Altstadtverein _______ Fürth
jegliche Gärprozesse auszu schließen. Außerdem wird das Mehl nur mit Brunnenwasser verarbeitet. In der früheren Zeit stammte das benötigte Brun nenwasser aus dem Stadelner Dorfbrunnen. Damit die rituelle Reinheit gewährleistet bleibt, werden für die Schmure-Matzes („behüteten“ Matzes) Ge treide und Wasser abgesondert und bleiben bis zur endgültigen Verarbeitung unter strenger Aufsicht. Ausschließlich von SchmureMatzes ernähren sich streng Gläubige während der gesam ten Pesach-Festwoche, woge gen andere die Schmure-Mat zes wenigstens am Sederabend, dem Beginn des Festmahls, zu sich nehmen. Das Pesach-Fest der Juden wird jedes Jahr vom 14/. 15. bis 21. Nissan (März/ April) gefeiert und soll an das Ende der Sklaverei in Ägypten erinnern. Das Pessach-Fest dauert in Israel 7, in der Diaspo ra 8 Tage. Der Auszug der Israe liten aus Ägypten war damals so überstürzt vonstatten gegangen, daß keine Zeit mehr blieb, den Brotteig zu säuern. Unter dem Motto „Nächstes Jahr in Jerusalem“ veranstalte te das Jüdische Museum in Franken vom 3. April bis zum 30. September 2001 eine inter essante Sonderausstellung zum Pesach-Fest und Matzesbacken in Fürth. Alfred Eckert
Anmerkung der Redaktion: Man findet im Deutschen sowohl die Schreibweise Mazzen - wie auch Matzenbeck, letztere ist die vom Museum gewählte einge deutschte Form,
In der Hirschenstraße 21 befand sich die Jüdische Bäckerei von Bernhard Oppenheimer Foto: A Mayer.
Aktuelle Ausstellungen im Jüdischen Museum Franken in Fürth (Königstraße 89): • Die Welt der jüdischen Postkarten (noch bis 3. März 2002) Die Bandbreite von Judaica-Postkarten reicht von Synagogenansichten über Dar stellungen jüdischer Bräuche und Portraits bedeutender Persönlichkeiten bis hin zu jüdischen Feldpostkarten aus dem ersten Weltkrieg und zionistische Motive Die in der Andockung in außergewöhnlicher Form präsentierten Bildpostkarten gewähren nicht nur einen Einblick in einen wenig beleuchteten Bereich der Postkarten-Produktion der Jahrhundertwende, sondern ermöglichen auch ei nen faszinierenden, teils realistischen und teils idealisierten Blick in eine ver sunkene Lebenswelt.
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in Schnaittach (Museumsgasse 12-16): • Orte jüdischer Geschichte in Franken (noch bis 31. März 2002) tn den letzten 15 Jahren widmete sich die Denkmalpflege zunehmend Zeug nissen jüdischer Kultur. Ehemalige Synagogen oder jüdische Schulhäuser wur den restauriert und sind heute als Museen und Gedenkstätten zugänglich. Im Hauptraum der Schnaittacher Synagoge gibt diese Ausstellung einen Überblick auf jene Einrichtungen, die öffentlich zugänglich sind und an jüdische Ge schichte und Kultur in Franken erinnern, aber in ihrer musealisierten Form gleichzeitig auch Zeugnisse der Zerstörung und Vernichtung durch die Schoa sind.