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Braunsbach Fürther Vorposten im Knoblauchsland Der Ort

Der Ori liegt im Nordosten der Stadt an der Stadtgrenze zu Nürnberg. Braunsbach ist im Knoblauchs land noch sehr bäuerlich geprägt. Nördlich vom Braunsbach haben sich in den letzten Jahren sehr viele Industriebetriebe niedergelas­ sen. Der Ortsteil ist heute mit Sack eng zusanimengebaut. Nach dem Ort wurde auch ein Bach benannt, der dort in der Nähe vorbei fließt. Geschichte

Das Gebiet um Braunsbach gehörte im 8. Jahrhunderi ver­ mutlich zum Königshof Fürth. 1246 wird der Ort erstmals durch Meehs von Brunspach erwähnt. Braunsbach trägt den Namen des im 13. u. 14. Jahr­ hundert (1242 bis 1349) ansässigen Ministerialen­ geschlechts. 1306 verkauft Heinrich von Berg den Ort „unseres gutes ze Brunspach" an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg. Im Sal buch des Amtes Cadolzburg wird 1414 das Vorkaufsrecht der Erben von Berg an die Burggrafen zu Nürnberg wegen Runspach (damals verschrieben für Brunspach) erwähnt. Um ca. 1430 kam „Prawnspach“ zur Pfarrei Poppenreuth. 1430 verwüstete ein hussitisches Heer die Gegend, sodass die Landbevölkerung nach Nürn­ berg flüchtete. 1470 wird zum erstenmal die heutige Schreib­ weise „Braunsbach“ erwähnt. 1504 ist Praunspach nürnbergisch. 1531 erhalten die Gebrüder Barthelmes und Barthelmes Lorenz Schwab zu Nürnberg vom Domprobst zu Bamberg, Marquart von Stein, einen Acker am Praunspacher Espan. Im Jahre 1552 wurde Nürn­ berg durch dem Branden­ burger Markgrafen Albrecht Alcibiades belagert. Rings um die Reichsstadt wurden alle Gebäude geplündert und nie­ dergebrannt. Um 1600 wurde zum ersten Mal der Tabak angebaut, 1680 folgte der Ka rto ffc 1 a n ba u. 1809 kam

Braunsbach zum Königreich Bayern. Inden Jahren 1980/82 wurde ein Fachwerk-Ncbcngebäude. ein ehemaliges Tage­ löhnerhaus. aus dem Jahre 1750 mit Backofen und Stall in Braunsbach abgebrochen und im Fränkischen Freilandmuscum Bad Windsheim (Ilaus-Nr. 16) wiederaufgebaut. Burgstall

Die Ministerialen (Dienstmänner) der Nürnberger Kaiserburg erbauten sich damals Turmhügelburgen oder feste Häuser, die als Dienst­ wohnungen dienten. Eine sol­ che Turmhügelburg stand auch in Braunsbach. Wann die erbaut, zerstört oder geschleift wurde, ist nicht bekannt. Heute sind keine Spuren mehr sichtbar. Auf der Urkataslerkarte aus dem 19. Jahrhundert kann man noch die ehemalige

Lage des Burgstalls bzw. der Turmhügelburg erkennen Im 30jährigen Krieg

Der Dreißigjährige Krieg brachte Hungersnot und Seuchen. 1632 standen die Heere des König Gustav Adolf und Wallenstein an der Alten Veste gegenüber. Wenig spä­ ter, als die Schweden und die kaiserlichen Truppen den Nürnberger Raum verließen, wurden im Knoblauchsland fast alle Bauernhöfe. Kirchen und Schlösser durch Kroaten niedergebrannt. Die Bewohner flüchteten in die benachbarten Wälder oder nach Nürnberg. Erst lange Jahre danach kehr­ ten die Bewohner langsam zurück und bauten ihre zer­ störten Häuser wieder auf.

der französischen Heerschaft unterstellt. Am 22. Dezember 1800 wäre cs fast zu einer Schlacht zwischen Franzosen des General Augcreau und der Reichsarmee im Bereich Braunsbach, Sack. Bislohe, Steinach und Poppenreuth gekommen. Die Truppen hat­ ten auf bretler Front Aufstel­ lung genommen. Waffenstillstandsverhandlungen hielten beide Parteien zurück, ihre Kräfte zu messen. Eingemeindung

Franzosen

Braunsbach gehörte zur Gemeinde Sack. Die Orte Braunsbach, Sack und Bislohe gehörten bis zur Eingemein­ dung am I. Juli 1972 zum Landkreis Fürth und wurden im Zuge der Gcbictsrcform zum Stadtgebiet Fürth einge­ gliedert.

1796 wurde Braunsbach, Sack. Bislohe und Steinach

Robert Schönlein

Auf dem Weg nach Braunsbach in den 1930er fahren

Foto: Vitzethum

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