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Altstadtverein Fürth________

Die Ausstellung „Synagogen in Fürth“ im Jüdischen Museum Franken in Fürth Das Programm des Jüdischen Museums Franken legte im ver­ gangenen halben Jahr einen Schwerpunkt auf das Thema Synagogen. Während in der Schnaittacher Dependence noch bis 30. April 2001 die Schau „Synagogen in Franken“ zu se­ hen ist. gehl am 19. November 2000 in Fürth nach halbjähriger Laufzeit die mit finanzieller Hilfe des Altstadtvereins realisierte Ausstellung „Synagogen in Fürth“ zu Ende. In einer sich durch alle Räume der Dauerausstellung ziehenden Andockung präsentierte Aus­ stellungskuratorin Monika Bert­ hold-Hilpert 15 Synagogen und Betstuben, die im laufe der na­ hezu fünfhundertjährigen jüdi­ schen Geschichte Fürths hier bestanden. Anfänge

Zu Beginn der jüdischen An­ siedlung in Fürth (1528) wurden Gottesdienste wohl in Privathäu­ sern abgehalten. Erst das An­ wachsen der Gemeinde - begün­ stigt durch die komplizierten Herrschaftsstrukturen des Marktfleckens - machte 1617 den Bau einer ersten Gemeinde­ synagoge, der sog. Altschul, nö-

Die Schneiorsche Schul im Hinterhaus von Königsplatz 3, gezeichnet 1938. Gut zu erkennen ist der Toraschrein-Erker, das Gebäude wurde 1973 abgerissen Foto: Stadtarchiv Fürth.

tig. Ihr folgte 1697 eine zweite, die sog. Neuschul. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich das Umfeld der Synagogen, der Judenschulhof, zum Zentrum der Gemeinde mit den zusätzli­ chen Betstuben Klaus und Mannheimer Schul, dem Rabbi­ nat. einer Gemeinde-Mikwa und einer rituellen Schlächterei. Be­ reits 1653 hatte die Gemeinde im Hospital am Friedhof eine zu­ sätzliche Betstube eingerichtet.

Der Fürther Schulhof. Blick auf Alt- und Neuschul, 1835. Foto. Stadtarchiv Fürth.

Privatsynagogen und Betstuben Im Verlauf des 18. Jahrhunderts entstand zudem aus Stiftungen vermögender Hoffaktoren eine Reihe von öffentlich zugängli­ chen Privatsynagogen, die häu­ fig mit Talmud-Lehrstuben ver­ bunden waren, wie die Klaus, die Gabriels Schul, die Schnei­ orsche Schul und die Rindskopfsche Schul. Sie wurden na­ hezu alle in den 1830er Jahren im Verlauf der Auseinanderset­

zung zwischen Reformern und Orthodoxen auf behördliche An­ ordnung geschlossen. Die Stif­ tungen bestanden zum großen Teil bis in die NS-Zeit hinein. Daneben gab es in Privatwohnungen vermögender Fürther Juden nicht selten ßetstuben, die ausschließlich von der Familie genutzt wurden. Eine solche be­ fand sich beispielsweise im An­ wesen Alexanderstraße 11, das dem Neubau des City Centers weichen mußte. Auch im Stadtteil Unterfarrnbach bestand seit ungefähr 1700 eine eigenständige Kultusgemeinde, die sich 1863 wegen zu geringer Mitgliederzahlen auflösen und ihre Synagoge in der Unterfarrnbacher Straße 158 verkaufen mußte. Die Einwanderung von Ostjuden und das Erstarken der neoortho­ doxen Bewegung Ende des 19. Jahrhunderts führte zu einer Neugründung von Betsälen in der Stadt, die in der Regel von Vereinen getragen und bis zum Novemberpogrom von 1938 be­ nutzt wurden. Hierzu zählten die Synagoge des ostjüdischen Ver­ eins „Bikur Cholim“ in der Maxstraße 22 und die Betstube des toratreuen Vereins „Auhawe Tau­ roh" in der Moststraße 10.

Die .Jewish Chapel' in der William 0. Darby Kaserne in der Fürther Sudstadt. Blick auf den Tora-Schrein. Foto: Israel Schwierz.

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