Einjahresvertrag. Roos war zuvor drei Jahre bei den Stuttgarter Kickers als Trainer tätig gewesen, davor als Jugendtrainer beim 1. FC Köln. Trainingsstart in Fürth war der 29. Juni. Das Trinkwasser aus einem tiefen Brunnen war nicht keimfreier als das Wasser im Fürther Sommerbad am Scherbsgraben. Ausgewertet wurden die Wasserproben des Sommerbades regelmäßig im Labor der Fürther Stadtwerke, dazwischen auch vom Erlanger Universitätslabor. Dienstag, 23. Juni 1981 Der Elternbeirat des Krautheimer-Kindergartens verlangte eine Verstärkung des Personals in den Kindergärten der Innenstadt, um eine pädagogisch sinnvolle Betreuung der Kinder sicherzustellen. Die Gruppen waren im Durchschnitt zu 60% mit ausländischen Kindern belegt. Dort wurde türkisch, griechisch, jugoslawisch, italienisch und spanisch gesprochen. Das Personal sah sich überfordert. Doch die Stadt winkte ab: Das „Kindergartengesetz“ mache keinen Unterschied zwischen deutschen und ausländischen Kindern und schreibe die Gruppenstärken vor. Verkleinere man die Gruppen, würden die Zuschüsse für das Personal sofort gestrichen werden. In Anwesenheit von Ehrengästen, Offizieren und Mannschaften vollzog sich in der Johnson-Kaserne an der äußeren Schwabacher Straße ein Kommandowechsel. Für den scheidenden Oberstleutnant Joseph P. Kish übernahm Oberstleutnant Gary J. Marchand die Bataillonsfahne. Marchand war seit 1963 im aktiven Militärdienst. Mittwoch, 24. Juni 1981 In der Galerie am Theater stellte der Maler Hermann Holzhauser seine Bilder aus. Er bezog seine Malutensilien nicht aus dem Schreibwarengeschäft, sondern aus dem Gewächshaus. Blätter und Blüten dienten Holzhauser als farbgebende Druckschablonen. Die FN schrieben über ihn: „Strukturen und Säfte der verwendeten Blätter, Blüten und Früchte bestimmen Formen und Farben... So deckt er Verborgenes auf, spielt mit der Natur, wird zum Schöpfer.“ Sollten die Burgfarrnbacher bald auf ihre „Schlosskärwa“ verzichten müssen? Diese Frage wurde immer prägnanter, da die Patrizier-Bräu als Eigentümer des Brauereigeländes beim Schloss bereits Verkaufsgespräche mit Interessenten führte. Umgekehrt hatte der Bürgerverein Burgfarrnbach für die Kirchweih bereits viel Geld in den Brauereikeller investiert. Heute steht auf dem Gelände das „Käthe-Löwenthal-Altenheim“. Stadttheater Fürth: „Das Prämienkind“, Posse von Vitus (Tegernseer Volkstheater). Ende der Spielzeit 1980/81 mit 170 Vorstellungen. Donnerstag, 25. Juni 1981 Am Neubaukomplex der Fürther Stadthalle hatte der erste Bauabschnitt der achtstöckigen Tiefgarage seine letzte Decke erhalten. An der eigentlichen Stadthalle war man bei der dritten „Planungsebene“ angekommen und lag damit bei den Rohbauarbeiten genau im Zeitplan. Im Herbst 1982 wollte man die Eröffnung feiern. Wie alljährlich kamen die evangelischen Christen am 23. Juni recht zahlreich zur Johannisfeier auf dem Fürther Friedhof zusammen. Den Gottesdienst dort hielt Pfarrer Diez. Es sang und musizierte der Kirchen- und Posaunenchor von St. Michael. Freitag, 26. Juni 1981 Die Stadt Fürth wurde von der Regierung von Mittelfranken „gerüffelt“: Hatte man bisher beim Verwaltungsnachwuchs jedes Jahr gleich viel Personal männlichen und weiblichen Geschlechts eingestellt, so verlangte die Dienstaufsichtsbehörde ab sofort die Einstellung nach der Leistung. Entscheidend für eine Übernahme auf Dauer sollten die jeweiligen Prüfungsnoten sein und nicht das Geschlecht oder gar die Tätigkeit der Eltern bei der Stadtverwaltung. Aus der Konkursmasse von drei Vereinen, die die Qualifikation zur eingleisigen zweiten Bundesliga nicht geschafft hatten, konnte sich die SpVgg verstärken: Von Eintracht Trier kam der 25-jährige Außenverteidiger Gerd Fink, der ebenfalls 25-jährige Mittelfeldspieler Conny Eickels von Preußen Münster und der 23-jährige Stürmer Siegfried Schneider vom SSV Ulm 46. Damit hatte man die dringlichsten Wünsche des neuen Trainers Hans-Dieter Roos erfüllt. Samstag, 27. Juni 1981 Der Fürther „Grundig“-Konzern machte seine Absicht wahr, beim niederländischen „Philips“-Konzern durch eine Beteiligung einzusteigen. Die Max-Grundig-Stiftung hatte im Herbst 1979 den „NV Philips Gloeilampenfabrieken“ ein Darlehen in Höhe von 400 Mio Gulden zu 3% als Wandelanleihe gegeben. Bis Ende 1983 war den Fürthern zugesichert worden, das Darlehen in Philips-Aktien umwandeln zu können. Davon machte Grundig jetzt vorzeitig Gebrauch. Nach der Transaktion an der Börse hielt Grundig dadurch 5,5% des Philips-Eigenkapitals. Nachdem Philips sich 1979 bereits an Grundig beteiligt hatte, ging damit die gegenseitige Verschachtelung weiter. Nach jahrelanger Wartezeit war es jetzt soweit: Der von der Bevölkerung geforderte Parkstreifen beim
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