Fürths OB Kurt Scherzer wurde im Ansbacher Schloss durch Regierungspräsident Heinrich von Mosch für „besondere Verdienste“ mit dem Steckkreuz des BRK ausgezeichnet. Unter Scherzers Regie hatte sich das Fürther BRK von 890 freiwilligen und 19 hauptamtlichen Mitarbeitern auf 1600 freiwillige und 100 hauptamtliche Mitarbeiter vergrößert. Nach einer Bauzeit von vier Monaten wurde am zukünftigen „Novotel“ Ecke Poppenreuther Straße und Laubenweg Richtfest gefeiert. Das Hotel sollte später 131 Zimmer beherbergen. Es war der 20. Bau der französischen Hotelkette in der Bundesrepublik, der 160. in der Novotel-Reihe überhaupt. Donnerstag, 17. Juni 1982 Das 793. Bataillon der amerikanischen Militärpolizei erhielt mit dem Farbigen Charles Whitehead einen neuen Kommandeur. Er löste den ranggleichen Oberstleutnant Walter Ferguson ab. An der Parade zum Kommandowechsel nahm auch eine Abordnung der zweiten Kompanie des partnerschaftlich verbundenen Feldjägerbataillons 760 der Bundeswehr teil. Der neue US-Kommandeur hatte im Vietnamkrieg mehrere militärische Auszeichnungen erhalten. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Die Ehe der Maria Braun“ (Kronprinz – Kino 1), „Donald Duck geht in die Luft“, 3. Woche (Kronprinz – Kino 2), „Emanuella“ (Kronprinz – Kino 3), „Angst über der Stadt“ (City), „Krieg der Sterne“, 3. Woche (Condor), „Spiel mir das Lied vom Tod“ (Country) sowie „Der Clou“ (Clou). Samstag, 19. Juni 1982 Die Fürther sahen den Feiertag „17. Juni“ wie eh und je als zusätzlichen Urlaubstag an. Im Stadtgebiet gab es keine offiziellen Gedenkfeiern mehr. Im 50. Jahr seines Bestehens unternahm der „Verein für Heimatforschung Alt-Fürth“ eine große Expedition nach Italien. Zwei Wochen lang beteiligten sich etwa 50 Fürther unter der Leitung von Wilhelm Kleppmann an der Suche nach „Spuren der deutschen Kaiser“. Im Storchennest auf dem Kamin der Vacher Brauerei Dorn wurden 1982 gleich vier Jungstörche ausgebrütet. Jetzt wurden sie im Auftrag der Vogelwarte Radolfzell beringt. Interessant war, dass die Störchin bei der herrschenden Futterknappheit täglich 20 km bis zum Tiergarten Nürnberg flog und sich dort das Futter für ihre vier Jungen beschaffte. Im Rathaushof schwang sich OB Scherzer mit einem Cowboyhut auf einen Mustang. Der amerikanische Rodeo-Club, der mit fünf Reitern gekommen war, wollte sich für die Gastfreundschaft der Stadt Fürth anlässlich des Rodeos am Hafenfest bedanken. Montag, 21. Juni 1982 420.000 DM Gesamtkosten verursachten die Bauarbeiten an der Flößaustraße in Höhe der Waldstraße. Ein Straßenstück von etwa 250 m Länge war auf 18 m Breite ausgebaut worden. Dazu kamen Gehsteige und Radwege. Immer mehr Spielhallen prägten mit ihren funkelnden und tönenden Automaten das tägliche Leben in der Fürther Altstadt. Für die einen waren sie willkommene Anlaufstelle ihrer Langeweile, für die anderen Brutstätte auf dem Weg in die Verschuldung. Während z.B. an den alten Flipper-Geräten lediglich Freispiele zu gewinnen waren, konnte man an den durchschnittlich 5500 DM teuren neuen Automaten ein Vielfaches seines Spieleinsatzes wieder zurückgewinnen. Der größte Spielsalon Fürths befand sich 1982 am Berg der Angerstraße. Eine Reisegruppe der Fürther Freimaurerloge „Zur Wahrheit und Freundschaft“ stattete der französischen Loge „La Tradition de Limousin“ in Limoges einen Besuch ab. Mit den Franzosen hatte man 1981 einen Freundschafts- und Patenschaftsvertrag abgeschlossen. Insgesamt 16 Logenbrüder, meist mit Familienangehörigen, nahmen an der Reise teil. Dienstag, 22. Juni 1982 Ex-Rektor Martin Bezold vollendete sein 80. Lebensjahr. Insgesamt 48 Dienstjahre (!) plus drei Jahre als Aushilfe stand der Fürther Jubilar als Lehrer im Unterricht. Die letzten 15 Dienstjahre arbeitete er als Rektor der Pestalozzi-Schule. Bekannt geworden war Bezold vor allem als Organisator der großen Fürther Schulsportfeste in den 50er Jahren. Der DFB legte der SpVgg die „Zwangsjacke“ an: Die nun dem Verein schriftlich zugestellten Auflagen im Zusammenhang mit der Lizenzerteilung zur neuen Saison sahen vor, die Ausgaben für die Profis zu drücken sowie eine Bürgschaft in Höhe von fast einer Million Mark beizubringen. Unverzüglich begannen die Verhandlungen mit den Profis mit dem Ziel von Gehaltsabstrichen. Geld für neue Spieler war überhaupt nicht
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