Einbrüche insbesondere in der Urlaubszeit hielten die Fürther Bevölkerung in Atem. Ganze Serien von Wohnungseinbrüchen waren in Fürth und im Landkreis zu verzeichnen. 1980 wurden 333 Einbrüche registriert, 1981 schon 343 und für 1982 rechnete man aufgrund der bisherigen Zahlen wiederum mit einer Steigerung. Die Polizei appellierte an die Hauseigentümer, Lichtschächte und Kellerfenster besonders zu sichern. Haus- und Wohnungstüren sollten beim Weggehen stets versperrt werden. Rund 7000 Bürger aus Stadt und Landkreis Fürth unterstützten mit ihrer Unterschrift die Forderung an die bayerische Staatsregierung nach einem möglichst unverzüglichen Beginn der Sanierungsmaßnahmen im Fürther Krankenhaus. Die Unterschriftslisten wurden an OB Scherzer übergeben. Die SpVgg verlor ein Saisonvorbereitungsspiel im Ronhof vor 2550 Zuschauern gegen Olympiakos Piräus mit 0:2. Trainer Brungs schob das fehlende Tempospiel des Kleeblatts auf die harte Vorbereitung in den letzten Tagen. Samstag, 31. Juli 1982 Der Fürther Stadtrat beschloss die Umbenennung der Julienstraße in Hallemannstraße. Dies geschah zu Ehren des jüdischen Realschullehrers Dr. Isaak Hallemann, der die letzten jüdischen Waisenkinder in Fürth trotz der Möglichkeit einer Auswanderung nicht verließ und daher 1942 mit ihnen nach Icbika deportiert wurde, um dann 1944 mit ihnen in der Gaskammer umzukommen. Commander General J.O. Bradshaw eröffnete auf dem Gelände an der Fronmüllerstraße das sechste deutsch-amerikanische Freundschaftsfest. Im vollbesetzten Bierzelt konnte er auch Fürths OB Scherzer und BM Stranka begrüßen. In heiterer Atmosphäre sollten dabei neue Freundschaften geschlossen und die Völkerverständigung gestärkt werden. Montag, 2. August 1982 An der Leyherstraße in Fürth fand eine Dreifachfeier statt: Das neue Verwaltungsgebäude zu Kosten von 5,2 Mio DM wurde nun offiziell seiner Bestimmung übergeben. Zeitgleich feierte man auch das 75-jährige Bestehen des Fürther Gaswerkes und die 125 Jahre zurückliegende Einführung des Gaslichts in Fürth. OB Scherzer führte die Ehrengäste über das Gelände und durch den Verwaltungsneubau. In einem weiteren Vorbereitungsspiel zur neuen Saison der eingleisigen zweiten Bundesliga verlor die SpVgg bei strömendem Regen beim Bayernligisten SpVgg Unterhaching sang- und klanglos mit 0:2. Tags darauf gewann das Kleeblatt beim SV Nennslingen mit 18:2. Tore für Fürth durch Gagel (4), Weber, Hermann, Schneider (je 3), Metzler, Leiendecker (je 2) und Bergmann. Außer den Trainingseinheiten waren dies vier Spiele in vier Tagen – ein echter Härtetest. Dienstag, 3. August 1982 Innerhalb eines Tages wurde die gesamte hügelige Fläche vor der künftigen Fürther Stadthalle begrünt. Eine Spezialfirma aus Landsberg hatte den „fertigen“ Rasen mittels gerollter Teile auf hunderten von Quadratmetern aufgebracht. Nach längerem Leerstand öffnete in der Helmstraße 2 wieder die Gaststätte „Zum Öchsla“. Küchenchef und Wirt Wilhelm Sachl offerierte eine wilde Mischung, die von deftiger fränkischer Hausmannskost über BalkanPlatten bis hin zu asiatischen Fisch- und Fleisch-Fondues reichte. Ein weitgehender Neuaufbau wurde im Fußball beim MTV Grundig Fürth nötig, dem nach dem Abstieg aus der Landesliga fast eine komplette Mannschaft und dazu noch der überwiegende Teil der Reservemannschaft davongelaufen war. Jetzt sollte es der frühere Fürther Nationalspieler Karl Mai als Trainer richten. „Charly“ Mai war Mitglied der Weltmeistermannschaft des Jahres 1954 in Bern. Mittwoch, 4. August 1982 Mit Spruchbändern an den Wänden ihrer Häuser forderten die Anwohner der Zähstraße eine „Wohn- und Spielstraße“ sowie eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/Std. Der Unmut der Anlieger war durch die neue Verkehrsführung im Zusammenhang mit der U-Bahn-Station „Jakobinenstraße“ geweckt worden. Ein mit viel Mühe organisiertes Freiluftspektakel am Jugendzentrum Lindenhain wurde zum Fiasko. Theatergruppen und Bandmitglieder waren gegenüber den jugendlichen Besuchern in der Mehrzahl. Dies lag nicht nur am schlechten Wetter, sondern auch an der Mentalität der Fürther Jugendlichen. Der 1956 in Fürth geborene Fotograf Rainer Baierlein stellte Naturfotos in der Galerie von Simons Bistro aus. Die FN kamen zu dem Schluss: „Er will a priori dokumentieren, festhalten, erhaltenswert Schönes (und gleichzeitig mehr und mehr Bedrohtes) präservieren.“ Donnerstag, 5. August 1982
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