Gewichtheber-Abteilung des TV Fürth 1860 an, ehe die Mannschaft 1970 aufgrund besserer Trainingsbedingungen geschlossen zum MTV Fürth überwechselte. Mit Meistertiteln und Platzierungsurkunden hätte Kurt Lang ein ganzes Zimmer tapezieren können. Vereinstreue und Kameradschaft hatten bei ihm einen sehr hohen Stellenwert. Einmal ging er sogar mit einem Muskelriss an den Start, um seine Mannschaft nicht im Stich zu lassen. Aktuell waren die Gewichtheber des MTV damals bayerischer Mannschaftsmeister. Donnerstag, 9. September 1976 Erst der achte Vertragsentwurf brachte die lang ersehnte Einigung: Die Stadt Fürth erklärte sich bereit, Nürnberg für die planerische Mitarbeit an der Verlängerung der U-Bahn nach Fürth 7% der anfallenden Baukosten zu bezahlen. Damit waren die Kosten für Personal und Planung zum ersten Bauabschnitt in Richtung Fürth gedeckt. Mit dem ersten Abschnitt der U-Bahn Stammlinie 1 von der Stadtgrenze bis zum Fürther Hauptbahnhof sollte Mitte 1978 begonnen werden. Es winkten staatliche Zuschüsse bis zu 80%. Sauberer Wahlkampf in Fürth: Damit Hauswände, Mauern und Bäume von Wahlplakaten verschont blieben, stellte die Stadt Fürth eigene hölzerne Plakatständer auf, die von den politischen Parteien schön brav beklebt wurden. Das „wilde Kleben“ hatte ein Ende. Die SpVgg verlor in einem Mittwoch-Spiel beim FC Homburg/Saar mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Unger (FE). Damit verschlechterte man sich nach sechs Spielen auf Rang fünf der Tabelle. Freitag, 10. September 1976 Mit Macht trieben die beiden Städte Nürnberg und Fürth die Fertigstellung der „Südwesttangente“ entlang des Europakanals voran. Nun konnte der Abschnitt zwischen der Graf-Stauffenberg-Brücke bis zur Würzburger Straße für den Verkehr freigegeben werden. Nur für die Auffahrt zur Brücke mussten noch umfangreiche Erdarbeiten getätigt werden. Es gab sie immer noch: Ab September führte die Arbeiterwohlfahrt Fürth wieder diverse Nähkurse durch. Sie dauerten jeweils zehn Wochen und fanden vormittags, nachmittags oder abends statt. Erfahrene Fachkräfte gaben hier ihr Fachwissen weiter. Samstag, 11. September 1976 Die Fürther Kirchenmusikdirektorin Frieda Fronmüller feierte ihren 75. Geburtstag. Die Seniorin der Kirchenmusik und einzige Komponistin der heimischen Musikgeschichte saß über 40 Jahre an der Orgelbank von St. Michael. Frieda Fronmüller stammte aus der berühmten Pfarrerfamilie Fronmüller, deren bedeutendster Vertreter etwa 100 Jahre vorher weit über die Gemeinde hinaus bekannt war. 1955 erhielt sie als erste Frau in der Bundesrepublik den Titel „Kirchenmusikdirektorin“, 1971 das Bundesverdienstkreuz. Ihren Lebensabend verbrachte sie im Nürnberger Altenheim am Tiergarten. Immer mehr Damen spielten jetzt Fußball. Die Welle machte auch vor Fürth nicht halt. Die beiden ersten DamenMannschaften etablierten sich beim TSV Sack bzw. beim SV Poppenreuth. Im ersten Spiel behielten die Poppenreutherinnen mit 3:0 die Oberhand. Um für Spenden für eine neue Orgel zu werben, ließ das Pfarramt St. Michael 2000 Faltbogen drucken, aus dem man kleine Häuschen bauen konnte, die als Sammelbüchsen gedacht waren. Die Außenseiten zeigten Ansichten der Michaelskirche, außerdem war die Nummer des Spendenkontos aufgedruckt. Montag, 13. September 1976 Zu einem spektakulären Unfall kam es auf der Großbaustelle des Quelle-Kaufhauses an der Fürther Freiheit: Als einer der Drehkräne ein 12 Tonnen schweres Beton-Deckenteil hochhievte, um es in 12 m Höhe einzuschwenken, löste sich das Teil aus den Drahtseilhalterungen. Die Betondecke wirbelte durch die Luft, krachte in ein Dach und drückte zwei Baustellenwagen wie Spielzeugschachteln zusammen. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt, der Sachschaden jedoch ging in die Hunderttausend. Einem 19-jährigen Gymnasiasten aus Franken gelang eine revolutionäre Erfindung, die den Kanalbau revolutionierte. Er entwickelte eine Hydraulik, mit der Spundwände lautlos und schnell gezogen werden konnten. Erstmals wurde das Gerät an einer Kanalbaustelle in der Fürther Altstadt vorgeführt. Die Fachleute waren begeistert. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 8000 Zuschauern gegen Röchling Völklingen mit 4:1. Tore für Fürth durch Hilkes (2) und Unger (2). Damit schob man sich wieder auf Platz zwei der Tabelle. Dienstag, 14. September 1976 Noch ehe sich in Fürth der Theatervorhang zur neuen Saison hob, konnte man sich in einem stolzen Erfolg sonnen: Die Abonnentenzahl hatte um 20% zugelegt. Zugkräftige Gastspieltheater wie das Gärtnerplatztheater München oder die Nationaloper Prag ließen die Leute in das Fürther Stadttheater stürmen.
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