»Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Scherzer'
Ich komme heute mit einem Anliegen zu Ihnen, weil ich mir wirk lich keinen Rat mehr weiß...
Seit einem Jahr hat uns gegenüber auf Nr. 14 eine sog. Galerie mit Bistrobetrieb aufgemacht. Sie können sich nicht vorstellen, was wir seit dieser Zeit mitmachen' In unserem Haus haben alleine sechs Familien ihre Schlafzimmer zur Straßenseite und sind da durch besonders betroffen. Ich kann es in Worten gar nicht richtig beschreiben, was sich da jede Nacht abspielt. Nicht nur allein der Lärm der Autos, die Tag für Tag im Halteverbot stehen. Ich habe schon wiederholt die Polizei angerufen, was aber auch nicht viel nützt: man bekommt dann von den Beamten die Antwort, das sei halt mal so in der Altstadt, und sie seien doch nicht nur dazu da. die Autos auf zuschreiben
aktiver gesünder sicherer
Es ist einfach eine Katastrophe, wie es da jede Nacht zugeht. Jetzt hat man sogar eine Musikgruppe: wenn ich im Bett liege, habe ich den Eindruck, ich würde selbst in dieser Kneipe sitzen. Dann werden die Türen zugeschlagen. Wenn die letzten Gäste endlich gegen 2 Uhr morgens nach Hause gehen, geht es wieder los mit dem Lärm, so daß die ganze Hausgemeinschaft aus dem Schlaf gerissen wird. Und so geht es Tag für Tag’ Ist es denn nicht möglich, da besondere Auflagen zu machen, um wenigstens nach 22 Uhr etwa Ruhe zu haben? Ich kann es mir nicht mehr leisten, erst nach 2 Uhr Schlaf zu finden; denn bei mir ist die Nacht um 6 Uhr morgens vorbei. Mein Mann hat Schichtdienst und muß dann teilweise schon um halb 4 Uhr auf stehen. Bei den anderen Bewohnern unseres Hauses ist es nicht viel anders. Wir sind eben am stärksten betroffen, weil unser Haus genau gegenüber liegt. Sieht denn so die Wiederbelebung der Altstadt aus? So einen Lärm hatten wi r ja n icht einmal. als noch d ie B 8 durch die GustavStraße ging. Und jetzt soll auf Nr. 11 auch wieder eine Spielhalle hineingebaut werden! Ja, wo soll es denn noch hinführen? Das ist ja schlimmer als in St. Pauli.!' Der Wohnwert der Wohnungen wird ja immer mehr herabgesetzt. Diese Geschäftemacher haben doch kein Interesse an der Alt stadt; denen geht es doch nur ums Geschäft! Von diesen Herr schaften wohnt ja niemand hier!!!
Meine große Bitte an Sie: Bitte unternehmen Sie etwas dagegen! Ich weiß mir jetzt nämlich keinen anderen Rat mehr, an wen ich mich sonst noch wenden soll. Aber so geht es nicht weiter, daß ich jede Nacht die Polizei an rufen muß, um nur etwas Ruhe zu bekommen. Ich bin ja sogar schon telefonisch bedroht worden, weil ich immer wieder die Polizei anrufe, um nur irgendwie zu meinem Recht zu kommen.
Immer mehr Bundesbürger lassen bei Umfragen erkennen, daß Gesundheit auf ihrer Wunschliste ganz oben steht.
Aber es kann doch bestimmt nicht im Sinne der Stadt Fürth sein, daß aus der Gustavstraße eine Mini-Ausführung von Las Vegas wird, oder...?
Wir wollen mithelfen, daß Sie gesund bleiben gesünder werden; mit einem Ausdauersport wie Radfahren. Das kräftigt Herz, Lunge, Kreislauf und fördert den Stoffwechsel.
(Schreiben vom 11.5.82 an OB Scherzer. Kopie davon an BM Stranka. Stadtrat Moreth, Fürther Nachrichten und Bürgerver einigung)
Kommentar:
Alle Befürchtungen der Bürgervereinigung, aus dem St. Michaels-Viertel werde zusehends und immer rascher ein Vergnügungsviertel werden, das in gleichem Maße, wie das Vergnügen für Besucher zunimmt, an Wohnwert für die Altstadtbewohner verliert, hat man bis heute als Über treibungen abgetan und als Überempfindlichkeiten lächer lich gemacht. Auch der Oberbürgermeister wird sich ver mutlich ähnlich verhalten und das Schreiben der Altstadt bewohnerin ebenso ignorieren wie alle anderen Eingaben - auch die Initiativen der Bürgervereinigung - zuvor. Es ist halt leichter, andere als Motzer und unzufriedene Stän kerer abzutun, als ein - zugegeben - komplexes und kompliziertes Problem endlich anzugehen. Alle Bemühungen der Bürgervereinigung zur Wiederbele bung des Viertels müssen letztlich nur Stückwerk bleiben, solange die Stadt selbst nicht mitzieht. Die geplante Verkehrsberuhigung in der Gustavstraße ist sicherlich ein löbliches Unterfangen - sie allein ist aber auf Dauer zu wenig.
Bisherigen, schlechten Erfahrungen zum Trotz ist die Bürgervereinigung jedoch gerne bereit, sich eines bes seren belehren zu lassen. Sie gibt auch weiterhin die Hoffnung nicht auf, daß irgendwann (vielleicht diesmal?) bessere Einsichten die bisherige städtische Praxis ändern könnten. Man lernt bekanntlich nie aus...
So geht’s*: 1. bis 3. Woche:
4. bis 6. Woche:
3 mal 2.5 km in ca 10 Min
3 mal 5 km in ca. 20 Min
7. bis 9. Woche:
10. bis 12. Woche:
2 mal 10 km in ca 40 Mm.
2 mal 15 km in ca 60 Mm "Auszugsweise It Dr. Cooper „Bewegungstraining" für gesunde untrainierte Personen
Bewegung bringt Gesundheit, Gesundheit garantiert Zukunft, Zukunft braucht Sicherheit, Versicherung erst macht Sicherheit perfekt.
SCHHUTZ und SICHERHEIT
>m Zeichen der Burg
NÜRNBERGER Lebens - HUK - Sach
VERSICHERUNGEN Rathenauplatz 16/18
8500 Nürnberg 21
fei (0911) 531-1
Altstadt-Bläddla
13/82
23