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Landesverbandes Bayerischer Spediteure und war Mitglied im Aufsichtsrat des Deutschen Luftfrachtkontors. Seine Meinung wurde ferner im Beirat der IHK sowie beim Fürther Verkehrsverein gerne gehört. Donnerstag, 18. Juli 1968 Aufgrund der langen Bauzeit mit all ihren Pannen beeilte sich die Stadtverwaltung, schon mal vorab auf die Hallenbad-Einweihung Anfang November hinzuweisen. Die Arbeiten am "Winterbad" lagen in den letzten Zügen. Mit Fertigstellung schuf die Stadtverwaltung ein eigenes "Bäderamt", das dann sämtliche Bäder Fürths (so viele gab es doch gar nicht) zu betreuen hatte. Der Rückgang der Fahrgäste bei der VAG bereitete den Stadträten Nürnbergs und Fürths Kopfzerbrechen. Wie konnte man wieder mehr Menschen in die Straßenbahnen locken? Man diskutierte deshalb über die Einführung eines Kurzstreckentarifs und sowie über Preissenkungen in verkehrsarmen Zeiten. Freitag, 19. Juli 1968 Die Regierung von Mittelfranken reagierte: Sie wollte sich dafür einsetzten, dass die Tierkörperbeseitigungsanstalt Mattecka so schnell wie möglich verlegt wird. Im Verlauf eines Gesprächs von Mitgliedern des Fürther Stadtrats und Vertretern von Anwohnern mit Regierungspräsident Burkhardt wurden auch schon mögliche neue Standorte erörtert. Die Kosten einer Betriebsverlegung wurden mit 8 Mio DM angesetzt. Man wollte im bayerischen Landtag jedoch noch eine Änderung des Tierkörperbeseitigungsgesetzes erwirken, um die Stadt Fürth vor größeren "finanziellen Nachteilen" zu bewahren. Die "Pinkelstreifen" zeigten Wirkung! Von rund 75.000 in Fürth getesteten Personen hatten etwa 400 Diabetes, ohne es zu ahnen, darunter sogar fünf Schülerinnen und Schüler. Die Maßnahme zur Früherkennung war damit gerechtfertigt! Im Filmprogram zur Monatsmitte u.a.: "In der Hitze der Nacht" mit Sidney Poitier und Rod Steiger (Admiral), "LSD Paradies für 5 Dollar" (Park), "Die Nonne" mit Liselotte Pulver (Bambi) und "Der Köder" (City). Samstag, 20. Juli 1968 Der Grundig-Bank gelang es, den Geschäftsumfang gewaltig auszuweiten. Im Geschäftsjahr 1967 erhöhte sich die Bilanzsumme von 19,7 Mio DM auf 150,2 Mio DM. Dabei stieg das Auslandsgeschäft um 20%. In den Tresoren lagerten über 80 Mio DM Liquidität! Unzählige Arbeitnehmer kamen zu spät zur Arbeit. Die VAG wechselte nachts an der Maxbrücke einen Schienenstrang der Straßenbahn aus, wurde aber erst am nächsten Morgen um zehn Uhr fertig. Der Berufsverkehr tröpfelte nur noch. Endlose Autoschlangen, eingekeilte Straßenbahnen und eine Menge Autofahrer, die voller Ingrimm wendeten und es über Dambach versuchten. Dort standen sie aber sofort im gleichen Stau. Die Schüler aller drei Fürther Gymnasien führten ihr Sportfest am Lohnert-Sportplatz durch. Das Helene-LangeGymnasium war für die Organisation verantwortlich. Viel Gelächter gab es bei den 20 x 50-m-Hindernisstaffeln sowie beim Faustballspiel der "Pauker" zwischen dem Hardenberg- und dem Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Die SpVgg führte wieder einmal ein Anfänger-Schwimmfest im Sommerbad am Scherbsgraben durch. Wegen Dauerregens erschienen nur 23 Interessierte. Sie stürzten sich bei 21 Grad Wassertemperatur ins Becken. Als Lohn für 50 m Schwimmen gab es Urkunden und Wurstsemmeln. Montag, 22. Juli 1968 Glänzender Auftritt, aber glanzloser Abgang! Die Fürther Volksschüler traten zum Städtevergleichskampf in Nürnberg mit neuen, modisch schicken und mit "Fürth" beschrifteten Trainingsanzügen an, konnten aber ihre in Fürth erzielten Leistungen nicht bestätigen. 21 Abiturientinnen des Helene-Lange-Gymnasiums nahmen aus der Hand von Dr. Lebbe ihre begehrten Abiturzeugnisse entgegen. Der Schulleiter sprach über Sinn und Aufgabe der Schule. Er war der Ansicht, dass ein Gymnasium nicht zur Sicherung beruflicher Erfolge da zu sein habe. Die Schule sei dem Geist und der Kultur verpflichtet. Abiturientin Hannelore Daucher dankte Schulleitung und Lehrerschaft zeitgemäß für das Hinführen zu gesunder Kritik als wesentlicher Bestandteil geistiger und sittlicher Erziehung. Von fern grüßte die Silhouette der Hardhöhe, als Dekan Thedor Heckel das neue evangelische Gemeindehaus in Oberfürberg einweihte. Damit verfügte man wenigstens über einen gemeinsamen Altar- und Gemeinderaum. Von einer eigenen Kirche (heute Lukas-Gemeinde) war man damals noch weit entfernt. Dienstag, 23. Juli 1968 Schulrat Wust und Stadtschulrat Senator Hauptmannl verabschiedeten vier Fürther Lehrkräfte in den Ruhestand. Man bedankte sich bei Rektorin Herzog (Schulhaus Rosenstraße), Oberlehrer Michl (Adalbert-Stifter-Schule), Oberlehrer Koch (Schulhaus Kirchenplatz) und Lehrer Stanitschek (Schulhaus Frauenstraße) für die geleistete jahrzehntelange treue Tätigkeit.

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