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Lurex-Stoffe lagen seit wenigen Jahren voll im Trend. Bei Singer-Nähmaschinen in der Schwabacher Straße 40 in Fürth kostete das Meter (1,45 m breit) im Angebot 19,80 DM. Freitag, 16. November 1973 Die Vielseitigkeit der Jugendarbeit in der Stadt Fürth bereicherte sich um eine weitere Gruppe. Sie nannte sich „Kontakt“ und ging auf eine Initiative junger Amerikaner zurück, die mit gleichgesinnten jungen Fürthern zusammenkommen wollten. Der Fürther Stadtjugendring unterstützte diese Initiative und empfahl seinen Mitgliedern eine Beteiligung. Die Stadt Fürth beriet über einen Katalog von Notmaßnahmen zur Energieeinsparung. Turnhallen durften nur noch so beheizt werden, dass keine Frostschäden entstanden. Auch in den Amtsstuben wurde es kälter. Ausgenommen waren nur Altersheime und Kindergärten. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Rio Hondo“ mit William Shatner und Joseph Cotton (Admiral), „Die Reifeprüfung“ mit Dustin Hoffman und Anne Bancroft (Bambi), „Spiel mir das Lied vom Tod“ mit Claudia Cardinale, Henry Fonda und Charles Bronson (City) sowie „Halleluja – der Teufel lässt euch grüßen“ mit Tomas Milian und Maria Volonte und William Berger (Park). Samstag, 17. November 1973 Im Stadtgebiet Fürth gab es an fünf Stellen Sammeltonnen für Altöl. Sie waren für die kostenlose Entsorgung des Altöls gedacht, wenn Autofahrer den Ölwechsel selbst durchführten. Leider wurde wenig davon Gebrauch gemacht. Das meiste Altöl versickerte unsachgemäß in der Kanalisation. Ab jetzt machte die Stadt unnachsichtig Jagd auf „Altöl-Sünder“. Wer erwischt wurde, gegen den wurde wegen Umweltverschmutzung Anzeige erstattet. Erstmals belebte sich der Sparkassen-Neubau Ecke Schwabacher und Maxstraße. Während in den Obergeschossen noch die Handwerker tätig waren, nahmen im Erdgeschoss die Buchhandlung Schmittner (bisher Schwabacher Straße 42) sowie die Parfümerie Horst (bisher Blumenstraße 3) ihren Verkaufsbetrieb auf. Das Radio- und Fernsehfachgeschäft Teichmann und das Teppichgeschäft Bonakdar standen noch in den Startlöchern zum Umzug. Stadttheater: „Macbeth“ Tragödie von Shakespeare (Theater Baden-Baden). Montag, 19. November 1973 Weiße Rauchwolken hingen über dem Norden der Stadt. Sie kamen aus der 56 m langen und 15 m breiten Halle des Metallverarbeitungsbetriebes Kerscher in Bislohe. Hier war feuchtes Magnesium oxydiert und hatte sich selbst entzündet. Wegen Knallgasgefahr bestand stundenlang keine Möglichkeit, das Feuer mit Wasser zu löschen. Die Feuerwehr musste das lokalisierte Feuer ausbrennen lassen und sicherte ein Übergreifen auf andere Gebäude. Der Sachschaden betrug mindestens 120.000 DM. An den Gedenkstätten für die Opfer der Kriege wurden am Volkstrauertag Kränze niedergelegt. Dekan Heckel hielt im Fürther Stadtpark die Gedenkansprache. Die Feier, bei der auch OB Scherzer im Namen der Stadt einen Kranz niederlegte, wurde vom Posaunenchor des CVJM umrahmt. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim VfR Mannheim mit 3:1. Tore für Fürth durch Dennerlein, Unger und Popp. Damit verbesserte man sich auf Rang zehn der Tabelle. Dienstag, 20. November 1973 Beim Aero-Club Fürth wurde in dieser Flugsaison erstmals eine Vereinsmeisterschaft ausgetragen. Bei den Fürther Fliegern ging es um den „Simon-Horn-Pokal“. In der Einsitzerklasse siegte Peter Thoma. Stadtmeisterschaften scheiterten an den Bestimmungen, da es in Fürth keinen zweiten Flugsportverein gab. Jubiläum beim BRK-Kreisverband Fürth ohne Blumen, Festansprachen und großen Bahnhof: Die 20. Prüfung für Schwesternhelferinnen ging fast geräuschlos über die Bühne. 14 Mädchen und sechs Zivildienstleistende bewiesen ihr theoretisches und praktisches Können. Der Pflegenotstand im Stadtkrankenhaus konnte dadurch etwas gelindert werden. Invasion am Moosweg in Burgfarrnbach: Der Volkssportverein Fürth hatte zu einem Wandertag geladen und mit etwa 800 Teilnehmern gerechnet. Überraschend fanden sich jedoch mehr als 2000 Wanderer aus ganz Nordbayern ein. Kein Wunder, dass die Medaillen nicht reichten. Volkslaufveranstaltungen lagen damals voll im Trend. Mittwoch, 21. November 1973 Der Winter wurde teuer: Die Fürther Wohnungsbaugenossenschaften passten die „Heizkostenpauschale“ den Realitäten an. Damit es zu keinen utopischen Nachzahlungen kam, erhöhten die Gesellschaften die monatlichen Vorauszahlungen für Heizkosten ihrer Mieter ab 1. Dezember um 120% bis 150%. Die Argumente der Mieter, sie seien den ganzen Tag auf ihrer Arbeitsstelle und bräuchten die Heizung nur am Abend, fand bei den

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