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sowie 150 DM übergaben sie OB Scherzer, der sich nicht als Spielverderber zeigte und sogar beim Aufräumen half. Montag, 21. Februar 1972 Die Gastgeber spielten einmal Gäste: Nach der kurzen, aber aufreibenden Faschingssaison feierten die Mitglieder des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Kreisstelle Fürth, gemeinsam und unbeschwert im „Goldenen Löwen“ in Zirndorf. Nur die Saaldekoration erinnerte noch an Fasching. Das Postamt 5 in der Erlanger Straße 31 schloss für immer seine Pforten. Dafür entstand ein neues Postamt im Anwesen Friedenstraße 10. Peinlich nur, dass die Baufirma diese neuen Räume nicht rechtzeitig fertigstellen konnte, sodass die Postkunden einige Wochen zum nächstgelegenen Postamt in der Königstraße 76 laufen mussten. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei Bayern Hof mit 1:4. Das Tor für Fürth erzielte Ebenhöh. Damit belegte man Rang 13 der Tabelle. Dienstag, 22. Februar 1972 Fürth, die Stadt der Quelle(n)? Der Fürther Arzt Dr. Franz Kimberger machte den Vorschlag, Fürths wertvolle Heilquellen endgültig für die Allgemeinheit zu retten: Wenn schon keine Firmierung als „Bad Fürth“, so doch wenigstens als Balneologisches Institut der Großraum-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Stadt Fürth könnte sich hier einbringen. Es sollte jedoch noch Jahrzehnte dauern, um die Heilquellen im „Fürthermare“ einer Verwendung zuzuführen. LKW-Fahrer stöhnten: Das Einbiegen von der Kapellen- in die Würzburger Straße verlangte eine präzise Kurventechnik, um nicht das Eckhaus („Würzburger Hof“) zu rasieren oder die zweite Fahrspur nicht zu blockieren und gar im Gegenverkehr zu landen. Die „kantige Winkelkehre“ konnte erst Jahre später durch Abriss dieser Trutzburg entschärft werden. Mittwoch, 23. Februar 1972 Der Fraktionschef wurde ausgebootet: 155 Fürther SPD-Delegierte übten sich im Knöpfedrücken. Mittels „Votometer“ ermittelten sie ihre Kandidaten für die Stadtratswahl. Der 37-jährige Bewährungshelfer Uwe Lichtenberg wurde dabei zum Spitzenkandidaten aufgebaut (an zweiter Stelle der SPD-Liste). Fraktionschef Otto Gellinger war auf der Liste unter den 43 Delegierten nicht mehr vertreten, obwohl er kandidierte. Allparteien-OBKandidat Scherzer hielt eine Einstandsrede im „roten Lager“ der Fürther Genossen. Das Hardenberg-Gymnasium konnte jetzt einen dritten Physiksaal sein Eigen nennen. Dieser entstand innerhalb von zwei Monaten durch den Umbau eines Klassenzimmers, Kostenaufwand: 60.000 DM. Donnerstag, 24. Februar 1972 Das Großversandhaus Quelle mit seinen Warenhäusern und Tochtergesellschaften erzielte 1971 einen Umsatz von 4,075 Mrd DM (Anstieg 14,3%!). Die Schickedanz-Industriegruppe mit Papierfabriken und Brauereien kam auf 514,2 Mio DM (Anstieg 9,9%!). Der neue Quelle-Katalog umfasste mehr als 40.000 Artikel. 27% aller Gefriergeräte in der Bundesrepublik kamen von Quelle, bei tragbaren Fernsehern war Quelle Marktführer. Einer Horde Lausbuben gelang es, der Stadt Fürth große Abbruchkosten im Sanierungsgebiet der Altstadt zu ersparen. Unter Missachtung aller Sicherheitsvorschriften brachen die jungen Burschen Teile der Häuser ab, bevor die damit beauftragten Baufirmen anrückten. Balken wurden zersägt, Ziegel krachten und Wände eingerissen. Die Jungs hatten auch ein Warnsystem entwickelt, das jeden verdächtigen Passanten oder gar die Polizei meldete. Innerhalb weniger Sekunden waren sie dann im Gewinkel der Abbruchhäuser verschwunden. Der TV Fürth 1860 war bitter enttäuscht: Statt eines erwarteten Zuschusses von mindestens 300.000 DM gab es für das neue 3,3 Mio DM teure Dambacher Sportzentrum nur eine städtische Zinsbeihilfe. Sie betrug jährlich 12.000 DM. Damit war für Fürths größten Sportverein eine unerwartete Finanzierungslücke entstanden. Die Vorstandschaft konnte angesichts des Theaterumbaus für 6,5 Mio DM die Zurückhaltung der Stadtväter auf sportlichem Sektor nicht verstehen. Freitag, 25. Februar 1972 Ein Fürther auf dem Weg nach „ganz weit oben“: Die beiden US-Magazine „Time“ und „Newsweek“ hatten USPräsidentenberater Henry Kissinger auf die Titelseiten ihrer Ausgaben gehievt. Arbeitswut und Verhandlungsgeschick des gebürtigen Fürthers wurden in den Artikeln besonders hervorgehoben. Kissinger konnte damit widerlegen, dass aus Fürth nie etwas Gescheites kommt! Der Hausherr war dagegen, doch die Familie überstimmte ihn: Mit großer Mehrheit bewilligte sich der Stadtrat eine neue Einrichtung seiner „guten Stube“. Obwohl OB Scherzer nur für eine kleine Renovierung plädierte, entschied

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