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Fürth stieg in die Bundesliga auf! Jedoch nicht im Fußball, sondern im Volleyball. Der Mannschaft des TV Fürth 1860 gelang der Aufstieg in die höchste Klasse. Problem: Es gab kaum Zuschauer und keinen Mäzen. Stadttheater: „Die Hose“ Lustspiel von Sternheim (Thalia-Theater Zürich). Mittwoch, 17. Oktober 1973 Zwei echte Kamele standen für einen Tag auf der Fürther Freiheit und verliehen dem Platz einen Hauch von Orient. Eine Werbedame verteilte an die Passanten „Camel“-Zigaretten, während die Wüstenschiffe an den von den Marktfrauen geschenkten gelben Rüben kauten. Die Zweigstelle der städtischen Volksbücherei an der Soldnerstraße bestand seit über zehn Jahren. In Fürth hatte sich eine enge Verbindung zwischen Schule und Volksbücherei bestens bewährt. Buchbestand und Ausleihen hatten sich in dieser Zeit mehr als verdreifacht. Seit 1967 wurden keine Ausleihgebühren mehr erhoben. Die Seniorenmannschaft der Tennisfreunde Grün-Weiß schaffte das heißersehnte Ziel des Aufstiegs in die Oberliga. Endspielgegner TC Hof hatte eine Stunde vor Matchbeginn telefonisch abgesagt. So stiegen die Fürther Senioren kampflos erstmals in die höchste Spielklasse auf. Nur noch drei Spieler des Teams spielten mit einem konventionellen Holzschläger, der Rest mit Metallschlägern. Das heute verwendete Kunststoffmaterial kannte man damals noch nicht. Donnerstag, 18. Oktober 1973 Bei seinen Bemühungen um den französischen Markt setzte Grundig ein Zeichen: Im Beisein von 700 Gästen aus Handel und Behörden wurde in Nanterre, einem westlichen Vorort von Paris, die französische Tochtergesellschaft Grundig-France S.A. in Betrieb genommen. Die Krawalle beim letzten Derby zwischen dem Club und der SpVgg vom 21. Januar 1973 sollten sich beim Rückspiel im Nürnberger Stadion nicht wiederholen. Der 1. FCN scheute keine Kosten und Mühen. Polizei und privater Ordnungsdienst bereiteten sich vor, beim Derby am Wochenende Jagd auf Radaubrüder machen. Bei dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ hätte die Stadt Fürth keine Chance auf einen Sieg gehabt. Das städtische Grundstück Ecke Tannen- und Siegmund-Nathan-Straße galt als Schandfleck. Darauf standen die Reste eines verwahrlosten Betriebsgebäudes einer Glasschleiferei mit leeren Fensterhöhlen und wildgezackten Glasscherben. In Leserbriefen beschwerte man sich seit Jahren über diesen Zustand, den täglich tausende von Schülern und Passanten vor Augen hatten. Freitag, 19. Oktober 1973 Post aus dem Weißen Haus in Washington: Henry A. Kissinger bedankte sich in einem herzlich gehaltenen Brief bei OB Scherzer für die guten Wünsche anlässlich seiner Ernennung zum US-Außenminister und für die Verleihung der goldenen Bürgermedaille. Dienstliche Verpflichtungen würden jedoch einen Besuch in Fürth verhindern. Ein 26-jähriger in Fürth lebender Österreicher gewann im zweiten Anlauf ein Wettessen in „Erwin`s Wursthütte“ in der Schirmstraße. Er vertilgte (mit Beilagen!) insgesamt 3,87 nachgemessene Meter Bratwurst. (Der nächste Wettbewerber kam auf 3,28 m). Inhaber Erwin Linke überreichte dem Sieger einen Geschenkkorb. Eine gewaltige Verkehrsinsel entstand auf der stark befahrenen Großkreuzung Hard- und Berlinstraße. Jetzt wurden auch die Leitungen für eine Ampelanlage dazu verlegt. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Gott schützt die Liebenden“ mit Gila von Weitershausen und Harald Leipniz (Admiral), „Das große Fressen“ mit Marcello Mastroianni und Ugo Tognazzi in der 4. Woche (Bambi), „Fäuste, Bohnen und Karate“ mit Dean Reed und Chris Huerta (City) sowie „Taipan – der Teufel mit der Drachenklaue“ mit Kong Ban und Ma Kei (Park). Stadttheater: Gitarren-Quartett Los Romeros. Samstag, 20. Oktober 1973 Das Farben-Fachgeschäft „Flamuco“ führte bisher nur Farben und Tapeten. Jetzt wollte man auch ins Teppichbodengeschäft einsteigen und nahm deshalb entsprechende Beläge ins Sortiment. Flamuco-Geschäfte gab es in Fürth in der Schwabacher Straße 3 und 151 sowie in der Nürnberger Straße 35. Die Fürther waren – wie alle anderen Bewohner Mittelfrankens – ab sofort ihre Sorgen um die Beseitigung ihrer Altreifen los. Der Zweckverband „Sondermüllplatz Mittelfranken“ in Schwabach übernahm die Aufgabe, die Altreifen zu zerkleinern. Die Reifen konnte man direkt dort anliefen oder gegen Gebühr über den Reifenhändler dorthin bringen lassen. Die Fürther Raiffeisenbank baute in der Amalienstraße 45 ganz groß. Jetzt feierte man Richtfest am siebengeschossigen Neubau. Auf zwei Etagen konnte man mit etwa 800 qm Fläche die bisherige Hauptstelle in Unterfarrnbach entlasten. Die Wohnungen in den Obergeschossen wurden später als Eigentumswohnungen verkauft. Stadttheater: „Die drei Musketiere“ Schauspiel nach Dumas (Westfälisches Landestheater)

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