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Die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Fürth hatte sich gegenüber dem Vormonat um 220 erhöht, so dass in Fürth nun 3351 Personen ohne Beschäftigung waren. Ende November standen ihnen 454 Stellenangebote gegenüber. Großes Jubiläum: Die „Fürther Kartonagenfabrik Theodor Walther“, Ludwigstraße 4 und Johannisstraße 10, feierte das 100-jährige Bestehen. 1877 begannen die Gründer Babette und Theodor Walther in der Lilienstraße 1, mit Papier und Pappe „Schachteln“ herzustellen. 1966 erwarb man den Konkurrenzbetrieb Drechsler in der Johannisstraße. 1977 produzierte man mit modernen Maschinen verschiedenste Verpackungen. Donnerstag, 15. Dezember 1977 Die damalige Sternstraße (umbenannt in Ludwig-Erhard-Straße) hinter dem Fürther Rathaus lag etwas abseits der sonstigen Einkaufsschwerpunkte. Um die Passantenströme auch dorthin zu lenken, starteten die FN eine Anzeigenkampagne für Geschäfte in der Sternstraße. So inserierten die Firmen Seifen-Lang, Kinder-Suse, Krawatten-Ahner, Schuh-Hofer, Die Bluse, Leder-Peppel, Uhren-Hübner, Textil-Biller, Süßwaren-Weber, Spielwaren-Winterbauer und K 2 -Boutique. In der Galerie am Grünen Markt stellte die Berliner Künstlerin Valeska Zabel Radierungen und Zeichnungen aus. Die FN sprachen von einem „subtilen Blumenwunder in vielen Variationen, ohne irgendwo billige Assoziationen von Frühlingsidyll zu wecken“. Die Innenrenovierung der St.-Michaels-Kirche hatte ihren Höhepunkt erreicht: Die Orgelempore war abgebaut, die Bänke fehlten und der Boden war tief ausgeschachtet. Bis zum 1. Oktober 1978 sollten die Orgelempore vergrößert, die Bänke neu gebeizt und der Boden mit stärkeren Heizkanälen bestückt werden. Der Fürther Stadtrat beschloss einstimmig die dauerhafte Einrichtung eines „Amtes für Bürgerhilfe“ im Rathaus. Diese Bürgerberatung sollte ab 1. April 1978 in den Räumen der verwaisten Rathaus-Polizeiwache stattfinden. Freitag, 16. Dezember 1977 Im Beisein zahlreicher Ehrengäste, darunter auch OB Scherzer, fand beim Kleintierzuchtverein „Germania“ in der Mainau die Einweihung eines neugeschaffenen Jugend- und Clubraumes statt. Dabei enthüllte Vorsitzender Strattner im Neubau eine Tafel mit der Inschrift „Wir danken unseren Gönnern Karl und Anni Leupold“. Im Anschluss überreichte Anni Leupold für den neuen Bauabschnitt einen ansehnlichen Scheck. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Die Biene Maja“, japanischer Zeichentrickfilm nach dem Buch von Waldemar Bonsels (City), „Cinderellas silberner Schuh“ mit Richard Chamberlain und Gemma Craven (Kronprinz-Kinocenter I), „Das dreckige Dutzend“ mit Charles Bronson und Telly Savalas (KronprinzKinocenter II) sowie „Die letzte Nacht des Boris Gruschenko“ mit Woody Allen und Diane Keaton (KronprinzKinocenter III). Samstag, 17. Dezember 1977 An den vier verkaufsoffenen Samstagen stellte die VAG wieder einen Paketbus zur Verfügung, in dem die Käufer ihre Päckchen und Pakete ablegen konnten. Standort war 1977 die Einmündung der RudolfBreitscheid-Straße in die Schwabacher Straße. Im Fürther Geismannsaal ging zum wiederholten Male ein Rock-Festival über die Bühne. Fünf Stunden lang heizten die Bands „Make up“, „Gate“, „Cry Freedom“ und „Bullfrog“ den jugendlichen Zuhörern ein. Der Geismannsaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Die deutschen Zivilbediensteten im US-Befehlsbereich Nürnberg-Fürth formierten sich zum Kampf um ihre Arbeitsplätze: Viele von ihnen sollten durch (billigere) amerikanische Staatsangehörige ersetzt werden, da der US-Rechnungshof aufgrund der Entwicklung des US-Dollars eine kräftige Senkung der Personalkosten gefordert hatte. Von deutscher Seite aus empfand man die geplanten Maßnahmen des NATO-Partners als „skandalös“. Stadttheater Fürth: „Schwanensee“, Ballett von Tschaikowsky (Ballet Classique de Paris). Montag, 19. Dezember 1977 Die Stadt Fürth hatte in den Festsaal des Schlosses Burgfarrnbach zur „Weihnacht in Franken“ mit der Fürther Mundartdichterin „Erika“ eingeladen. Deren vorgetragene Gedichte wurden musikalisch stimmungsvoll umrahmt von jungen Fürther Talenten. Mit dem neuen Ballett „Junges Ballett-Ensemble Erlangen-Nürnberg“ erhielt die regionale Tanzszene mächtig Konkurrenz. Die von Mariluise Weber und Ernst Tenbrink gegründete Balletttruppe präsentierte bei ihrem Debüt im Fürther Stadttheater beachtlichen Einfallsreichtum. In der Choreografie dominierten moderne Stilrichtungen.

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