Die zweite Generation: Johann Paul Stockert Johann Paul Stockert war der erstgeborene Sohn von Ernst Christoph Stockert. Wie sein jüngerer Bruder Johann Philipp Lorenz ging er bei seinem Vater in die Lehre und ließ sich dann selbst als Kompassmacher in Fürth nieder. Am 7. März 1808 heiratete er Friderike Elisabetha, geschiedene Meier, geborene Rück aus Ammerndorf. Ob Kinder aus deren erster Ehe vorhanden waren, ist nicht bekannt. Bei der Heirat war Friderika Elisabetha 36 Jahre alt. Entsprechend gingen aus dieser Ehe nur zwei Söhne hervor: Beim erstgeborenen Sohn Johann Philipp Samuel war Johann Pauls jüngerer Bruder Johann Philipp der Taufpate. Diesen Sohn mussten die Eltern bereits nach zweieinhalb Monaten bestatten. Nur 20 Jahre alt geworden, starb der zweitgeborene Sohn Johann Andreas an „Abzehrung“. Er war Gürtlergeselle und hat somit nicht den Beruf seines Vaters ergriffen. Die Stockerts scheinen in ärmlichen Verhältnissen gelebt zu haben, denn Johann Paul Stockert starb 1835 im Hospital an „Lungensucht“ und wurde „ohne Geläute“ bestattet. Seine Ehefrau war fast 20 Jahre vor ihm an „Auszehrung“ gestorben und „zu Nachts als CassaLeiche begraben“ worden. Johann Paul Stockert (10.07.1775 – 25.11.1835) Ehe
07.03.1808
Friderike Elisabeth Meier, geb. Rück 02.07.1771 – 12.04.1816
Kinder: 1. Johann Philipp Samuel 2. Johann Andreas
13.08.1808 09.05.1810
– –
28.10.1808 27.12.1830
Das Ehepaar Stockert scheint öfters umgezogen zu sein. Das erste Kind wurde 1808 im Haus Nr. 283 geboren, der heutigen Königstraße 96. Gestorben ist dieses Kind drei Monate später im Haus 538, der heutigen Alexanderstraße 25. Hier wohnten damals aber die Großeltern, die Stockerts sind zwischenzeitlich wohl nicht umgezogen. 1810 wird der zweite Sohn im Haus Nr. 486 geboren, der heutigen Blumenstraße 46. Die Ehefrau stirbt 1816 in der Gartenstraße 28 (Haus Nr. 501), der Sohn Johann Andreas 1830 in der Gustavstr. 65 (Haus Nr. 217 II).
Abb. 19: Stockerts Signum auf einer seiner Sonnenuhren
Würfelsonnenuhren sind von Johann Paul Stockert keine bekannt, nur einige Klappsonnenuhren. Eine davon wird im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart aufbewahrt.101 Auf der Rückseite der oberen Holztafel befindet sich eine Polhöhentafel für 50 Städte, darunter steht der Name „Joh. Paulus Stokert junior“. So ist auch die Klappsonnenuhr aus dem Nordisk Museum in Stockholm signiert.102 101
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart: Inv. Nr. 1968-331. Vgl. Hamel, Jürgen; Müsch, Irmgard: Die Sonnenuhren des Landesmuseums Württemberg Stuttgart. Bestandskatalog (= Acta Historica Astronomiae Vol. 63). Leipzig: Akademische Verlagsanstalt 2018, S. 14–15, Objekt 4. 102 https://digitaltmuseum.se/011023655908/solur, eingesehen am 20.11.2021.
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