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Altstadtverein ________ Fürth

schoß der denkmalgeschützten Pfarrscheune aus dem Jahre 1700 entstand der große Ge­ meindesaal (160 qm, geglie­ dert durch sechs historische Stützen) und unter dem treigelegten Dachgebälk wurde ein akustisch ansprechender Mu­ siksaal geschalten, wobei er­ hebliche statische Probleme zu lösen waren, Deckenbalken und Stützen erneuerte man na­ hezu komplett, auch viele Bal­ ken des 300 Jahre alten Dach­ stuhles wechselten die Bauleu­ te aus, da sie nicht mehr zu re­ parieren waren. Das „alte“ Ge­ meindehaus Kirchenplatz 7 (1964 eingeweiht) wurde eben­ falls komplett umgebaut und mit einem neuen Verbindungs­ bau an die Pfarrscheune ange­ schlossen. Brunnen als Brücke

Kirche und Pfarrhaus vom Pfarrhof aus gesehen. Foto. 4. Mayer.

zum Waagplatz

Vor dem Gemeindehaus steht nun ein Brunnen, der zuvor 13 Jahre lang versteckt hinter dem Gemeindehaus im „Höfle“ stand. Er erinnert an unsere Weihnachtssäule am Waagpiatz vom selben Bildhauer, von Heinz Leo Weiß. Und sie setzt die Weihnachtsgeschichte fort: Auf dem obersten Stein er­ kennt der Betrachter eine Dar­ stellung der Taufe Jesu. Der Gang der Zeit hat am Kir­ chenplatz vieles verweht, vieles verblaßt in der Erinnerung. Wer weiß noch mit dem Namen „Michala“ etwas anzufangen, wer kennt noch die „Luitpoldlinde“, wer kann sich noch an das Mesnerhaus erinnern, wer weiß noch was von der Heilig­ grabkapelle oder vom Vorbau am Südeingang, wer erzählt noch von den vaterländischen Volksreden des Pfarrers Fron­ müller auf jenem Vorbau zu je­ dem „Sieg“ im Ersten Welt­ krieg? - Das Alte und die Erin­ nerung sind wichtig, aber der Platz und das Leben in der Ge­ meinde, in der Schule und im Kindergarten zeigen uns. was wichtiger ist. 40

Der Altstadtverein hat übrigens größere Summen für die Reno­ vierung der fünf Kirchturmuh­ ren und für den Ausbau des Kindergartens nach dem Würz­ burger Modell zugesteuerl. Die Bausumme von 11 Millionen Mark wurden jedoch vor allem durch das Vermächtnis eines Ehepaars aulgebracht, nur et­ was mehr als 30 Prozent hat der Steuerzahler „draufgelegt“. In jedem Fall eine gute Investi­ tion.

Alexander Mayer

In der Pfarrrscheune mußten viel Gebälk und viele Stützen ausgewechselt werden.