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einmal aufleben zu lassen. Die wandernden Gesellen der Freien Voigtländer kamen bis aus Berlin in die Kleeblattstadt. Bei dem Treffen sang und redete man sich in die Vergangenheit zurück, um sich Stunden später wieder in alle Winde zu zerstreuen. Die SpVgg erweiterte ihren Kader auf 18 Lizenzspieler. Das Präsidium verpflichtete den 30-jährigen ehemaligen polnischen Junioren-Nationalspieler Franz Smuda, der mit einer Sondergenehmigung seines Landes seit 1978 in der amerikanischen Profiliga bei den San Jose Earth Quakes spielte. Die Verpflichtung Smudas war nur mit Hilfe von anonymen Gönnern möglich gewesen, die die Ablösesumme aufgebracht hatten. Samstag, 11. August 1979 Für die damalige Bundespost gab es Vororte erster und zweiter Klasse. Die besseren hatten eine eigene Poststelle, zu den anderen kam das „fliegende Postamt“ zweimal am Tag für je 15 Minuten in Form eines Postbusses. So konnten z.B. die Poppenreuther oder Dambacher Bürger ihre Briefe und Pakete nur mit scharfem Blick auf die Uhr loswerden, während die Burgfarrnbacher oder Vacher sich mit eigener festgemauerter Poststelle großstädtisch fühlen konnten. Der Fürther Friedhof an der Erlanger und Mauerstraße musste nicht erweitert werden, wie man dies noch Jahre zuvor gedacht hatte. (Man hatte dafür schon ein Grundstück am Waldrand von Oberfürberg in Richtung Burgfarrnbach reserviert). Durch die Verkürzung der Ruhefrist von 30 auf 10 Jahre hatte man wieder genug freie Kapazitäten. Zudem wirkte sich der Wegzug vieler Fürther in den Landkreis aus. Von den nachgezogenen jungen Ausländern waren statistisch wenig Todesfälle zu erwarten, dazu kam, dass diese Verstorbenen damals fast immer in heimatliche Erde überführt wurden. Montag, 13. August 1979 Nach einer höchstrichterlichen Entscheidung mussten Kinderspielplätze innerhalb eines Stadtgebietes aus Gründen der Verkehrssicherheit mit einem Zaun umgeben werden. Für Fürth bedeutete dies, dass 28 solcher Spieloasen eingezäunt werden mussten. Dies kostete 56.000 DM. Als erstes erhielt der Spielplatz an der Freiheit einen Lattenzaun. Die SpVgg kam bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 5500 Zuschauern gegen den SC Freiburg über ein 0:0Unentschieden nicht hinaus. Damit belege man Rang neun der Tabelle. Dienstag, 14. August 1979 Der 48-jährige Johann Opp wurde Nachfolger des abgewanderten Dekans Theodor Heckel. Nach der Vikarszeit in München arbeitete Opp ab 1967 als Gemeindepfarrer in Kitzingen, wo übrigens sein Bruder Walter Opp die Kirchenmusik betreute. Seit 1971 wirkte Johann Opp am Katechetischen Amt in Heilsbronn, wo er die Lehrpläne für den Religionsunterricht überarbeitete. Der gebürtige Regensburger war kein ganz Unbekannter in Fürth: Sein Vater war sechs Jahre Pfarrer von St. Paul gewesen. Bei der Fürther Verkehrspolizeiinspektion gab es ab 1. Juli 1979 einen Spezialtrupp, der sich ausschließlich mit „Unfallflucht“ befasste. Im ersten Monat konnten von 26 Fällen 11 aufgeklärt werden, 15 wurden noch bearbeitet. Die „PS-Detektive“ verfügten über viel Krimi-Utensilien und einen eigenen Dienstwagen. Natürlich arbeitete man sehr eng mit der Fürther „Kripo“ zusammen. Mittwoch, 15. August 1979 In der Espanstraße in Fürth ereignete sich eine furchtbare Bluttat: Ein 36-jähriger Maurermeister wurde nachts im Hinterhof des Hauses Espanstraße 36 von einem unbekannten Täter mit einem Bowiemesser niedergestochen. Der Schwerverletzte erlag im Fürther Stadtkrankenhaus seinen Verletzungen. Ein Nachbar hatte den Mörder noch flüchten sehen. Der 19-jährige Täter aus dem homosexuellen Strichmilieu wurde Tage später ermittelt und festgenommen. „Grundlegendes“ tat sich auf der Großbaustelle der Bundespost an der Schwabacher Straße. Jetzt waren die Fundamente für den Neubau der Fürther Hauptpost gelegt und die ersten Wände wuchsen in die Höhe. Donnerstag, 16. August 1979 Wie das Fürther Bauamt gegenüber der Presse erklärte, kam es immer häufiger vor, dass Anträge um Zuschüsse zur Altbau-Sanierung abgelehnt werden mussten, weil die Fördertöpfe leer waren. Hauseigentümern standen fünf Fördermöglichkeiten zur Verfügung: Das Bund-Länder-Modernisierungsprogramm (Zuschüsse bis zu 15% aus maximal 25.000 DM je Wohneinheit), das Energiesparprogramm (Zuschüsse bis zu 25% aus maximal 12.000 DM je Wohneinheit für Wärmedämmung und Isolierverglasung), das Bayerische Modernisierungsprogramm (15.000 DM je Wohnung zinsloses Darlehen für Modernisierungen, Rückzahlung in 14 Jahren), Darlehen der Bayerischen Landesbank (4% bis 12.000 DM für Reparaturen) und Darlehen zur Brandverhütung (für Einbau von Zentralheizungen, Kaminen und Brandschutztüren zu 5% bis maximal 30.000 DM) von der Bayerischen

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