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zur absoluten Spitze der Radamateure, u.a. erzielte er zwei deutsche Meistertitel. Nach 1934 machte er sich in Fürth als Fahrradhändler (Königstraße 93-95) selbständig. Sein von ihm in der Nachkriegszeit entwickelte „HeraRad“ wurde schnell zu einem Begriff für Qualität. Hegendörfer stiftete auch den „Großen Hera-Preis“ für Radrennen in Mittelfranken. Nachdem in der Nachbarstadt Nürnberg keine idealen Auftrittsmöglichkeiten für phonstarke Musikgruppen bestanden, wurde die Fürther MTV-Grundig-Halle immer mehr zur Anlaufstelle für Veranstalter. So gaben jetzt die Blues- und Rockgruppen „Canned Heat“ und „Broken Glass“ ein Gastspiel in der vollbesetzten Halle am Schießanger. Samstag, 24. April 1976 Mit seiner Firma im Rückgebäude des früheren jüdischen Krankenhauses in der Theaterstraße betrieb Simon Rottermann seit 1971 die einzige Diamantschleiferei im gesamten Ballungsraum. Hier wurden vor allem IndustrieDiamanten geschliffen. Die Zentren der Diamantschleifereien lagen damals in Antwerpen, Amsterdam, Hamburg und Frankfurt. Fürth war eine echte Ausnahme. Rottermann verfügte über ein Diamantlager im Wert von etwa einer halben Million Mark. Rottermann war damals auch Vorsitzender der israelischen Kultusgemeinde in Fürth. Früher zogen die Herrscher durchs Land, um Gericht zu halten. In unserer Zeit kommen Politiker, um sich die Sorgen der Untertanen vor Ort anzuhören. So geschehen 1976, als der CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Werner Dollinger der Stadt Fürth einen ganzen Tag widmete. Handwerker, Händler und Industrielle durften ihre Wünsche vorbringen. Stadttheater Fürth: „Les Menestrels Wien“, Konzert. Montag, 26. April 1976 Mieses Regenwetter stahl der Stadt Fürth zum „Tag der offenen Tür“ die Schau, weshalb auch der Zulauf nicht wie erwartet ausfiel. Die höchsten Besucherzahlen registrierten das neue Rotkreuzhaus und die Feuerwehrzentrale. Beide Stadtoberhäupter residierten in ihren Amtszimmern, aber nur wenige Fürther wagten den Schritt über die Schwelle. „Nur“ 260 Bürger erklommen die 138 Stufen des Rathausturms. Dass der Landkreis Fürth dringend wieder einmal eines „Frühjahrsputzes“ bedurfte, zeigte sich am vergangenen Wochenende. Rund 400 freiwillige Helfer aus Stadt und Land beteiligten sich an der Aktion „Saubere Landschaft“ und karrten 60 Lastwagenladungen Unrat zu den entsprechenden Mülldeponien. Der Bund Naturschutz sowie das Landratsamt Fürth hatten die Aktion mustergültig organisiert. Bundeswehr und US-Army hatten sich um den Mülltransport gekümmert. Viele Feuerwehren, Sport- und Wandervereine waren in die Aktion eingebunden. Am Schluss gab es Erbsensuppe. Wegen eines Länderspiels war die SpVgg an diesem Wochenende spielfrei. Dienstag, 27. April 1976 Der Verein für Heimatforschung „Alt-Fürth“ unternahm unter der Leitung von Dr. Walter Fischer eine Omnibusreise zum Neunhofer Jagdschlösschen. Ein eisiger Sturmwind fegte die Besucher sofort in das Schlossinnere, wo Dr. Boberg vom Germanischen Nationalmuseum die Fürther Gäste durch den Gebäudekomplex führte. Kulinarische Köstlichkeiten für die Fürther Lizenzkicker: Nachdem die Mannschaft zu Saisonbeginn beim FC Stein ein Schweinchen geschenkt bekommen hatte, gab es nun in der Schlossgaststätte in Höfles ein fränkisches Schlachtschüsselessen bei Landwirt Huber, der das Schwein in der Zwischenzeit großgefüttert und geschlachtet hatte. Die Fürther Sportler bedankten sich mit einem Kleeblatt-Bierkrug mit Zinndeckel. Die Stimmung war prächtig, war der Klassenerhalt doch ein ganzes Stück näher gerückt. Mittwoch, 28. April 1976 Für die Fürther Abc-Schützen kündigte sich der Ernst des Lebens an. Zum ersten Mal trippelten sie an der Hand ihrer Eltern zur Schulanmeldung, wo ihre Schulreife getestet wurde. Um den ersten Gang zur Schule in guter Erinnerung zu behalten, erhielten sie an manchen Schulen einen Schokolade-Maikäfer. Der „weiße“ Sonntag erwies sich als sehr kalt. Trotzdem zogen viele katholische Jungen und Mädchen am Tag ihrer Kommunion zu den Kirchen St. Heinrich, Zu Unserer Lieben Frau und Christkönig. Berta Kopf führte seit Jahrzehnten schon die Gaststätte „Zur Promenade“ in der Hornschuchpromenade. Legendär waren dort ihre Schnitzel. Zusammen mit einer Erbengemeinschaft feierte sie nun das 75-jährige Jubiläum einer guten Zusammenarbeit mit ihrer Brauerei. Dafür wurde die Gastronomin von der Patrizier-Bräu AG geehrt. Donnerstag, 29. April 1976 Ein Gebäude, das in der Nachkriegszeit als markige Bereicherung des Stadtbildes heftig begrüßt wurde, war nun nach zwanzig Jahren schon wieder reif für den Abräumbagger. Das „Grüner-Eck“ musste für das neue QuelleWarenhaus weichen. 1955 hatte man das Eckgrundstück schon einmal geräumt und die Grüner-Brauerei als

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