auf Anteile aus einer aufgetauchten 49.000 DM-Erbschaft eines in Kanada verstorbenen Angehörigen geltend machen werde. 33 Fürther Schüler aus allen Schularten machten sich auf den Weg in die schottische Patenstadt Paisley. Inspektor Rainer Bienk von der Stadt Fürth, der den gesamten Papierkram erledigte, hatte bei der Bundesbahn sogar einen Extra-Stopp des üblicherweise durchfahrenden D-Zuges in Fürth ausgehandelt. Montag, 10. September 1973 Die Verkehrsunfallstatistik der Fürther Polizei für August zeigte eine eindeutig rückläufige Tendenz. Im Gegensatz zum Vorjahr (192) ereigneten sich im August 1973 nur 147 Unfälle im Stadtgebiet, bei denen 52 Personen verletzt wurden. Im Vorjahr hatte man noch 78 Verletzte registriert. Unfallhäufigster Tag war nach wie vor der Freitag. Der TSV 1861 Zirndorf weihte seine neue Sporthalle ein. Viel Prominenz hatte sich zur feierlichen Übergabe eingefunden, darunter auch Frau Grete Schickedanz, die auch diesen Verein mit einem größeren Spendenbetrag unterstützte. Die Registrierung nach dem neuen Waffengesetz blieb überall hinter den Erwartungen zurück. In Fürth meldeten sich nur 1364 Waffeninhaber. Die Gesamtzahl der registrierten Schusswaffen in Fürth betrug jedoch 3746. Nachdem die Frist abgelaufen war, verordnete man eine großzügige Behandlung für Nachzügler. Im vermeintlichen Spitzenspiel kam die SpVgg vor 20.000 Zuschauern (!) gegen den FC Augsburg zu einem 1:1Unentschieden. Das Tor für Fürth erzielte Schülke. Damit belegte man Platz sieben der Tabelle. Dienstag, 11. September 1973 Mit großangelegten Aktionen wurden die kleinen Fürther Schulanfänger umsorgt: Stadt, Polizei, Verkehrswacht und ADAC wollten gemeinsam für einen sicheren Schulweg sorgen. Man verteilte 3350 orangefarbene Mützen (kein Mensch weiß, warum die früher „gelbe“ Mützen hießen) an die ABC-Schützen sowie eine einprägsame Broschüre für die Eltern mit dem Titel „Sicher zur Schule, sicher nach Hause“. Gründungspräsident Eugen Leipold übergab einen Scheck über 10.000 DM an das Fürther BRK. So viel hatte der Lithografie-Verkauf des Lions-Clubs Fürth zugunsten eines weiteren neuen Notarztwagens gebracht. Da der Gesamterlös des Verkaufs zweckgebunden war, plante man für den Herbst eine ähnliche Aktion mit derselben Zielsetzung. Die Fürther Jungdemokraten begannen eine Aktion unter dem Motto „Grüne Altstadt“. Damit wollten sie auf die jahrelange fortlaufende Vernichtung von Grünflächen und Bäumen in Fürth hinweisen. Mitten auf dem Lilienplatz pflanzten sie deshalb zwei kleine Ahornbäume und säten rund herum Grassamen aus. Mittwoch, 12. September 1973 Zum „Tag der Heimat“ hatte der Ortsverband Fürth des Bundes der Vertriebenen zum Gottesdienst in die Kirche „Unserer Lieben Frau“ und am Nachmittag zur Festveranstaltung im „Schwarzen Kreuz“ eingeladen. Trotz schwülheißem Wetter kamen sehr viele Teilnehmer, natürlich fast ausschließlich aus den Kreisen der älteren Generation. Auch nach den Verträgen der Bundesrepublik mit Moskau und Warschau war noch genügend Raum für Verbandsaufgaben vorhanden. Noch waren finanzielle Mittel reichlich vorhanden: Zu den bisher bestehenden 29 betriebenen Kindergärten in der Stadt sollten 1974/75 mindestens noch drei hinzukommen. In der Stadt fehlten aber immer noch 3000 Kita-Plätze. An der Stadtgrenze stank die Nürnberger Kläranlage bei den ungewöhnlichen Temperaturen von 30 Grad wie eh und je. Die aus den USA importierten und eingebauten „Luftwäscher“ erwiesen sich als wirkungslos. In der gesamten Umgebung konnte man kein Fenster öffnen. Bei der Stadt häuften sich die Beschwerden. Donnerstag, 13. September 1973 Nach längerem Leiden starb der bekannte Fürther Ringkämpfer Hans Hauenstein im Alter von 69 Jahren. Er gehörte in den 20-er und 30-er Jahren zur deutschen Elite im Halbschwergewicht. Er startete damals für den KSC Fürth. Nach dem zweiten Weltkrieg widmete sich Hauenstein dem Aufbau der Kraftsportabteilung des ASV Fürth. Der Deutsch-Evangelische Frauenbund Fürth zog Bilanz für sein Heim in der Frühlingstraße: 1972 konnten insgesamt 37 Mütter und 40 Kinder aufgenommen werden. Mittlerweile wurden auch alleinstehende Ausländerinnen mit Kind im Heim untergebracht. Zum laufenden Betrieb musste die Landeskirche jährlich 35.000 DM zuschießen, der Freistaat Bayern 15.000 DM. In Stadeln entstand die größte Turnhalle ganz Mittelfrankens. Die Großturnhalle umfasste drei Spielfelder, die Ränge konnten etwa 600 Zuschauer aufnehmen. Die prognostizierten Kosten lagen bei 4 Mio DM. Freitag, 14. September 1973 Das neue Schuljahr begann: Rund 1500 Jungen und Mädchen besuchten in Fürth zum ersten Mal in ihrem Leben
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