Bürgervereinigung St. Michael - Altstadtbläddla
Grafflmargd in der Freibank Im Juni und im September findet er immer statt: Der Grafflmargd in Fürth, der ursprünglich 1975 als „Gensberchgwerch" ins Le ben gerufen wurde. Bis 1979 wurden die Märgde von der Bür gervereinigung organisiert, um sie dann der Stadt zu treuen Händen zu übergeben. Der Publikumszulauf war immer vergleichbar mit dem der Kirch weih. Bis - ja bis die U-Bahn auch hier in die Harmonie einer jahrelangen tradition einzubre chen drohte. Im Juni dieses Jah res hätte die Stadtverwaltung die Graffier am liebsten auf ihren Sachen sitzen lassen. Die Bau stellen würden die Zufahrt von Löschfahrzeugen und Rettungs wagen blockieren, so daß ein für alle Beteiligten gesicherter Ab lauf nicht gewährleistet sei. Doch kurzerhand stellten sich eingefleischte Graffier und anlie gende Gastronomen auf die Hin terbeine und konnten sich mit ihrem Anliegen, trotz der Um stände zu graft len. gerade noch durchsetzen. Jedoch wurden die Standplätze beschränkt oder gar ganz ver legt. Eine Einbuße an Atmosphä re war nicht zu verleugnen, und nicht nur wegen des Regens. Auswahl und Qualität auf den Ständen und die Stimmung hin ter denselben sind mittlerweile nicht das, was das Publikum seit Jahren gewohnt ist, kommen tierten einige Besucher, und die Beschicker selbst müssen in der Bundesrepublik wohl lange su chen, um so teure Gebühren für ihre Standflächen zu bezahlen wie hier in Fürth - trotz der Um stände. Aber ein neues Highlight hat die Mutter des etwas zerzausten Kindes doch noch zu bieten: Seit 1997 gibt es auch das „Graffin in der Freibank“ mit ansehnlichen Erfolg. Hierfür sammeln Mitglie der des Altstadtvereins GraffIwä re als Spenden von Bürgern aus der Umgebung ein (die Sachen 44
können auch direkt abgegeben werden). Während der zwei Graffltage wird die bunte Vielfalt bei Kaffee und Kuchen oder Zwiebelkuchen und Federweis sen dann an den Mann, die Frau, das Kind gebracht. Und hier gibf’s gerade zum Ende hin wirk lich noch „Alles für eine Mark” oder auch „A Fuchzged“.
Das eingenommene Geld geht wie bei der Altstadtweihnacht in die Vereinskasse und von die ser wieder direkt in Häuserfas saden, Torbögen oder in Initiati ven innerhalb des Vereins, die sich bemühen, unser Viertel im mer attraktiver und interessanter zu gestalten.
Bei allen Heitern und Freunden bedanken wir uns an dieser Stel le für ihre Mithilfe auch zu spä ter Stunde und warten gespannt auf den 45. Grafflmargd im Juni 1999 und die U-Bahn, die unse re Gäste direkt vor unserer Tür, Haltestelle Rathaus, aussteigen läßt. Sieglinde Richter
Graffin vom Kirchturm aus gesehen. Foto: 4. Mayer.
In der Gustavstraße ergibt sich am Grafflmargd ein zunehmend trauriges Bild. Eine unflexible Stadtverwaltung macht dem Grafflmargd durch Beschränkungen der Standflächen und überhöh te Gebühren zunehmend den Garaus. Wir hatten 1979 der Stadt den Grafflmargd zu treuen Hän den übergeben. Es fragt sich, ob dieses Vertrauen gerechtfertigt war. Foto. A. Mayer.