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Der Stadtausschuss für Leibesübungen ehrte die Fürther Meistersportler, darunter Boxer Günter Meier (ESV West), Sprinter Harald Werner (TV Fürth 1860) und Langstreckler Jens Wollenberg. Ohne Mittel für Unterhalt und Instandsetzung investierte die Stadt Fürth jährlich 400.000 DM für den Sport. MdL Fritz Gräßler kandidierte nicht mehr für den Landtag. Sein Nachfolger im Stimmkreis Fürth hieß Horst Haase, Kreisvorsitzender der Fürther SPD. 134 Jahre nach dem Start der ersten deutschen Eisenbahn und 48 Jahre nach dem Ende des beliebten „Ludwigsbähnle“ kam das formelle „Aus“ für die „Ludwigs-Eisenbahngesellschaft AG“. Die Firma wurde amtlich liquidiert. OB Scherzer hielt im Stadtrat einen wehmütigen „Nekrolog“. 23 Aktien von unbekannten Aktionären wurden zum Nennwert bei einem städtischen Geldinstitut hinterlegt. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Das Schauspiel „Onkel Wanja“ von Anton Tschechow, u.a. mit Romana von Gisel, Astrid Jacob, Hildegard Krost, Leo Bieber, Pawel Mirow, Georg Nowak und Herrmann Sandbank. Ferner als Wiederholung das Musical „Kiss me Kate“ von Cole Porter in der bisherigen Besetzung. Außerdem zeigte das Theater der Jugend noch einmal das Musical „Der Froschkönig“ von Peter Lindholm. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim FC Villingen mit 0:2. Bester Mann war Torhüter Löwer. Fürth blieb auf Platz 11 der Tabelle. Dienstag, 16. Dezember 1969 Die Kreisgruppe Fürth im Naturschutzbund feierte das 20-jährige Jubiläum im „Schwarzen Kreuz“. In einer aufrüttelnden Rede stellte Stadtgartendirektor a.D. und Vorsitzender Hans Schiller den Naturschutzgedanken in den Mittelpunkt. Dr. Martin Wißmüller (ehemals Lehrer am Hardenberg-Gymnasium), der zwölf Jahre die Fürther Kreisgruppe leitete, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In den Etatberatungen zum Fürther Haushalt erhöhte die Stadt die Rücklagen für einen möglichen Theaterumbau. Der von Nürnberg geforderte höhere Zuschuss (sonst wirksame Kündigung der Theaterehe) wurde dagegen zurückgestellt. Einige hundert Interessierte kamen ins katholische Pfarrheim von „Unserer Lieben Frau“, um sich mit Weihnachtsgeschenken einzudecken. Der Erlös kam den Indios im bolivianischen Ayopaya zugute, wo der frühere Fürther Kaplan Manfred Rauh arbeitete. Mittwoch, 17. Dezember 1969 Sogar das Fürther Stadttheater musste einige Vorstellungen ausfallen lassen: „Onkel Wanja“ war grippekrank geworden. Die Fürther CSU zeigte sich kampfbereit: Man nominierte die Stimmkreiskandidaten für 1970. Demnach wählte die Kreishauptversammlung MdL Justin Leicht zum Kandidaten für den Landtag, Stadtrat und Lehrer Willi Wilde zum Kandidaten für den Bezirkstag. Gerhard Hanisch wurde zum neuen Leiter der Kreissparkasse Fürth gewählt. Das Gebäude befand sich damals an der Stelle der heutigen Fürther Kunstgalerie am Königsplatz 1 gegenüber dem Fürther Rathaus. Heute sind die „Landkreis-Sparkassen“ mit der damaligen Stadtsparkasse Fürth fusioniert. Mit einem dunklen Anzug und einer Eintrittskarte für 8 DM hatte man am 31. Dezember Zugang zum Silvesterball in der Nürnberger Meistersingerhalle. Es spielte Steff Lindemann mit seinem Tanzorchester. In Zeitungsanzeigen bewarb man den Vorverkauf. Donnerstag, 18. Dezember 1969 Das Kinderheim St. Michael (ehemals Fürther Waisenhaus) erhielt unverhofften Besuch. Einige Mannschaftsspieler des 1. FC Nürnberg verschenkten Fußbälle und Fußballtrikots. Anschließend mussten sie jede Menge Fragen beantworten und natürlich Autogramme schreiben. Der Stadtverein Hardhöhe und die Soldnerschule sorgten für Adventsstimmung auf der Hardhöhe. Besonders erfreute die Singklasse unter Rektorin Eva-Maria Menert. Ein Viertel des Chores lag allerdings zuhause im Bett, so auch Hausherr Pfarrer Seiter. Das jährlich auf dem Theatervorplatz aufgeführte Krippenspiel musste wegen der Grippewelle komplett ausfallen. Der Landkreis schoss quer: Nachdem die neue Müllverbrennungsanlage an der Rothenburger Straße derzeit im Bau war, forderte Landrat Heinrich Löffler die Gesundheitsbehörden auf, die Stadt Fürth zu veranlassen, den Betrieb der Müllzerkleinerungsanlage beim Müllplatz Atzenhof einzustellen. Die städtische Anlage stelle eine Belästigung für die Vororte Stadeln und Vach dar. Freitag, 19. Dezember 1969 Jeder fünfte Fürther war von Grippe infiziert. Die gesunden Belegschaftsmitglieder wurden mit Überstunden eingedeckt, gesunde Lehrer vertraten in zusätzlichen Stunden ihre Kollegen. Das Fürther Gesundheitsamt wiegelte ab: Eine „asiatische“ Form könne nicht festgestellt werden. Wenn die Nürnberger das Musical „Kiss me Kate“

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