Wunder, dass die Konkurrenz nachzuziehen versuchte: Jean Höfler mit seinen „Puppies“ oder Gama mit seinen „Gama-Stars“, alles jedoch untaugliche Versuche gegen den Platzhirsch Brandstätter. Freitag, 6. Februar 1976 In Burgfarrnbach wurde der neue Kindergarten der Pfarrei St. Marien eingeweiht. Obwohl die offizielle Einweihung erst im Mai stattfand, nahm man den Zweckbau schon in Betrieb, um die Eltern nicht unnötig lange warten zu lassen. Zwei Gruppenräume für je 25 Kinder standen zur Verfügung. Eine kindergerechte Küche, Gymnastiksaal und Waschräume mit Kunststoffwaschbecken in Kindergrößen ergänzten den Bau. Fürths schnellster Wiederaufbau nach einem Altstadt-Abbruch war in vollem Gange: In der unteren Königstraße wurde in der Lücke der vier abgerissenen Häuser (darunter auch das Haus mit der Gaststätte „Zum wilden Mann“) eine voll geschützte Winterbaustelle eingerichtet. Grund für die Eile war das Konjunkturförderungsprogramm der Bundesregierung, das eine Auftragserteilung bis spätestens 30. Dezember 1975 und einen Fertigstellungstermin bis zum Herbst 1976 vorschrieb. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Der Unverbesserliche“ mit Philippe de Broca, Jean-Paul Belmondo und Genevieve Bujold (City). Samstag, 7. Februar 1976 In der Galerie Schwertl stellt der Wiesbadener Maler Manfred Reuling einen Teil seiner Bilder aus. Die FN schrieben von „skurrilen Bildträumen mit verwunschenen Blumen und magisch leuchtenden Sonnen“. Fantasievolle Bildkompositionen pur. Das Präsidium der SpVgg erließ anlässlich des bevorstehenden Heimspiels gegen den SV Chio Waldhof über die Presse einen Aufruf an Mitglieder und Fans, die Mannschaft im Abstiegskampf zu unterstützen. Man bat, beim Besuch des Spiels wie ein Mann hinter der Mannschaft zu stehen. Beim Fürther BRK verabschiedete OB Scherzer den bisherigen Wachleiter Alois Kirnberger in den verdienten Ruhestand. Dieser war seit Mai 1945 für das Fürther BRK tätig. Gleichzeitig überreichte OB Scherzer zehn BRKHelfern die Urkunde als Rettungssanitäter. Sie alle hatten die schwierige Prüfung mit Auszeichnung bestanden. Das neue Rotkreuzhaus verfügte damit über eine hochqualifizierte einsatzbereite Mannschaft. Montag, 9. Februar 1976 Die VAG bot zur Faschingszeit wieder ihren Sonderservice an. An den Wochenenden verkehrten die Straßenbahnlinien 1, 2, 3, 6, 8, 9 und 21 im Halbstundentakt bis gegen vier Uhr. Dazu verkehrten noch einige Sonderbusse in die Nürnberg/Fürther Vororte. Für die bevorstehende Ausgabe der Zwischenzeugnisse richtete man wieder einen Zeugnis-Notdienst ein. Verzweifelte Schüler mit schlechten Noten konnten sich an zehn Personen wenden und um Hilfe bitten. Der Fürther Fasching nahm weiter Fahrt auf: Buntes Maskentreiben herrschte beim deutsch-amerikanischen Frauenclub im „Kalb-Club“ in der Steubenstraße, prächtige Stimmung war auch beim Faschingsball des Tuspo Fürth im Kolpingsaal sowie beim Schwarz-Weiß-Ball der Fürther Schützen im Schützenhaus geboten. Die SpVgg erreichte in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 3700 frierenden Zuschauern gegen den SV Chio Waldhof nur ein 1:1-Unentschieden. Das Tor für Fürth erzielte Hofmann. Man blieb damit auf Platz 19 der Tabelle. Dienstag, 10. Februar 1976 Protest eines Fürther Geschäftsmannes gegenüber der Müllabfuhr: Nachdem die Stadt Fürth wegen Lieferschwierigkeiten des Herstellers „offizielle“ Müllbeutel nicht zur Verfügung stellen konnte, griff der Bürger zu „Ersatzmüllbeuteln“. Diese wurden jedoch von der Müllabfuhr nicht mitgenommen. Man empfahl dem Bürger, sich doch mehrere „ordentliche“ Müllgefäße zuzulegen, um auf Müllbeutel verzichten zu können. Am Lindenhain waren nicht nur die Bauhandwerker beim Umbau des Jugendhauses aktiv, sondern auch die jungen Leute selbst. „Joe Kiefer`s Folk-Keipe“ hatte ab sofort an drei Abenden in der Woche geöffnet. Man zeigte Spielfilme und konnte dazu belegte Brote sowie Getränke konsumieren. Gänsberg-Gwerch: Die Stadt Fürth gab „grünes Licht“ für eine von der „Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael“ angeregte „Gänsberg-Kirchweih“ im Mai. Stadttheater Fürth: „Die kluge Närrin“, Lustspiel von Lope de Vega (Bühne 64 Zürich). Mittwoch, 11. Februar 1976 Die neue aus Fürth stammende „Miss Bayern“ Liane Geignetter kam zum Antrittsbesuch ins Fürther Rathaus und wurde dort samt ihrer Betreuerin Evelyn Rebensburg von OB Scherzer und BM Stranka empfangen. Sie trug sich ins Gästebuch der Stadt ein und versprach, auf ihren Reisen nicht nur Bayern, sondern auch ihre Heimatstadt Fürth würdig zu vertreten. Kein Unbekannter: Die SpVgg baute im knallharten Geschäft des Profifußballs auf Nachwuchsförderung. Dazu
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