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Altstadcverein _______ Fürth

Ronhof Ronhof gehörte kirchlich zu St. Michael nach Fürth. 1430 ver­ Er liegt im Nordwesten der Im Jahre 1396 wurde Ronhof wüstete ein hussitisches Heer Stadt an der A 73. Jeder Fuß­ erstmals im Bergschen Reichs­ die Gegend, sodass die Land­ ballfan in Deutschland kennt lehenbuch zu Steinach urkund­ bevölkerung in die Stadt Nürn­ den Namen „Ronhof". Bei Fuß­ lich erwähnt. Der Ort dürfte berg flüchtete. 1451 erste ur­ ballübertrag ungern Radio hat es schon vor 1396 bestanden ha­ kundliche Lehensgabe an den immer geheißen" „Wir schalten ben. Der Lehensherr von Ron­ Patrizier Freiherr von Haller. Le­ jetzt in den Fürther Ronhof". hof war der Domprobst von hensbestätigung im Jahre 1454 Seit ein paar Jahren heißt der Bamberg. Die Namensformen: an die Patrizier von Löffelholz. Sportplatz Playmobilstadium. um 1396 Ranhof, 1451 Rann- 1552 brannten die Soldaten Sehr viele denken in Deutsch­ hof, 1501 Runhoff. 1580 Ron­ des Markgrafen Alcibiades Bau­ land. dass der Ronhof der hof, 1589 Rohnhof, 1611 ernhöfe und Häuser nieder. Der Sportplatz ist und nicht ein Ort. Ronnhof, 1618 Roohnhof, Schaden belief sich auf 2.850 Ronhof ist heute noch sehr 1623 Rannhof, 1723 Rohnhof, Gulden. In Ronhof wurde 1589 bäuerlich geprägt. Rings um 1730 Frohnhof, 1818 Rohn­ eine eigene Gemeindeordnung den Ort wurden in den letzten hof, 1927 Ronhof. Der Name erlassen. Um 1620 entstand in Jahren sehr viele Häuser ge­ kommt von althochdeutschen Ronhof ein Wirtshaus mit Brau­ „rono“ und in mitteldeutsch recht der Patrizier von Löffel­ baut. , „rono-ron“, das auf^gestürzter holz. Baum'zurückzuführen ist, also Von 1618 bis 1648 tobte der Hof an Stelle von gestürzten, Dreißigjährige Krieg. Die Bevöl­ gefällten Bäumen errichtet. kerung von Ronhof hatte sehr zu leiden. Der ganze Ort wurde ausgeplündert. Die Bewohner flüchteten in die benachbarten Wälder oder nach Nürnberg, wo sie Schutz fanden. Nach der < Schlacht an der Alten Veste 1632 wurden die Häuser von Ronhof in Brand gesteckt. Jah­ re später kehrten die Bewohner langsam zurück und bauten ihre zerstörten Häuser wieder auf. Um 1600 wurde zum ersten Mal Tabak angebaut, um 1680 folgte der Kartoffelanbau. 1732 wurde Ronhof mit Kron­ ach zu einer Gemeinde zusam­ mengeschlossen. Im Verlaufe des Siebenjährigen Krieges von 1756 bis 1763 fanden auch in Ronhof Einquartierungen statt und zwar mit Soldaten Fried­ richs des Großen von Preußen. Die erste Häusernummerierung erfolgte 1792, die zweite im Jahre 1800 und die dritte im Jahre 1929.1796 kam der Ort Ronhof nach Bayreuth. Am 23. Dezember 1800 wurde der Ort durch die Franzosen be­ setzt. Im Jahre 1809 kam Ron­ hof zum Königreich Bayern. Der Ort hatte im Jahre 1809 109 Einwohner. Im Jahre 1875 Wer Ronhof hört, denkt zuerst an Fußball. .. Foto: Markus Kohler. wuchs Ronhof auf 188 Einwoh­

Der Ort

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Geschichte

ner heran. 1878 erwarb die Stadt Fürth von der Gemeinde Ronhof das Gelände an der Er­ langer Straße für die Errichtung des neuen städtischen Fried­ hofs. Die Gemeinde liebäugelte bereits damals mit der Einge­ meindung nach Fürth. 1886 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Ronhof/Kronach. Im Jahre 1894 wurde mit der Stadt Fürth der Schulvertrag für 50 Jahre abgeschlossen. Die Schüler aus Ronhof besuchen seit dieser Zeit die Schulen in Fürth. Damals betrug das Schulgeld 18 Pfennige wö­ chentlich. Für den Besuch der Fortbildungsschule mußte ein Jahresbeitrag von 20 Reichs­ mark bezahlt werden. Auf der Ronhofer Flur wurde im Jahr 1910 am Laubenweg der Sportpark der Spielvereinigung Fürth mit ca. 30 Tagwerk ange­ legt. Durch die Spielvereinigung erlebte der Ort einen großen Aufschwung. Damals waren bis zu 25.000 Besucher im Ronhof anwesend, die nichtfeum gerin- gen Teil nach Spielschluß nach Ronhof wanderten. Der Ortsna­ me Ronhof wurde weit über die Grenzen Deutschlands be­ kannt.

Eingemeindung Ab dem Jahre 1914 wurde von Seiten der Stadt Fürth Einge­ meindungsverhandlungen be­ trieben. Durch den Ersten Welt­ krieg wurden die eingeleiteten Verhandlungen unterbrochen. Aber Oberbürgermeister Dr. Wild schrieb am 19. Oktober 1914 an das städt. Referat II und ließ anfragen, ob man nicht die Grünflächen, in denen die Kläranlage errichtet war, einge­ meinden könne. Das ßauamt war der Auffassung, man solle den Bereich entlang der Erlan­ ger Straße bis zur Regnitz ganz einbeziehen. Die Gemeinde zeigte sich damit nicht einver-