Donnerstag, 13. Mai 1976 In einem fast feudal zu nennenden Rahmen und mit vielen Vertretern aus Wirtschaft und Kommunalpolitik wurde im Festsaal des Schlosses Burgfarrnbach der bisherige geschäftsführende DGB-Kreisvorsitzende von Fürth, Georg („Schorsch“) Endres, in den Ruhestand verabschiedet. Zahlreiche Redner würdigen Endres als einen Mann, der auch als Streiter in seinem Gegenüber immer einen Gesprächspartner gesehen hatte. Gleich an den ersten Tagen der neuen Badesaison erlebte das Fürther Sommerbad am Scherbsgraben einen fast hochsommerlichen Ansturm von Badegästen. Da alle Becken beheizt waren, brauchten sich die Besucher nicht auf ein Sonnenbad beschränken. Freitag, 14. Mai 1976 Erstmals fand für drei Tage in Fürth oberhalb der Billinganlage eine „Bergbräu-Kärwa“ statt. Mit Festzelt und Fahrgeschäften wurde damit an eine alte Kirchweih-Tradition angeknüpft. Interessenten konnten auch die Bergbräu-Brauerei besichtigen. Der Bergbräu-Keller wurde 1883 eingeweiht, damals noch weit draußen vor der Stadt. Früher fanden hier Standkonzerte der verschiedenen Fürther Garnisonen statt. Der amerikanische Grafiker Bernard Allen Solomon zeigte in der Galerie Schwertl am Marktplatz einige seiner Holzschnitte. Die FN sprachen von „einer Prägnanz eigenwilliger biblischer Szenenfolgen“. Ziemlich realistische Bildelemente, die eine packende Wirkung entfalteten. Edle Porzellanteller mit einem Fürther Motiv waren im Fachgeschäft Krauss in der Fürther Fußgängerzone erhältlich. Der „Sammelteller Nr. 1“ in wertvollem Unterglasur-Kobaltblau zeigte das Fürther Rathaus und kostete in begrenzter Auflage 45 DM. Die Sammelreihe sollte jedes Jahr mit einem neuen Motiv fortgesetzt werden. Samstag, 15. Mai 1976 Zum ersten Mal konnte am Fürther Hafen ein größerer Exportauftrag aus dem Bereich der einheimischen Industrie verladen werden. 109 riesige Überseekisten der Stadelner Firma Gmöhling wurden per Kran auf einem Frachtschiff verstaut. Es handelte sich dabei um Leichtmetall-Transportbehälter für eine syrische Textilfabrik. Zu einem lustigen geselligen Beisammensein geriet die Verabschiedung der schottischen Gäste aus dem District Renfrew in der Gaststätte „Hexenhäusl“. OB Scherzer und BM Stranka versicherten in ihren Abschiedsreden, dass die Städtefreundschaft mit dem District genauso herzlich gepflegt werde wie einst mit der Stadt Paisley. Dann wurden diverse Abschiedsgeschenke ausgetauscht. Stadttheater Fürth: „New Philharmonia Orchestra London“, Konzert. Montag, 17. Mai 1976 Nachdem man den Block der alten Bauvereinshäuser am Stresemannplatz abgerissen hatte, wartete alles auf eine Neubebauung durch den Bauverein. Mangelndes Eigenkapital sowie fehlende staatliche Förderung ließen jedoch die „Wüste Stresemannplatz“ vorläufig in ihrem unansehnlichen Zustand erstarren. Blue-Jeans und Jeans-Jacken gab es schon seit etwa zwei Jahrzehnten zu kaufen. „Jeans-Jack“ in der Schwabacher Straße 5 in Fürth offerierte jetzt jedoch neue Damen-Feincord-Jeans („Tonifresh“) zum Preis von 29 DM. Die SpVgg besiegte in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 5000 Zuschauern den FC Augsburg mit 2:0. Tore für Fürth durch Hofmann (2). Letztmals konnte man bei Augsburg Ex-Nationalspieler Helmut Haller bewundern. Damit hatte sich die SpVgg den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga Süd gesichert und man kletterte auf Rang 14 der Tabelle. Dienstag, 18. Mai 1976 Zweifach wurde im Büro des Oberbürgermeisters im Fürther Rathaus gefeiert: Stadtrat Konrad Grünbaum (SPD) feierte seinen 70. Geburtstag und seine 30-jährige Zugehörigkeit zum Fürther Stadtrat. Doch auch er hatte ein Geschenk dabei, denn OB Kurt Scherzer hatte am gleichen Tag ebenfalls Geburtstag. Grünbaum und Scherzer wohnten zudem am Reichsbodenweg 31 bzw. 33 Hauswand an Hauswand. Zum 10-jährigen Bestehen gab die Staatliche Realschule der Öffentlichkeit einen Einblick in das Schulgeschehen. Man wollte die Kleinarbeit des Lehrers genauso zeigen wie den Einsatz moderner Unterrichtsverfahren. Der „Tag der offenen Tür“ brachte ein bemerkenswertes Ergebnis: Schüler und Lehrer waren mit Hingabe bei der Arbeit, um den hohen Leistungsstand der Realschule unter Beweis zu stellen. Stadttheater Fürth: „Tote öffnen keine Fenster“, Kriminalstück von Worth (Theater Baden-Baden). Mittwoch, 19. Mai 1976 52 Freiwillige hatten sich eingefunden, um im Rahmen der Aktion „Saubere Landschaft“ im Stadtgebiet Fürth
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