Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim SC Opel Rüsselsheim mit 2:0. Tore für Fürth durch Boden und Albrecht. Man blieb auf Rang sieben der Tabelle. Dienstag, 20. Februar 1968 Fürths Wintersportler führten in Warmensteinach und Neubau ihre Stadtmeisterschaften durch. Neuschnee verlangte den Aktiven viel Kraft ab. In der Abfahrt dominierte Susanne Fiedler (TV Fürth 1860) bei den Frauen und Christian Lex (TV Fürth 1860) bei den Herren, im Langlauf wurde Hartmut Kirst (DAV) neuer Meister, bei den Frauen verteidigte Erika Wunder (TVDN) ihren Vorjahrestitel. Georg Mathias und Willy Schuh sorgten für eine reibungslose Organisation. Die Stadt freute sich: Sie wurde als "bienenfreundliche Stadt" bezeichnet. Um Missverständnissen vorzubeugen das Kompliment kam vom Imkerverein, der ein Jahr später sein 100-jähriges Jubiläum feierte. Man ließ die alte Zeidler-Tradition wiederaufleben und nahm einen städtischen Zuschuss gerne in Anspruch. Ein schrecklicher Unfall ereignete sich auf der Bundesstraße 8 bei der Einmündung nach Horbach. Trotz vereister Seitenscheiben fuhr der Fahrer eines Kleinwagens auf die Hauptstraße ein und kollidierte dort mit einem Werksbus, der mit 40 Personen vollbesetzt war. Der Lenker des Kleinwagens wurde völlig zermalmt, 23 Businsassen wurden verletzt. Mittwoch, 21. Februar 1968 Ein amerikanischer Sattelschlepper, der einen Schützenpanzer geladen hatte, blieb in der Unterführung der Schwabacher Straße hängen und blockierte für Stunden den Straßenbahn- und Autoverkehr. Erst als man die Luft aus allen 16 Reifen gelassen hatte, konnte das Ungetüm aus der Klemme gezogen werden. Ein "Schandfleck" sollte weichen! Die SPD-Fraktion stellte im Fürther Stadtrat den Antrag, den Bahnhofsbunker im Rahmen von Übungen von Pioniereinheiten der Bundeswehr zu beseitigen. Man hoffte auf Leistungen zum Nulltarif. Leider vergebens! Die 19. Internationale Spielwarenmesse Nürnberg war zu Ende. Wie eine FN-Umfrage ergab, war der allgemeine Geschäftsgang erfreulich gut. Die Erwartungen der Aussteller wurden häufig übertroffen, die Auftragsbücher waren gut gefüllt. Bekannte Firmen der Region waren damals Mangold (Fürth), Seidl (Zirndorf), Reulein (Zirndorf), Bolz (Fürth), Höfler (Fürth), Brandstätter (Zirndorf), Fuchs (Zirndorf), Kleefeld & Co (Fürth), Götz (Fürth) und Dr. Kürschner (Fürth). Donnerstag, 22. Februar 1968 Das Fürther Großversandhaus Quelle befand sich in einer Umstellung. Erstmals wurden mehrere Maschinen eingesetzt, die handgeschriebene Zahlen auf den Bestellscheinen direkt lesen und verarbeiten konnten. Der seit der Pensionierung Hans Schillers verwaiste Fürther Stadtpark hatte wieder einen Herrn: Diplomgärtner Klaus Passow wurde vom Stadtrat zum Nachfolger verpflichtet. Der in Berlin geborene 38-jährige GrünflächenChef arbeitete die letzten acht Jahre in Wolfsburg. An der Karolinenstraße, zwischen Karl- und Simonstraße entstand ein riesiges Büro- und Geschäftshaus in Skelettbauweise aus Stahlbeton-Fertigteilen. Es beherbergte später die Firma "jeune europe", die vorerst noch in der Jakobinen- und in der Dr.-Mack-Straße residierte. Freitag, 23. Februar 1968 Ein Blindgänger aus dem letzten Krieg wurde bei Ausschachtungsarbeiten in der Soldnerstraße gefunden. Die amerikanische 50-kg-Bombe mit Bodenzünder führte den Bewohnern der Hardhöhe für kurze Zeit wieder einmal den Schrecken des Krieges vor Augen. Sprengmeister Richard Hesse aus Feucht konnte innerhalb von 15 Minuten den Zünder herausschrauben. Danach durften die Bewohner der umliegenden Häuser wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Auf helle Empörung stießen bei den Fürther Stadträten die Proteste amerikanischer Dienststellen. Die Amerikaner bemängelten, dass die geplante Südwesttangente bei zwei ihrer Häuser mit insgesamt 14 Wohnungen zu nah vorbeilief. Im Stadtrat hatte man dafür kein Verständnis, da amerikanische Panzerkolonnen mehrfach pro Jahr an den Wohnfenstern der deutschen Bevölkerung vorbei durch die Innenstadt fuhren, wobei die Fensterscheiben nur so klirrten. Samstag, 24. Februar 1968 Der Rhein-Main-Donau-Kanal war jetzt bis auf 10 km an Fürth herangerückt. Die Schleuse Hausen südlich von Forchheim arbeitete schon im Probebetrieb. Schwerstarbeit stand den Baufachleuten noch auf dem letzten Sprung nach Nürnberg-Fürth bevor: Für die noch 20 km bis über Nürnberg mussten noch 20 Brücken gebaut werden. Allein 1968 verbaute man 70 Mio DM für den Kanal und seine Ortsanschlüsse. Die Zukunft des Fürther Theaters lag dem Stadtrat sehr am Herzen. Die SPD-Fraktion brachte nun einen Dringlichkeitsantrag ein: Es sollten unverzüglich Vorschläge zur Bildung eines Kuratoriums gemacht werden, so
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