferfarben, grün und braun. Das sind auch die Farben, die am besten zu den Laternen und Bänken passen, so Hackbarth-Herrmann. Die Girlanden, die jeweils mit 180 Lichtern versehen sind, ersetzen die alten Exemplare mit rot-goldenem Schmuck, die seit dem Umbau der Fußgängerzone 2007 verwendet wurden. Damals überspannten lange Girlanden die Fußgängerzone, später wurden sie zerteilt. In der Altstadt kommen sie weiter zum Einsatz. Die Baumkronen werden diesmal nur mit Lichterketten wie in den Vorjahren bestückt. "Das kam ja gut an", sagt Hackbarth-Herrmann mit Blick auf die Online-Abstimmung.
https://www.nordbayern.de/franken/fuerth/weihnachtsdeko-further-sind-sich-uneins-1.4853529#google_vignette von Claudia Ziob 15.12.2015, 06:00 Uhr
Lokalberichterstattung
- https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/nachhaltiges-fest-zweihnachtskugeln-aus-fuerth,TwniTdy Frankenschau aktuell Beitrag vom 27.11.2023, 19:30 Uhr
- https://www.frankenfernsehen.tv/mediathek/video/fokus-fuerth-fuerther-startup-stellt-nachhaltige-christbaumkugeln-her/ Beitrag vom Do., 21.12.2023, 14:07 Uhr
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Regionaler Weihnachtsschmuck #heimatlandkreisfürth
- ↑ Elke Schillai: grafik design + illustration
- ↑ Gwendolyn Kuhn: Fürther Lions Club will mit Weihnachtskugeln Gutes tun – Das neue Motiv kommt aus der Südstadt, in: Nürnberger Nachrichten, 12.12.2024
- ↑ https://www.fuerther-weihnachtskugel.de/
- ↑ reThing: Vom Uniprojekt zum Unternehmen
- ↑ Tobias Burkert: Nachhaltiges Fest: "Zweihnachtskugeln" aus Fürth, in: Frankenschau aktuell, 27.11.2023
- ↑ reThing: Unser Nachhaltigkeitsanspruch