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Jahresbericht der AG Archäologie 2005

Fundament der ersten Südwand von Schindelgasse 4 von West (Hintergrund) nach Ost (Abb.3).

Arbeitsräume

Besuche und Funde

Nach den Durch bruchsarbeiten im Souterrain des Südflügcis vom Rathaus und der Umleitung von Wasser-, Gas- und Elektroleitungcn (Abb.!, S. 40) konnten die Re­ novierungsarbeiten in dem neuen Zugewinn abgeschlos­ sen werden. Nachdem auch die ausgediente Schreddcrmaschine für Altpapier in diesem Raum entsorgt war, hatten wir genug Platz, um Materialien für unser Aus­ stellungsprojekt 2007 zu lagern. Dazu gehört vor allem eine Sammlung von Glas­ röhren unterschiedlicher Längen und Durchmesser, die uns von der Kreissparkassc Langenzenn am 25. April zur Verfügung gestellt worden sind und sich in unser Ausstellungskonzept in Form von Schaumodulen gut ein­ bauen lassen.

Am 14.2.05 hat Herr cand. phil. P. Honig von der Univer­ sität Bamberg Interesse an unseren Funden aus den Grabungen am Wasserwerk Mannhof aus den Jahren 2002 und 2003 (siehe Ahstadtbläddla Nr. 37 u. 38) gezeigt. Er hatte selbst dort seit 1992 Feldbegehungen mit unserem verstorbenen Mitglied Eugen Schneider durchgeführt und sucht nun Material für eine wissenschaftliche Arbeit über die späte Bronzezeit. Leider befand er unsere Funde, die hauptsächlich in die Urnenfcldcrzcit zu datieren sind, als zu jung, dass eine wissen­ schaftliche Bewertung unserer Befunde und Funde weiterhin offen bleibt. In diesem Zusam­ menhang ist erwähnenswert, dass ein Mitarbeiter im Was­ serwerk seil Jahren ebenfalls dort Scherben vom Acker auf­

gesammelt und dieses Fund­ material nun in unserem Kel­ ler abgeliefert hat. Heraus­ ragendes Fundstück dieser Sammlung ist eine stabförmige, im Querschnitt 5-kantige Glasperle (Abb.2), die sich zeitlich bisher noch nicht ein­ ordnen ließ. Wenn sie aber durch Vergleichsfunde in den Zusammenhang mit der

Abb.2: Blaue Glasperle mit fünf­ kantigem Querschitt unbestimm­ ter Zeitstellung. Foto: AG Archäologie

Foto: AG Archäologie

urnenfelderzeitlichen Fund­ stelle gebracht werden kann, käme dies einer kleinen Sen­ sation gleich. Aber auch als mittelalterlicher Einzelfund wäre die handgcmachtc Perle ein besonderes Schmuckstück. Das Interesse an unseren Funden (Sachaltcrtümern) bietet aber noch eine weitere Form der Öffentlichkeits­ arbeit. Im März nahm Frau Heinig, Lehramtsanwärterin in der Grundschule Secackcrstraße, Kontakt mit uns auf. In ihrer letzten Lchrprobc wollte sic einen Teil der frühen Fürther Ortsgeschichte behan­ deln und dabei reale Gegenstände als Sachquellen im Unterricht verwenden, da die Kinder handlungsorientiert mit Originalen die Geschichte erarbeiten sollten. Sie nutzte also die Gelegenheit, um einen technologischen Entwicklungsschrilt in der Keramik

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