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Samstag, 7. Oktober 1978 Die Grundig-Akademie erweiterte zum kommenden Semester ihr Angebot. Im Wirtschaftsbereich entstanden sieben neue Studiengänge, im Bereich Technik fünf. Außer Fortbildungen waren nun etliche staatliche Abschlüsse möglich. Bis zum Umzug in den Neubau an der Schleswiger Straße in Nürnberg-Nord blieb der Fachbereich Technik in der Nürnberger Kolpingstraße 42 und der Fachbereich Wirtschaft in den Räumen der Nürnberger Straße 147 in Fürth nahe der Stadtgrenze. In der Blumenstraße 41 in Fürth entstand mit dem „Wolfs-Stübla“ ein neues Speiselokal. Das Restaurant war in das damalige Motel Wolfshof integriert und stand allen Fürther Bürgern offen. Das Motel in den alten Gemäuern des ehemaligen Kinos „Kristallpalast“ verfügte über 20 Zimmer mit 28 Betten. Neuland für den Club „Sunshine-Haus“: Eine Gruppe von 20 amerikanischen Studenten war privat bei Gastfamilien in Fürth untergebracht. Sie studierten alle Deutsch. Die Organisation für Unterkünfte und Besichtigungen hatte der deutsch-amerikanische Familienclub „Sunshine-Haus“ übernommen. Ein eigener Dozent unterrichtete die Studenten aus Minnesota im Saal des BRK-Hauses. Stadttheater Fürth: „Eine schöne Bescherung“, Komödie von Husson (Hermes-Theaterproduktion). Montag, 9. Oktober 1978 Bei den hessischen Landtagswahlen wurde die sozial-liberale Koalition knapp in ihrem Amt bestätigt. SPD (44,3%) und FDP (6,6%) konnten sich geringfügig verbessern und stellten mit Holger Börner (SPD) wieder den Ministerpräsident, während die CDU mit 46,1% bei einem Stimmenverlust von 1,3% die Zahl ihrer Mandate im Wiesbadener Landtag mit 53 gerade noch konstant halten konnte. Der Fürther Erntedank-Festzug am „Bauernsonntag“ geriet wieder zu einer Parade fränkischen Brauchtums. Sobald die ersten Wagen beim Rathaus um die Ecke bogen, brach die Sonne durch den Morgennebel. Über 100.000 Zuschauer standen an den Straßen, um den Zug der 3500 Teilnehmer zu bewundern. Vor Beginn des Zuges hatte OB Scherzer über 200 Ehrengäste zum Kirchweihempfang begrüßt und mit 650 Bratwürsten und diversen Schoppen Wein verköstigen lassen. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Hinterberger. Damit hatte das Kleeblatt seit Bestehen der zweiten Fußball-Liga Süd beim Namensvetter in Bayreuth nur Niederlagen kassiert. Trotzdem blieb man auf Rang 14 der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Drei Schwestern“, Schauspiel von Tschechow (Münchner Tournee). Dienstag, 10. Oktober 1978 Der Fürther „Graffl-Markt“ erlebte am Tag vor dem Bauernsonntag seine siebte Auflage. Zwar ließen einige Profihändler sporadisch eine Atmosphäre wie bei einer Antiquitätenmesse aufkommen, aber bei über 1000 Grafflern überwog doch das fröhliche „Privatgwerch“. Die „Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael“ sprach von mindestens 40.000 Besuchern. Kann man an einem nostalgischen Kettenkarussell konstruktiv eigentlich noch etwas verändern? Auf der Fürther Kirchweih stand erstmals das vom Münchner Schausteller Kaiser für 700.000 DM erworbene „Wellenflugkarussell“. Dabei schob sich während der Drehung des Kettenkarussells die Mittelsäule hydraulisch um vier Meter in die Höhe und das pilzförmige Dach neigte sich zur Seite. Damit flogen die 48 Sessel an den langen Ketten mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 km/h nicht mehr eben im Kreis herum, sondern auch auf- und abwärts. Die Fürther zeigten sich begeistert. Stadttheater Fürth: „Die heilige Johanna“, Schauspiel von Shaw (Schauspieltruppe Zürich). Mittwoch, 11. Oktober 1978 Mit Klaus Scherer gab es erstmals in Fürth einen Schulpsychologen. Der Diplom-Psychologe, der am HardenbergGymnasium auch Französisch und Religion unterrichtete, stand bei Schulproblemen allen Schülern von Fürther Gymnasien in separat zugänglichen Räumen des Hardenberg-Gymnasiums zur Verfügung. In ganz Mittelfranken gab es insgesamt nur zwei Schulpsychologen. Karteien und Testergebnisse standen den Schulleitungen nicht zur Verfügung. Mit der bisherigen Karpfensaison war die Fürther Gastronomie bisher nicht recht zufrieden. Während die Nachfrage weiterhin konstant blieb, war das Angebot an Karpfen unzureichend. Die kühlen Sommermonate führten bei den Karpfen nur zu wenig Appetit und damit zu geringem Gewicht. Die zu kleine Gesamtmenge ließ die Preise steigen. Anlässlich der Fürther Kirchweih besuchte eine Delegation aus der schottischen Patenstadt Renfrew District, dem früheren Paisley, die Stadt Fürth. Die Abordnung unter der Führung von Provost Cowper wurde von OB Scherzer im Rathaus empfangen. Während ihres mehrtägigen Besuchs wurden die schottischen Gäste von den Mitgliedern des Fürther Stadtrates betreut, die schon einmal in der schottischen Patenstadt waren. Donnerstag, 12. Oktober 1978

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