Seite:Kuntermann 1979.pdf/29

Aus FürthWiki

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Durchlass unter die Bahnlinie Fürth-Würzburg am Ende der Cadolzburger Straße bei Unterfürberg, durch den der 74er Bus nur zentimetergenau durchpasste, sollte dann gerade noch für Radler und Fußgänger zur Verfügung stehen. In Burgfarrnbach gründete sich ein parteipolitisch unabhängiger Bürgerverein, der die kulturellen, kommunalpolitischen und wirtschaftlichen Belange der Burgfarrnbacher wahrnehmen wollte. Bei der Gründungsversammlung wurde Werner Niedermann zum ersten Vorsitzenden gewählt, seine Stellvertreter waren die Stadträte Konrad Dürschinger (CSU) und Robert Schorr (SPD). Mittwoch, 20. Juni 1979 Die „Fürther Hütte“ im Hollersbachtal/Österreich bestand seit 50 Jahren. Ursprünglich gab es eine Fürther Hütte schon seit 1903 in dieser Gegend des Pinzgaus, aber nach Ende des Ersten Weltkrieges und dem Friedensschluss von 1919 wurde deutsches Eigentum von Italien nicht mehr anerkannt. Deshalb feierte man am 6. Januar 1927 die Grundsteinlegung zu einer „Neuen Fürther Hütte“ symbolisch im Geismannsaal. 1929 wurde die Hütte dann in Betrieb genommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Hütte zunächst beschlagnahmt, in den frühen 50er Jahren nach der Wiedergründung der DAV-Sektion Fürth in einem Bestandsvertrag aber wieder übernommen worden. 1959 wurde eine Materialseilbahn installiert, 1969 eine neue Kraftwerkanlage. Die Hütte in 2200 m Höhe erreichte man vom Ort Hollersbach nach einem Fußmarsch von etwa sechs Stunden. Neu bei den Fanclubs der SpVgg waren Trikotversteigerungen nach Saisonschluss. Der Fanclub „Weiß-Grün“ versteigerte nun in der Gaststätte Ehmann (Theresienstraße) vier Trikots. Das Jersey von Edi Kirschner fand natürlich besonderes Interesse. Vizepräsident Liebold konnten am Ende 770 DM für den Verein übergeben werden. Donnerstag, 21. Juni 1979 Mit einem Sommerfest beging die Gemeinde St. Michael die Erweiterung ihres Kindergartens an der Frühlingstraße. Mit 296 qm Fläche wurde der Kindergarten fast verdoppelt. Der Erweiterungsbau war notwendig geworden, um den Bestimmungen des neuen Kindergartengesetzes zu genügen. Der „Spaß“ hatte 350.000 DM gekostet. Der ständig steigende Heizölpreis und die Lieferschwierigkeiten des Brennstoffhandels (nur an Stammkunden bei einer Lieferzeit von sechs bis acht Wochen) bereiteten den Fürthern immer mehr Sorgen. Der Bauverein Fürth ordnete für die 350 ölbeheizten Wohnungen bis Ende September ein „Heizverbot“ an. Die Hausmeister standen dafür in der Pflicht. Andere Wohnungsbaugesellschaften verdoppelten ihre bisherigen „Heizkostenpauschalen“ in den Mietverträgen. Besonders schlimm traf es die Fürther Gartenbaubetriebe, von denen einige im Winterhalbjahr etwa 150.000 Liter Heizöl verbrauchten. Sie mussten jetzt schon Kredite für den Heizölbezug aufnehmen. Freitag, 22. Juni 1979 In der Galerie am Grünen Markt waren abstrakte Grafiken des Malers Franz Milan Wirth zu sehen. Die FN sprachen von „durchwegs bestechend formulierten Bildeinladungen zu lauter freundlichen bis heiteren Gedankenspielen“. Was man so alles aus wenigen Federstrichen herauslesen kann . . . Die SpVgg ging den Weg über die Presse, um so auf den dringend renovierungsbedürftigen Sportpark Ronhof hinzuweisen. Bei einer Begehung zeigte sich, dass besonders die Stehplätze stark in Mitleidenschaft gezogen waren. Kein Besucher kam bei Regenwetter sauber nach Hause. Die meisten Stehwallplatten standen schief und wurden zur potenziellen Unfallgefahr. Man hoffte seitens des Vereins auf zusätzliche Zuschüsse der Stadt Fürth und auf freiwillige Hilfsarbeiten durch Handwerksbetriebe. Samstag, 23. Juni 1979 In der Münchner Residenz erhielt Quelle-Konzernchefin Grete Schickedanz von Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß den Bayerischen Verdienstorden überreicht. Damit sollte das Wirken von Frau Schickedanz als bedeutende Unternehmerin und ihr soziales Engagement gewürdigt werden. An der Ottostraße zwischen Schranke und Jahnturnhalle gähnte ein riesiges Loch. Für das geplante neue Berufsschulzentrum hatte man den Altbau, der vor Monaten noch den deutsch-amerikanischen Club „SunshineHaus“ beherbergte, dem Erdboden gleichgemacht. Anschließend fuhren die Bagger nur ein paar Meter weiter, um das Gebäude der ehemaligen Milchversorgung entlang der Bahnlinie abzureißen. Verdächtige Kästen wurden an Geländern der Brücken über den Stadtautobahnen im Stadtgebiet Fürth installiert. Doch die Verkehrsteilnehmer konnten aufatmen: Die schwarzen Kästen konnten nur zählen. Sie lieferten 24 Stunden lang Werte für eine Emissionskarte des Umwelt-Bundesamtes. Danach wurden die „Wanzen“ wieder entfernt. Montag, 25. Juni 1979

29