Elasar Ludwig Warszawski

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Ludwig Warszawsk aa.jpg
Elasar Ludwig Warszawski
Person
Elasar Ludwig Warszawski
Vorname
Elasar Ludwig
Nachname
Warszawski
Geschlecht
männlich
Geburtsdatum
28. März 1872
Geburtsort
Posen
Todesdatum
25. März 1922
Todesort
Fürth
Beruf
Lehrer, Rabbiner an der Mannheimer Schul
Religion
jüdisch
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Dr. Elasar Ludwig Warszawski (geb. 28. März 1872 in Posen; gest. 25. März 1922 in Fürth), ältester Sohn des aus Pleschen stammenden Destillateurs Jacob Warszawski und dessen Frau Johanna, geb. Caro. Ludwig Warszawski war Lehrer an der israelitischen Realschule in Fürth ab 1901 und Rabbiner an der Mannheimer Schul. Er war verheiratet mit Elise, geb. Gutmann und hatte zwei Kinder.[1]

Leben[2]

Elasar Ludwig Warszawskis Mutter stammte aus Posen, wo die Familie lebte. Er hatte drei jüngere Geschwister: Max, geb. 1875, Heinrich, geb. 1877 (später Apotheker in Schweinfurt) und der jüngste, Berther (?), geb. 1879. Ludwig besuchte in Posen das renommierte Königliche Mariengymnasium, das aus einem Jesuitencolleg hervorgegangen war. Im Sommer 1889, als für Ludwig das letzte Schuljahr begann, besuchten 361 katholische, 186 evangelische und 99 jüdische Schüler das Gymnasium. Ostern 1890 verließ Ludwig die Schule mit dem Reifezeugnis. Ostern 1891 immatrikulierte er sich an der philosophischen Fakultät der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Gleichzeitig besuchte er das Hildesheimer´sche Rabbinerseminar in Berlin, das er im Jahr 1900 mit der Note „gut“ abschloss. Er promovierte 1897 in Gießen bei Bernhard Wilhelm Stade (1848-1906, evangelischer Theologe und Alttestamentler, an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Professor für orientalische Philologie und Theologie, seit 1897 Rektor der Universität Gießen) über „Die Peschitta zu Jesaja (Kap. 1-39). Ihr Verhältnis zum massoretischen Texte, zur Septuaginta und zum Targum“.[3]

Dr. Warszawski war zunächst kurze Zeit in Posen als Lehrer tätig, dann wechselte er am 2. Januar 1901 nach Fürth an die Israelitische Realschule, ab 1912 wurde er fest angestellt. Er unterrichtete jüdische Religionslehre und Hebräisch.

Während des Ersten Weltkrieges war Warszawski Angehöriger des unausgebildeten Landsturms, wurde aber am 19. September 1914 für den Unterricht in seinem Fach für unabkömmlich erklärt und vom Kriegsdienst befreit.

Warszawski heiratete am 23. Dezember 1907 Elise Gutmann aus Niederndorf im damaligen Bezirksamt Scheinfeld. Im Fürther Adressbuch von 1927 ist bei Elise als Beruf „Lehrerin“ vermerkt. Die beiden hatten zwei Kinder. Am 10. November 1911 wurde Sohn Rafael geboren. Er machte eine kaufmännische Ausbildung und wurde später, nach seiner Emigration, in Israel ebenfalls Lehrer. In einer Gehaltsliste des Revisionsberichts von 1936 (2/31) taucht eine Pensionszahlung an eine Witwe „Warczarski“ auf. Aus dem Wiedergutmachungsantrag seines Sohnes Rafael geht hervor, dass Warszawski im Alter von 50 Jahren an einer Blutvergiftung und seine Frau Elise mit 62 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben ist.

Familie[4]

  • Sohn David (geb. 22. Oktober 1908 in Fürth; gest. 31. Januar 1984 in Nürnberg)
  • Sohn Rafael (geb. 11. Oktober 1911 in Fürth; gest. 13. Mai 1984 in Israel)
  • Witwe Elise (verh. 28. Dezember 1907 in Fürth), zog 1933 ohne Abmeldung nach Frankreich

Elasar Ludwig Warszawski starb am 25. März 1922 im Israelitischen Hospital Fürth an einer Blutvergiftung und wurde auf dem neuen jüdischen Friedhof in Fürth beerdigt. Ins Grab wurde ihm eine Thorarolle beigegeben.

Wohnadressen[5]

  • 1901: Schwabacherstraße 1
  • 1907: Schwabacherstraße 3[6]
  • 1908: Theaterstraße 23
  • 1909-1922: Blumenstraße 49

Sonstiges

Elasar Ludwig Warszawski war der Hebräischlehrer von Henry Kissinger.[7]

Weblinks

  • Ludwig Warszawski: Die Peschitta zu (Jesaja Kap. 1-39), ihr Verhältnis zum masoretischen Texte, zur Septuaginta und zum Targum; Inaugural-Dissertation der philosophischen Fakultät Gießen, 1897 - online

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. genealogischen Angaben nach Gisela Naomi Blume: Der Neue jüdische Friedhof in Fürth, S. 263
  2. Angaben nach BLLV zu Ludwig Warszawski; dazu sind als Quellen angegeben:
  3. siehe Weblinks
  4. Angaben nach Gisela Naomi Blume: Der Neue jüdische Friedhof in Fürth, S. 263
  5. Angaben nach Gisela Naomi Blume: Der Neue jüdische Friedhof in Fürth, S. 263
  6. Adressbuch der Stadt Fürth von 1907, Seite 293, I. Teil
  7. Information von Uschi Warszawski vom 13. November 2025 | 11:24 Uhr

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