Seite:Kuntermann 1977.pdf/44

Aus FürthWiki

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Sommer in Florida“ mit Elvis Presley und Anne Helm (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 3. September 1977 Nach längerer Umbauzeit öffnete das Fürther Innenstadtkaufhaus „Bilka“ wieder seine Pforten. Durch den Wegfall der Schaufensterauslagen zur Maxstraße hin konnte der Verkaufsraum auf 2200 qm erweitert werden. Mit großflächigen Anzeigen und einem Straßenbahn-Oldtimer hatte man auf das Ereignis aufmerksam gemacht. Der erste Staatszuschuss in Höhe von 300.000 DM zum Bau der Fürther Stadthalle war unter Dach und Fach. Das Bundesinnenministerium hatte das Geld für Fürth bereitgestellt. Da nach der Regelung über die Finanzierung von Zukunftsinvestitionen auch das Land Bayern die gleiche Summe zur Verfügung stellte, waren 600.000 DM der von Fürth für 1977 beantragten 900.000 DM schon gesichert. Mit der Summe sollten der Grundstückserwerb und der Architektenwettbewerb finanziert werden. Montag, 5. September 1977 Bei „meyer + bastian“ hatte man wieder einmal umgebaut. In den neugestalteten Räumen wurde u.a. ein Kochgeschirr-Abteilung neu integriert. Das damals nahezu 120 Jahre bestehende Fachgeschäft Ecke Schwabacher- und Maxstraße erfreute sich in Fürth großer Beliebtheit. Heute nutzt eine Bäckerei mit Café die Räume. Nachfolger des als Dekan nach Gunzenhausen abgewanderten Wilhelm Bogner wurde der aus Würzburg stammende 51-jährige Pfarrer Johannes Diez, der seit 1952 als Konrektor und Schwesternpfarrer im evangelisch-lutherischen Diakoniewerk Neuendettelsau arbeitete und auf eigenen Wunsch nach Fürth zurückkehren wollte. Die SpVgg verlor ihr Heimspiel im Ronhof vor 7000 Zuschauern gegen den FC Homburg mit 2:3. Tore für Fürth durch Heinlein und Heubeck. Damit fiel man auf Tabellenplatz neun. Dienstag, 6. September 1977 Die Fürther Berufsfeuerwehr übte kurz vor Eröffnung im neuen Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit den Ernstfall und die Verkehrspolizei bat über die Presse um Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel am 7. September. Man befürchtete bei der Einweihung des neuen Fürther Einkaufstempels ein Verkehrschaos in der Innenstadt. Das Fürther BRK hatte in der Fußgängerzone eine blinkende Gulaschkanone aufgestellt. Für eine Mark bekam man einen Teller bester deutscher Erbsensuppe. Die weithin bekannte Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann schuf eine Bronze-Plastik in Form eines Rennläufers. Dieser „Gustav-Schickedanz-Preis“ sollte beim Sportfest „Weltcup-Revanche“ in Dambach an den Sieger des 800-Meter-Laufes vergeben werden. Mittwoch, 7. September 1977 Noch bevor das neue Quelle-Kaufhaus seine Tore öffnete, lud die Geschäftsleitung des Hauses Quelle zu einem offiziellen Empfang Vertreter der Wirtschaft, des Stadtrates und der Stadtverwaltung ein. Man erhoffte sich von dem neuen Kaufhaus eine Magnetwirkung bis weit ins Umland hinaus. OB Scherzer sah in der Realisierung des Neubaus das letzte Vermächtnis des hochverdienten Ehrenbürgers Dr. h.c. Gustav Schickedanz. Anlässlich seines Todes hatte man anstelle von Kränzen um Spenden für das Fürther Stadtkrankenhaus gebeten. Diese Summe wurde nun von Witwe Grete Schickedanz auf 500.000 DM verdoppelt und OB Scherzer in Form eines Schecks übergeben. Der Fürther Organist Ernst Kelber baute in der kleinen Kirchengemeinde Stein-Deutenbach eine Orgel im Baukastensystem zusammen. Die einmanualige Orgel mit sechs Registern kostete in der Anschaffung knapp 22.000 DM. Durch den „do-it-yourself-Einbau“ des Fürthers konnten etwa 7000 DM Lohnkosten gespart werden. Donnerstag, 8. September 1977 Es kam zum erwarteten Riesentrubel: Die Fürther Freiheit verwandelte sich zur Eröffnung des neuen QuelleKaufhauses in eine großstädtische Einkaufsarena. Die Fürther stürzten sich auf die Eröffnungsangebote wie ausgehungerte Kauflöwen. Das Gedränge war zeitweise bedrohlich. Die Absperr-Wellenbrecher vor den Eingängen waren kein Luxus. Der in nur 16 Monaten entstandene 30-Millionen-DM-teure Neubau wurde von den Fürthern den ganzen Tag belagert. Quelle erwartete jährlich 80 Mio DM Umsatz (35 Mio DM erzielte man im alten Fürther Schickedanz-Kaufhaus). Rund 500 Verkäufer waren für jetzt 70.000 Artikel zuständig. Wie jedes Jahr lockte der „Tag der offenen Tür“ im Fürther Ronhof eine Menge Schüler. Trainer Hannes

44