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muscum verhältnismäßig eng bemessen, aber es tat gut mit gleichgesinnten Personen zusammen zu (reffen und zu diskutieren. Die Grabungen 2005

Die Grabungsaktivitäten in diesem Jahr beschränkten sich auf zwei Stellen in der Altstadt und erbrachten den Beweis wie wichtig es ist, bei anste­ henden Haussanierungen eine archäologische Untersuchung durchzuführen. Vom 11,4. bis 13.6.2005 war die Arbeitsgruppe jeweils montags im Anwesen Schindelgasse 4 tätig, um vor den anstehenden Sanierungs­ maßnahmen im Erdgeschoss einen Einblick in die unterlie­ gende Bodenstruktur zu ge­ winnen, bevor wciterrcichendc Eingriffe letzte historische Spuren beseitigen. Dabei stell­ te sich heraus, dass das Gebäude mehrere Umbau­ phasen erfahren hat. Das in den Denkmallisten aufgetührtc Sandsteingebäude besitzt nur eine vorgesetzte Sandsleinfassade. Der dahinter bestehende Fachwerkbau war ursprünglich schmaler und wurde dann in mindestens 3 Bauphasen in südlicher Rich­ tung. dem einstigen Hofbcrcich. erweitert. Die ehema­ lige erste Südwand des Ge­ bäudes, die in Ost-West-Rich­ tung unter den Dielen des Raumes E I wiederentdeckt wurde (Abb. 3, S. 39), muss den Funden nach im 18. Jahr­ hundert abgebrochen gewesen sein. An diese Südwand war ein Holzständerbau (Schupfen) angebaut, von dem noch 5 Pfostenspuren im Sand nach­ zuweisen waren. Einer der Pfosten war offensichtlich so angefault, das er mit einer run­ den Säulenpolie unterfangen werden musste. Diese Säulenpolie wurde dann bei der südlichen Gebäudeerwei­ terung in das zugehörige Fun­ dament integriert. Bei der Errichtung des Schupfens wurde bereits soviel Boden abgetragen, dass darunter nur

noch steriler Sandboden ange­ troffen wurde. Anders war dagegen die Situation im süd­ lich angrenzenden Raum E 4. Hier wurde nach Abtrag jün­ gerer Vcrfüllschichten noch ein 10 cm dicker mittelalterli­ cher Kuhurhorizont angetrof­ fen, der stark fragmentierte romanische Keramik enthielt. Festzuhalten bleibt, dass ein dem Anwesen zugeordneter Hofraum im Süden, der nicht bebaut war. nach dem 30-jäh-

rigen Krieg allmählich durch Hauscrweitcrungcn zugebaut wurde. Die zweite archäologische Untersuchung fand vom 13. Juni bis 26. September hinter dem Jüdischen Museum statt (Abb.4). um unsere Erkennt­ nisse aus dem Jahr 2000 zu ergänzen. Obwohl 2/3 der Uniersuchungsfläche durch jüngere Bodeneingriffe völlig zerstört war. konnten im Nordwestbereich der Gra-

Abb.4: Beengte Grabungssituation hinter dem Jüdischen Museum.

bungstläche zwei mittelalterli­ che Befunde, ein Wandgräb­ chen und ein Pfostenloch, auf­ gedeckt werden, in denen natürlich auch die datierende Keramik zum Vorschein kam. Erwähnenswert ist eine Wandscherbe, die durch ihre organische Magerung sogar vorgeschichtlichen Charakter besitzt. Thomas Werner

Foto: AG Archäologie

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