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Altstadtverein ________ Fürth

Abb. 3: Die Schlacht an der Alten Veste 1632, auf der Abbildung oben (Hardhöhe) das Lager von Gustav Adolf. unten rechts Teiledes Wallensteinschen Lagers. Die Karte weist in vielen Details Fehler auf, beispielsweise sind die Flüsse teilweise falsch eingezeichnet und/oder unrichtig benannt. Mehrfach aufgelegter Stich evti. v M. Merian. Repro T. Werner.

unterhaltene Armen- und Le­ prosenhaus auf der westlichen Rednitzseite an der heutigen Bil­ linganlage. Es wird angenom­ men. dass das Siechhaus ir­ gendwann im 13. Jhd. entstan­ den ist. Bekanntlich haben da­ mals heimkehrende Kreuzritter Krankheiten wie Lepra in Mittel­ europa eingeschleppt, was der­ artige Isolationsunterkünfte not­

wendig machte. Besonders die zwischen 1347 und 1352 an der Pest erkrankten Leute könn­ te man dort untergebracht ha­ ben. Über das Jahr 1359 wird aber berichtet, dass innerhalb von 18 Wochen fast der halbe Flecken ausgestorben wäre. Auch für 1377 ist eine Epidemie überliefert, bei der 29 Personen an einem Tage gestorben sein sollen. Es ist nicht anzuneh­ men. dass das Siechhaus sol­ che Mengen aufnehmen konnte - „Ko­ bel“ steht hier für k I e i n e Behausung ohne Gut. wohl aber, dass man sich vor den unbekannten, ansteckenden Abb 4: Steinzeugscherbe mit Inschrift Zeichnung: LID. Krankheitsfäl­

len schützen wollte. Neben den Überlieferungen, die einen star­ ken Bevölkerungsrückgang er­ ahnen lassen, bleibt festzuhal­ ten, dass auch im archäologi­ schen Fundgut der Zeithorizont des 12. bis 14 Jhds fast voll­ ständig fehlt, was auf eine nied­ rige Bevölkerungszahl bzw. Wü­ stungsphase schließen lässt und der Schaffung dieser sozia­ len Einrichtung entgegensteht. Ein Beleg für die Existenz des „Siechkobels" tritt erst mit den Quellen des 15. Jhds ins Licht der Geschichte. Vielleicht ist die Errichtung auf den oben ange­ sprochenen Wechsel der Le­ hensgefälle zurückzuführen, nachdem der Domprobst die Hoheitsrechte übernommen hatte. Im frühen 17. Jhd. ist der Kobel wohl als Wohnhäuschen genutzt worden, denn der Päch­ ter Joachim Mehrn schloss ei­ nen Vertrag mit der Kirchenge­ meinde unter der Auflage bei

Bedarf auszuziehen. Gleichsam liest man im Sterberegister des Pfarramtes St. Michael unter dem Jahr 1615, dass „des Siechfritzen sein Weib, der sich in den Siechkobel eingekauft hat." begraben wurde. Das Siechhaus war damit das älteste Gebäude am anderen Rednitzu­ fer. Irgendwann fiel das es von der Kirche an die Gemeinde, da 1771 und 1816 der gemeindli­ che Unterhalt bezeugt ist.

Beginn der Aufsied­ lung Die seit dem 15. Jhd. bekann­ ten Weingärten wurden mit der Zeit in Streuobstwiesen oder Gärten mit einer Art Sommerre­ sidenz umgewandelt. 1698 baute sich der Geleitsmann Ge­ org Benignus Seyfried neben dem Weg nach Farrnbach (Wolfsschlucht) ein Gartenhaus