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„Katzenstein“ - alter Steinbruch

Sandstein: Symbol für Vergänglichkeit Das älteste Naturstein-Baumaterial war der Sand­ stein. Seine reichhaltigen Vorkommen in der näch­ sten Umgebung Nürnbergs und Fürths machten sei­ nen Abbau rentabel. Im Fürther Stadtwald stößt man häufig auf die alten Steinbrüche, die mittlerweile durch das Zurückerobern der Natur äußerst roman­ tisch wirken. Die Zeit hat hier alte Wunden geschlos­ sen. Es wäre nicht auszudenken wie zerklüftet unsere Umgebung wäre, würde der Sandstein heute noch den Stellenwert von früher besitzen. Künstlich hergestellte Bausubstanz sowie gebrannte Tonerde, haben den Sandstein als Grundbau-Ele­ ment nach und nach verdrängt. So romantisch ein alter Steinbruch auch heute aus­ sieht, die Arbeit darin war eine harte und gefährliche Männersache. Nicht nur die Unfallgefahr beim Sprengen oder dem Ablösen des Gesteins forderte immer wieder Opfer, der auftretende Feinstaub beim Bearbeiten des Steines belastete die Atmungsor­ gane erheblich (Staublunge). Die in den Steinbrüchen gewonnenen großen Blöcke wurden zum Teil selbst zu baufähigen Quadern zuge­ richtet (eine gängige Größe war 80/40/40 Druck­ höhe) oder wurden an die umliegenden Steinmetzfir­ men bzw. Bauhütten geliefert. Der Steinmetz gab dem Stein die vom Baumeister gewünschte Form vom einfachen Steinquader bis zum kompliziertesten Profilstück wurden die Steine bearbeitet.

Den Ideenreichtum kann man an den alten Bürger­ häusern, Kirchen, Gemeindehäusern u.s.w. erken­ nen.

Knochenarbeit Altstadt-Bläddla 21/86

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