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clausus“, indem die Firmen die Qualifikationsanforderungen immer höher schraubten. Ein gutes Zeugnis reichte oft nicht mehr, um eine Ausbildung zum Bank- oder Industriekaufmann beginnen zu können. Immer häufiger wurde der Realschüler oder gar der Abiturient vorgezogen. Urlaubsbesuch in Fürth: Sopran-Weltstar Leontyne Price besuchte ihren Bruder General John Price, den derzeitigen US-Standortältesten des amerikanischen Befehlsbereichs. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Auf ins blaukarierte Himmelbett“ mit Franz Muxeneder und Judith Fritsch (Bambi) sowie „Das Geheimnis der grünen Hornisse“ mit Bruce Lee und Van Williams (City). Samstag, 2. August 1975 Zum ersten Mal feierte die Siedlung „Zur Eschenau“ ein eigenes Sommerfest mit Bierzelt und Kärwabaum. Die rührigen Anwohner wollten damit in Fürth stärker als bisher im positiven Sinne wahrgenommen werden. Die Vorbereitungen zu den bayerischen Schwimm-Meisterschaften im Freibad am Scherbsgraben waren abgeschlossen. Als letztes Stück Arbeit wurde in Zusammenarbeit mit dem THW am nördlichen Rand des Schwimmbeckens eine 23 m lange Holztribüne aufgebaut. Das seit nunmehr 20 Jahren existierende größte Freibad Nordbayerns stand für die Wettbewerbe bereit. Den Fürther Planern der kommenden Fußgängerzone fiel ein Stein vom Herzen: Am Ende der dritten Betriebswoche funktionierten die Umleitungen in einem Maße, wie es selbst Optimisten nicht erwartet hatten. Der Verkehr floss, es gab keine Rückstaus mehr. In der gesamten Zeit war es lediglich zu einem einzigen Bagatellunfall gekommen. Montag, 4. August 1975 In Fürth war die Hölle los: Die in aller Welt damals bekannten „Hell-Drivers“ gastierten für einen Nachmittag an der Fürther Freiheit. Die Show mit den tollkühnen und waghalsigen Autospringern sorgte für Nervenkitzel. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte der Maler Rudolf Winkelmeyer einige seiner Werke aus. Seine Impressionen vom Fürther Praterweiher vermittelten dem Betrachter Eindrücke von tiefer Melancholie. Mehrere tausend Besucher kamen an den beiden Tagen der bayerischen Schwimm-Meisterschaften in das Bad am Scherbsgraben. Im Grunde hatte alles die SG Fürth organisiert, von den Quartieren für die Aktiven bis zum Programmheft. Die Stadt hatte sich vornehm zurückgehalten, es gab nicht einmal einen offiziellen Empfang. Weg vom Fenster: Im DFB-Pokal verlor der MTV Fürth vor 3000 Zuschauern gegen den Bundesligisten MSV Duisburg erwartungsgemäß mit 2:10. Die SpVgg erreichte im DFB-Pokalspiel beim FSV Frankfurt ein 1:1-Unentschieden. Das Tor für Fürth erzielte Hofmann. Folge: Wiederholungsspiel in Fürth. Dienstag, 5. August 1975 Angesichts tropischer Hundstage war der Sommernachtsball der Faschingsgesellschaft „Treue Husaren“ nur äußerst dürftig besucht. Die Tische im Geismannsaal wiesen große Besetzungslücken auf und der Eifer auf der Tanzfläche blieb trotz aller Bemühungen der Kapelle „Sound Corporation“ ziemlich gering. Der Verein der „Freunde des Fürther Theaters“ flog für acht Tage nach Moskau und Leningrad. 41 Fürther Teilnehmer legten dabei mehr als 4000 km zurück. Zwar gab es jede Menge Eindrücke bei den Stadtführungen, jedoch keine einzige Theateraufführung, da alle Theater Ferien hatten. Man tröstete sich mit dem Moskauer Staatszirkus. Die Fürther Lebenshilfe bekam jetzt für sechs Millionen DM eine Sonderschule für geistig behinderte Kinder. Die Arbeiten auf dem Gelände unterhalb der Alten Veste hatten schon begonnen. Ein Lückenschluss zwischen Kindergarten und beschützender Werkstätte. Mittwoch, 6. August 1975 Für das neue Schuljahr organisierte das Fürther Schulamt insgesamt 18 Nationalitäten-Klassen für rund 600 ausländische Schüler. Sie erhielten in den Bildungsfächern Unterricht in ihrer Heimatsprache. Dazu kamen dann noch acht Wochenstunden spezieller Unterricht in der deutschen Sprache, außerdem noch die Fächer Sport, Werken und Musik. Der Grundgedanke war, die ausländischen Kinder zweisprachig aufwachsen zu lassen. In der Schalterhalle der Stadtsparkasse an der Maxstraße stellte der Fürther Maler Karl Dörrfuß einen Teil seiner Werke aus. Seine fränkischen Landschaften waren von klarer Strichführung und kräftigen Farben gekennzeichnet. Seine charakteristischen Werke erkannte man auf den ersten Blick. Fürths heißeste Arbeitsstelle bei 35 Grad im Schatten in den anhaltenden Hundstagen lag zweifellos an der Fürther Freiheit. In der Kurve beim Hirschgarten wurde zwischen den Gleisen der Straßenbahn asphaltiert. Eine hohe Temperatur des Asphalts war Voraussetzung dafür, dass sich der Belag auch nahtlos mit dem Untergrund verband. Donnerstag, 7. August 1975

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